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Die Bryston 7B³ zählen zu den eindrucksvollsten Beispielen, dass sich „echte“ Auflösung/Transparenz einerseits und Ermüdungsfreiheit/Langzeittauglichkeit andererseits keinesfalls konträr gegenüberstehen, sondern vielmehr gegenseitig fördern. Das Bryston-Duo ist unbändiges Kraftpaket, feinsinnige Präzisionsmaschine und organisches Genussmittel in einem – wobei der erste Punkt für diese Geräteart und Preisklasse quasi als „Pflicht“ durchgeht und die beiden anderen Punkte als „Kür“, die unsere Probanden schon ziemlich besonders werden lassen.
Eine Kröte, die es zu schlucken gilt, ist die fast unverschämte Einspielzeit. Zudem: Wer sich amtliche Endstufen insbesondere deshalb kaufen möchte, weil er in den unteren Lagen offenkundige Sensationen in Form ultimativer Schwärze und massiven Schubes erwartet, wird woanders womöglich eher fündig. Die überaus neutralen Bryston werden bassseitig und grobdynamisch jeden Lautsprecher im Griff haben, spielen auf den Punkt ohne aufzuweichen und bieten amtlichen Tiefgang: Statt aber im Bass stoisch und schwergewichtig zu schieben, setzen die Kanadier auf eine vergleichsweise flutschig-flinke, ja, leichtfüßige, lockere Spielwiese – hören Sie sich das an und entscheiden Sie selbst, ob das mitunter nicht sogar als realistischer durchgeht als der breitbeinige Auftritt manch anderes Endstufenkollegen oder ob Ihnen da doch ein Schuss „Bulldozermentalität“ fehlt …
Die Bryston 7B³ zeichnen sich aus durch …
- den Beweis, dass „echte“ Transparenz und Durchlässigkeit absolut musikdienlich sind bzw. die Langzeittauglichkeit fördern – die Kanadier tönen ausnehmend feinsinnig-seidig und zählen zu den durchsichtigsten und durchlässigsten Amps, die ich kenne.
- tonale Neutralität.
- eine ebenso „schnelle“ wie unaufgesetzte Feindynamik.
- einen Bassbereich, der seitens Tiefgang, Energiegehalt und Grobdynamik keinen Zweifel aufkommen lässt, dass ausgewachsene Transistor-Monos am Start sind, die 7B³ lassen es dabei jedoch eher zackig-fluide flutschen als dass sie massereich und tiefschwarz schieben.
- einen linearen, luftigen, präzisen, gleichzeitig bestens integrierten, organisch anmutenden Hochton.
- hochdifferenzierte Mitten ohne jegliches spezielles Sounddesign – keine Extraportion wohlige Wärme und Schwelgerei, aber auch keine überzogene Coolness.
- eine klassengemäße, amtliche Bühnenabbildung. Die Art und Weise, wie selbst subtilen und kurzen (Transienten-)Bestandteilen der Musik ein plastisches Eigenleben eingehaucht wird, verdient allerdings auch in dieser Preisklasse einen Extraapplaus.
- eine absolut robuste, wertige, aber nicht gerade glamouröse Verarbeitung.
- eine für Monos dieser Machart und Leistungsklasse noch verträgliche Energieeffizienz (je 75 Watt im Leerlauf).
Fakten:
- Modell: Bryston 7B³
- Kategorie: Mono-Endverstärker (Transistor)
- Preis: 12.000 Euro/Paar
- Maße & Gewicht: 230 mm x 375 mm x 132 mm (BxHxT), 19,1 kg/Stück
- Farbe: Front in Silber oder Schwarz, Korpus in Schwarz
- Eingänge: XLR oder RCA
- Ausgänge: Single-Wire-Lautsprecheranschluss
- Ausgangsleistung je Mono: 600 Watt (8 ?) / 900 Watt (4 ?)
- Leistungsaufnahme: ca. 75 Watt im Leerlauf, Standby: < 1Watt
- Sonstiges: Verstärkung 23 dB oder 29 dB wählbar
- Garantie: 20 Jahre
Vertrieb:
AViTECH
Czerningasse 16 | A-1020 Wien
Telefon: +43 (0)1 214 78-70
E-Mail: office@avitech.at
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Test: Bryston 7B³ | Endstufe