Demnächst im Test:

Billboard
Raidho Lautsprecher

Test-Fazit: Advance Acoustic X-Preamp und X-A220

Inhaltsverzeichnis

  1. 4 Test-Fazit: Advance Acoustic X-Preamp und X-A220

Denken Sie mal scharf nach, welcher andere Hersteller ein komplettes Verstärkertrio dieser Leistungsklasse – im Falle der Vorstufe auch noch derart opulent ausgestattet – zu einem ähnlichen Preis ausliefert? Eben. Auch mir ist da spontan niemand eingefallen. Den optischen Eindruck, den das franko-asiatische Dreigestirn dabei mit seinen Lichtspielen schindet, kann man sowieso nicht beziffern.

Advance Acoustic X-Preamp und X-A 220

Dabei ist es ganz offensichtlich, dass die französischen Entwickler ihre derzeitigen Top-Komponenten nicht nur „über den Preis“ in den Markt drücken, sondern handfeste Argumente liefern: Die Mono-Endstufe X-A 220 ist leistungsmäßig nahezu jeder Anforderung gewachsen, ihre Pegelreserven werden in einer normalen Wohnumgebung vermutlich kaum je ans Limit gefahren. Wobei sie klanglich auch bei forcierter Gangart nie so wuchtig daherkommt, wie sie aussieht. Dabei ist im Tieftonbereich stets genug „Pfund“ vorhanden, der Bass ist so massiv wie ein Betonfundament. Der auf ihrer Rückseite schaltbare Class-A-Modus, in dem die Monostufe mit erhöhtem Ruhestrom arbeitet und entsprechend mehr Wärme nach außen abgibt, ist ein Tipp für Freunde kleinerer musikalischer Ensembles. Die X-A 220 spielt in dieser Betriebsart in den Mitten entschlackter und neutraler, insgesamt noch präsenter und griffiger, was insbesondere bei kleineren Besetzungen oder „Unplugged“-Musik von Vorteil sein kann.

Dazu passt die Vorstufe „X-Preamp“, der man aufgrund ihrer schieren Anschlussvielfalt den Ehrentitel „Medienhafen“ verleihen sollte, nicht nur optisch perfekt. Der Test zeigt, dass man die Amp-Kombi beruhigt im Paket kaufen kann. Wobei: Eigentlich sogar sollte! Der klanglich tendenziell lebendig-spritzig, im Bass schlank abgestimmte Pre harmoniert bestens mit den Poweramps, die das Klangbild mit Volumen anreichern und so für ein stimmiges Ganzes sorgen. Das die hochwertig aussehenden Bedienelemente – sowohl an Vor- als auch an Endstufe – haptisch nicht ganz die Erwartungen erfüllen, kann man in dieser Preisklasse verschmerzen.

Steckbrief Advance Acoustic X-Preamp:

  • Wirklich tief in den Frequenzkeller hinab wagt sich der X-Preamp nicht. Manchem Hörer kann das zuwenig sein. Er spielt schlank, dafür akzentuiert, arbeitet auch feine Abstufungen innerhalb des dargestellten Tieftonspektrums sauber heraus. Der nachgeschaltete Endverstärker sollte die schlankere Gangart aber kompensieren können.
  • Im Mittenband hörbar um Neutralität bemüht, werden Gesangsstimmen und Naturinstrumente immer sauber, plastisch und präzise wiedergegeben. Mitunter wirkt das Frequenzspektrum aber ein wenig zu „clean“. Geschmackssache.
  • Die sehr transparenten oberen Mitten und der detailverliebt dargebotene Hochtonbereich sorgen für den insgesamt tonal spritzigen Klangcharakter der Vorstufe, der gleichwohl nicht bissig wird.
  • Ortbarkeit und Raumeindruck sind sehr gut. Die Bühnenabbildung ist in Tiefe und Breite großzügig, aber nicht übertrieben. Auffallend ausdifferenziertes Stereo-Panorama, ohne das Geschehen zu „zerreißen“.
  • Sehr ausgewogen klingendes Digitalboard. Qualitativ den analogen Eingängen überlegen. Mediatheken auf PC und Mac gewinnen vor allem via asynchronem USB-Eingang ungemein an Klangfarben und Dynamik.
  • Leises Rauschen auf allen Eingängen (analog und digital), das im Betrieb nicht weiter auffällt.

