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Klang Advance Acoustic X-Preamp Vorverstärker

Inhaltsverzeichnis

  1. 2 Klang Advance Acoustic X-Preamp Vorverstärker

Dabei ist Letzteres – aufdrehen – eine richtig spaßige Angelegenheit. Zum „Solo-Check“ lief der X-Preamp an einer NAD C 275 BEE. Einer Stereoendstufe, die in ihrer Preisklasse (knapp 1.200 Euro) seit Jahren eine ziemliche „Bank“ ist. Dabei wurde deutlich: Der leichtfüßig-spritzige Charakter des in Frankreich erdachten Vorverstärkers liefert „Fußmitwipp-Garantie“ gleich ab Werk. Und zwar insbesondere dann, wenn man seine digitale Eingangsplatine nutzt. Zum Test habe ich mich für die Konstellation entschieden, Musik aus meiner iTunes-Mediathek vom Mac zuzuspielen und sie via asynchronem USB-Eingang (Auflösung und Abtastfrequenz: 24 Bit/192 Kilohertz) in den X-Preamp einzuspeisen.

Advance Acoustic X-Preamp und X-A220

Das Digitalboard des Advance Acoustic X-Preamp

Alle anderen Eingänge habe ich freilich auch durchgehört, wobei die von mir im folgenden beschriebenen Eindrücke zumindest auf digitaler Ebene (S/PDIF, TOSLINK) vergleichbar sind. Die analogen Schnittstellen haben, so war mein Empfinden, gegen ihre modernen Kameraden klanglich das Nachsehen, wirkten in ihrem Temperament etwas eingebremst und malten in „blasseren“ Farben. Welten sind das nun auch nicht, stünde ich aber vor der Kaufentscheidung zugunsten dieses Vorverstärkers, würde ich ihn vermutlich fast ausschließlich mit digitalen Quellen füttern.

peter gabrielWas er dann an Atmosphäre in den Hörraum zaubert, lässt sich mit Peter Gabriels grandioser Live-Performance auf „Back to Front“ – die Tournee startete 2013 anlässlich des 25-jährigen Jubiläums seines legendären Albums „So!“ und läuft noch immer – und hier insbesondere beim furios dargebotenen Klassiker „Solsbury Hill“ messen. Eingefangen in der ausverkauften O2-Arena in London, erzeugt bereits das Intro des über 27 Jahre alten Songs Gänsehaut. Die der „X-Preamp“ schon deshalb glaubwürdig überträgt, weil er ein sehr großzügiges Raumgefühl transportiert, welches den Dimensionen der Londoner Veranstaltungshalle gerecht werden könnte. Ich sage „könnte“, weil ich dort noch nie war. Allerdings kenne ich die „Back to Front“-Tour aus der in ihren Abmessungen vergleichbaren „Lanxess“-Arena in Köln, in der ich Peter Gabriel unlängst erlebte. Deshalb kann ich durchaus sagen: „Doch, das war so.“ Ein großes Konzert eben. Bei dem die räumlichen Verhältnisse auf der realen (!) Bühne nicht nur recht luftig, sondern auch in ihrer Ortbarkeit stets präzise blieben.

Advance Acoustic X-Preamp

Dem energetisch-treibenden Drumteppich unter „Red Rain“ fehlt es nicht an vielfältigen perkussiven Elementen, mit denen Schlagzeuger Manu Katché – inzwischen selbst legendär – stets für Überraschungsmomente sorgt. Sie werden – ebenso wie die abwechslungsreichen Bassläufe von Tony Levin – gut durchhörbar und transparent aus der Gemengelage herausgeschält. Im Schmalz-Evergreen „Don’t Give Up“ – während der Jubiläums-Konzerte gibt die junge und in ihrer Heimat Schweden hochgeschätzte Sängerin Jennie Abrahamson ein entzückendes Kate-Bush-Double – stellt der nachtschwarze Pre das magische Duett verdient in allen stimmlichen Facetten und Klangfarben greifbar und dreidimensional in den Mittelpunkt des Geschehens. Abrahamson erreicht mit ihrem Gesang beachtliche Höhen, die der Franko-Asiate nuanciert nachzeichnet, ohne oben heraus zu überziehen.

Sein Bemühen um Akkuratesse und Neutralität kostet ihn allerdings – etwa im Vergleich zu einem NAD C 165 BEE (um 900 Euro) – ein Quäntchen Emotion, die bei einer derart gefühlvollen Ballade unbedingt übermittelt werden muss. Wo der NAD vor Lebensfreude und satten Klangfarben sprüht – und die Gesangsstimmen etwas körperhafter ‚rüberbringt –, bewegt sich der „X-Preamp“ minimal zurückhaltender, nicht gar so inbrünstig. Objektiv kann man ihm das gar nicht vorwerfen – nach „richtig“ oder „falsch“ einordnen zu wollen ginge denn auch am Gehörten vorbei –, es sind vielmehr Nuancen, die den NAD hier im positiven Sinn vollmundiger erscheinen lassen und ihm, zumindest ist das mein Eindruck, einen Vorteil verschaffen. Insgesamt scheint das berühmte Duett über ihn ein wenig fließender und selbstverständlicher zu tönen.

Advance Acoustic X-Preamp

Im Bassbereich ist der Advance-Pre eher schlank, was allerdings den Attributen „Schnelligkeit“ und „Straffheit“ zugute kommt. Ein donnerndes Bassdrumgewitter etwa wünsche ich mir mit „Pfund“, das darf ruhig in die Magengrube gehen oder die Fußsohlen kitzeln. Das tut es über den „X-Preamp“ weniger, dafür kommen die einzelnen Takte sehr präzise und klar zu Gehör. E-Bassläufe ertönen sehnig, in der Anschlagphase pfeilschnell und knackig. Das gefällt durchaus, sollte allerdings beachtet werden, wenn der Pre mit Endstufen anderer Hersteller kombiniert werden soll. Es könnte sein – zumindest mir ging es so –, dass manchem im Frequenzkeller zu wenig „passiert“. Mit ein Grund dafür, im Verlaufe des Tests werden Sie dies noch eingehender erfahren, weshalb der „Familienbetrieb“ mit Vor- und Endstufen aus gleichem Hause, sonst ja nicht unbedingt erforderlich, hier wirklich Sinn ergibt und meiner Meinung nach durchaus anzuraten ist.

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Test: Advance Acoustic X-Preamp und X-A220 | Vor-End-Kombi

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