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Test: Centrance DACmini PX | D/A-Wandler, Verstärker mit DAC

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  1. 1 Test: Centrance DACmini PX | D/A-Wandler, Verstärker mit DAC

August 2012 / Jochen Reinecke

Hübsch anzusehen ist er, das muss man gleich sagen. Der Centrance DACmini PX kann sich neben einem „Mac Mini“ durchaus sehen lassen, er passt sowohl optisch als auch in Sachen Baugröße (164 x 164 x 42 mm) gut zur trendigen Rechenmaschine aus Cupertino. Mit dem DACmini PX setzt der amerikanische Hersteller Centrance (deutscher Vertrieb: www.digital-highend.de) offenbar auf eine tendenziell eher junge, hippe Kundschaft, die auf kleine, schicke und dennoch wohlklingende Komplettlösungen steht, und nicht auf klassische „Anlagentürme“.

Auf der Website von Centrance darf man übrigens die eine oder andere Kauzigkeit bemerken: So heißt es, es werde nur ein Gerät pro Person verkauft (warum?) und der Jitter der geräteinternen Clock sei unmessbar(!). Trotzdem gehört Centrance zu den durchaus ernstzunehmenden Playern am Markt, der Hersteller hat bei Musikern, Rundfunk- und Tonstudios einen guten Namen; die Komponenten von Centrance gelten als wohlklingend, durchdacht und robust.

Den Centrance DACmini gibt es in den Ausführungen PX sowie CX; die CX-Variante (für zirka 800 Euro zu haben) kommt lediglich ohne den Class-D-Verstärker daher, ansonsten sind beide Geräte nahezu baugleich. Speziell für den DACmini PX hat Centrance übrigens die Zweiwege-Lautsprecher „MasterClass 2504“ entwickelt – diese standen für unsere Rezension jedoch nicht zur Verfügung.

Centrance DACmini PX USB

Zunächst einmal die Fakten:
Was kann der DACmini PX überhaupt?

Er vereint in einem Gehäuse D/A-Wandler, Class-A-Kopfhörerverstärker und einen mit 2 x 25 Watt deklarierten Class-D-Vollverstärker; bei Centrance nennt man das „Audio Hub“, was es für mein Gefühl gar nicht schlecht trifft. Insgesamt vier Eingänge bietet der DACmini. Da wäre zunächst der Standard-USB-Anschluss, über den der DACmini digitale Signale bis zu einer Samplingfrequenz von 96 kHz (bis 24 Bit) in Empfang nimmt. Der DACmini arbeitet hierbei nicht im asynchronen Modus, sondern mit einer proprietären Lösung, genannt „JitterGuard“. Es handelt sich hierbei um eine zweistufig arbeitende Neutaktung mit einer internen Clock, die zwischen USB-Eingangsstufe und dem DAC-Chip sitzt. Sodann gibt es für das S/PDIF-Format je einen koaxialen und einen optischen Eingang. Hier rechnet das Kästchen mit bis zu 192 kHz.

Und damit analoge Quellen nicht das Nachsehen haben, verfügt der DACmini auch noch über einen klassischen Stereo-Cinch-Eingang.

Centrance DACmini PX Anschlüsse

Raus geht’s entweder unverstärkt und nur gewandelt über einen ungeregelten Stereo-Cinch-Ausgang oder via des internen Verstärkers über ein hochwertig anmutendes, mit vergoldeten Buchsen versehenes Lautsprecherterminal, das die Verbindung sowohl mittels Bananensteckern als auch Kabelschuhen zulässt. Frontseitig gibt es zudem einen 6,3-mm-Kopfhörerausgang, der von einem separaten Class-A-Verstärker gespeist wird. Hier wurde, so der Hersteller, ausdrücklich auf viel Leistung Wert gelegt. So sollen Kopfhörer aller Klassen mit genügend Power versorgt werden, ganz gleich, ob sie nun 32 oder 600 Ohm Impedanz aufweisen.

Einmal angeschlossen und aufgestellt macht der Centrance DACmini PX durchaus einen soliden Eindruck – das sollte er auch, denn immerhin kostet er knapp 1.475 Euro, was für eine Mischung aus Class-D-Vollverstärker, Kopfhörerverstärker und DAC zwar nicht überteuert, aber auch kein Pappenstiel ist. Positiv fällt neben der sorgfältigen Verarbeitung und guten Anfassqualität des Geräts auf, dass man auch unter der Haube mitgedacht zu haben scheint.