Steckbrief Advance Acoustic X-A 220:

  • Sehr tief hinabreichendes, massives Bassfundament mit viel Struktur und ganz leichter Tendenz ins warm-füllige. Im Class-A-Betrieb etwas neutraler, aber ebenfalls keinesfalls nüchtern.
  • In den Mitten agiert die X-A 220 im Class-AB-Betrieb nicht ganz neutral im audiophil-korrekten Sinn, was durch die leicht angewärmte Basswiedergabe mitverursacht wird. So werden unter anderem Stimmen geschmeidiger und satter dargestellt, als es der musikalischen Vorlage entspricht. Das ist aber mitnichten unangenehm, zumal sich diese Eigenschaft im Class-A-Modus weitgehend nivelliert.
  • Auch im Hochton halten sich die X-A 220 ganz sanft, indes nicht unangenehm auffallend, zurück. Alle wichtigen Informationen werden dennoch transportiert.
  • Die Ortbarkeit einzelner Schallereignisse auf der virtuellen Bühne ist exakt möglich, die Raumabbildung insgesamt großzügig, ohne unglaubwürdig zu werden.
  • Forderungen nach Attacke, Punch und Dynamik beantwortet die X-A 220 mit satten Leistungsreserven in jeder Situation. Sie kann knallhart und unmittelbar zuschlagen, hält sich aber da zurück, wo es musikalisch geboten ist. Class-A-Betrieb bis zu einer Leistungsabgabe von 45 Watt je Kanal per Schalter („High Bias“) möglich.

Daten und Fakten:

  • Modell: Advance Acoustic X-Preamp
  • Konzept: Vorverstärker mit Analog- und Digitaleingängen
  • Preis: 1000 Euro
  • Analogeingänge: 5 x Cinch + 1 x Phono (MM), 1 x Symmetrisch (XLR)
  • Digitaleingänge: 2 x koaxial (S/PDIF), 2 x optisch (TOSlink), 1 x USB (Typ B), 1 x AES/EBU
  • Analogausgänge: 2 x Cinch (PreOut), 1 x Symmetrisch (XLR), 1 x Kopfhörer
  • Maße & Gewicht: 440 x 110 x 350 mm (BxHxT), 6,6 kg
  • Farbe: Schwarz
  • Garantie: 2 Jahre
  • Modell: Advance Acoustic X-A 220
  • Konzept: Class A- / Class AB- Monoendstufe (umschaltbar)
  • Preis: 2.600 Euro/Paar
  • Analogeingänge: 1 x Cinch, 1 x Symmetrisch (XLR), schaltbar
  • Analogausgänge: 1 x LS
  • Maße & Gewicht: 430 x 450 x 200 mm (BxHxT), 21 kg
  • Farbe: Schwarz
  • Garantie: 2 Jahre

Vertrieb:
quadral GmbH & Co. KG
Am Herrenhäuser Bahnhof 26-28
30419 Hannover
Tel: 0511-7904-0
eMail: info@quadral.com
Web: www.advance-acoustic.com

Kommentar/Leserbrief zu diesem Bericht schreiben

Billboard
Grimm Audio / Hoerzone

Test: Advance Acoustic X-Preamp und X-A220 | Vor-End-Kombi

  1. 4 Test-Fazit: Advance Acoustic X-Preamp und X-A220

Über die Autorin / den Autor

Equipment

Analoge Quellen: Laufwerk: Technics SL-1210GR Tonabnehmer: Shelter 201 (MM), Pro-Ject Concorde Pick-it S1 (MM) Sonstiges: Tuner Sansui T-80 & Kenwood KT-5500

Digitale Quellen: Streamer: Pioneer N-50, Marantz NA 8005

Vollverstärker: Magnat RV-3

Vorstufen: Phonoverstärker: Lehmann Audio Black Cube Statement

Lautsprecher: Magnat Quantum 905, Teufel Theater 500S

Kabel: Sonstiges: LS- und NF-Kabel durchgängig in-akustik, alternativ Eagle Cable, WireWorld