Kopfhörer Centrance DACmini PXSo verfügt der DACmini PX über galvanisch isolierte (und solide mit dem Gehäuse verschraubte) Eingänge, was gerade im Zusammenspiel mit Computern Brumm- und Nebengeräuschprobleme vermeiden helfen soll. Auch ist das Netzteil im Sinne des audiophilen Anspruchs ausgelagert und der DACmini PX nicht unmittelbar geerdet – ein Thema, das den Entwicklern des Geräts offenbar sehr am Herzen liegt. Die Anwahl der Signalquelle läuft elegant und völlig nebengeräuschfrei über einen kleinen runden Drehknopf, der eigentlich ein verkleideter, je 45 Grad nach links und rechts beweglicher Tastschalter ist, mit dem sich die Eingangswahl in die eine oder andere Richtung durchschalten lässt.

Auch das Platinen- und Schaltungsdesign folgt klaren Grundsätzen. Die digitalen und analogen Sektionen sind streng getrennt. Rechts im Gehäuse residiert der Digitalbereich, links der analoge, intern übrigens symmetrisch ausgeführt. Innerhalb des Gehäuses wurde nicht an der Abschirmung gespart, dies gilt sowohl für die Gefahr internen „Crosstalks“ als auch für externe Einstreuungen. Die großzügigen, bis zu vier Millimeter dicken Alu-Innenverstrebungen scheinen zumindest mit Blick auf Letztere ihren Dienst zu tun: Ein auf dem Cemtrance DACmini PX liegendes, just eine SMS versendendes Mobiltelefon ließ das Gerät jedenfalls im Test völlig kalt, es waren keinerlei Störgeräusche hörbar. Sehr löblich – und leider nicht selbstverständlich.

Innen, Elektronik Centrance DACmini PX

Zentrale Bedeutung im Centrance DACmini PX hat auch der Lautstärkeregler. Zwar schweigt man sich in den Spezifikationen des Produkts über den Hersteller aus, gibt aber zumindest an, dass die Potenziometer innerhalb strenger Qualitätskriterien selektiert werden, was nicht zuletzt einen guten Kanalgleichlauf gewährleisten soll. Ich finde den Ansatz lobenswert, denn immer wieder bin ich erstaunt, wie schlecht gerade bei sehr leiser Wiedergabe der Kanalgleichlauf so mancher – auch höherpreisiger Geräte – ist. Und ja, zumindest bei meinem Probanden ergaben sich im Poti-Bereich „8 bis 9 Uhr“ keine Gleichlaufschweinereien.

Ein anderes schönes Detail: Angenommen, Sie hören Musik über den USB-Eingang und schalten nun seitens des DACmini PX auf eine andere Quelle. In diesem Fall gaukelt der DACmini PX dem angeschlossenen Rechner jedoch vor, dass er weiter streamt. Warum? Damit der DACmini PX beim Zurückschalten auf den USB-Eingang nicht wieder neu vom Computer „gefunden“ werden muss, was ja bei Windows-Rechnern meist mit einer dumpf klingenden Zweiton-Systemmeldung verbunden ist. Zwar braucht er eh keine Treiberinstallation, gleichwohl finde ich das ein schönes Beispiel für die Durchdachtheit des DACmini PX-Konzepts.

Netzteil Centrance DACmini PX

Der Centrance DAC MiniPX wird von einem externen Netzteil versorgt

Apropos Treiber: Der DACmini PX funktioniert wie gesagt „treiberlos“. Wer jedoch möchte, kann optional einen aufgemotzten ASIO-Treiber für Windows herunterladen. Dieser soll eine klanglich bessere Darbietung leisten, weil er die Windows-interne Datenratenkonvertierung umgeht. Er soll nicht nur, er tut es auch, doch dazu später mehr.

ASIO Treiber Centrance DACmini PX

So, genug der technischen Details: Ab in die warme Stube – hören wir, was der Kleine kann!

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Test: Centrance DACmini PX | Vollverstärker

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