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In der Fertigung geht es eng zu
Und richtig, nach unserem Rundgang durch die Fertigung geht es per Auto ins „Sound Center“ – dem HiFi-Studio, das Herr Schiavi quasi nebenbei betreibt. Daneben ist er übrigens noch an einer Importfirma beteiligt, die ein Händlernetz mit recht bekannten internationalen Marken versorgt, darunter auch einigen deutschen wie etwa Canton, Transrotor oder Blumenhofer. Ach ja, Zeit, Soundsysteme für Hersteller von Multimedia-Möbeln zu entwickeln, selber Tonaufnahmen zu machen und sich um die hochwertige Beschallung von Konzerten zu kümmern, hat er auch noch. Und dass er sich um Raumakustik-Lösungen für gute Kunden, aber auch für gewerbliche Objekte kümmert, ist da wohl kaum noch erwähnenswert. Irgendwie frage ich mich, wie der Mensch das alles schafft.
Zum Versand werden die Lautsprecher in passende Stoffbeutel gesteckt
Das Sound Center ist für Herrn Schiavi nicht nur ein weiteres geschäftliches Standbein – es ist vor allem auch Entwicklungs- und Forschungslabor. In den drei Hörstudios hat er recht viel von dem versammelt, was international Rang und Namen hat. Das gebe ihm die Möglichkeit, seine eigenen Lautsprecher mit einem breiten Querschnitt von Mitbewerbern zu vergleichen. Zudem könne er seine Produkte an unterschiedlichster Elektronik in verschiedenen Hörumgebungen testen. Wichtig seien ihm bei der Neu- und Weiterentwicklung der Lautsprecher seine Kunden. Er habe inzwischen eine Vielzahl von Stammkunden, deren Wiedergabeketten und Hörgewohnheiten er kenne und aus deren Rückmeldungen er zuverlässige Schlüsse ziehen könne, wenn er ihnen ein Produkt zum Probehören mitgibt. Alles in allem habe er so eine viel breitere Informationsbasis für die Entwicklung als ihm ein einziger, optimierter Hörraum mit Referenz-Elektronik bieten könne.
Das Diapason Sound Center
Endlich habe ich dann auch Gelegenheit, mich in eines der Hörstudios zu verkrümeln und mich ausgiebig mit den Lautsprechermodellen von Diapason – von der Astera bis zur neuen Neos – zu beschäftigen. Dabei fällt mir auf, dass es keinen „Diapason-Sound“ gibt. Alle Modelle klingen anders, setzen eigene Akzente. Auf meine diesbezügliche Bemerkung antwortet Herr Schiavi, dass genau das sein Ziel sei. Er wolle für jeden Hörgeschmack und jede Hörsituation einen passenden Lautsprecher anbieten. Warum solle er einen Lautsprecher entwickeln, den es schon gebe? Verbesserungen an bestehenden Modellen, ja. Aber eine komplette Neuentwicklung gebe es nur, wenn auch ein neues Entwicklungsziel anstünde.
Dass das Konzept aufgeht, beweist das Modell Adamantes (Bild rechts: mit „Classic-Ständer“). Die älteste Entwicklung im Portfolio von Diarason hat es mittlerweile zur „Adamantes 25th“ gebracht. „25th“ heißt dabei, dass Herr Schiavi das Modell anlässlich des 25jährigen Firmenjubiläums in diesem Jahr noch einmal überarbeitet hat. Damit ist es zurzeit das älteste, aber auch das aktuellste Modell (Test des Vorgängers). Wobei mir Herr Schiavi zur Jubiläumsfeier, die im Sommer stattfinden soll, noch eine Überraschung ankündigt.
Ich genieße noch ein wenig Zeit mit den Adamantes, die mir persönlich am besten gefallen. Herr Schiavi meint, dass diese Lautsprecher für ihn am stärksten den ursprünglichen Gedanken von Diapason – akustische Instrumente so authentisch wie möglich wiederzugeben – verkörperten. Dennoch hätten alle anderen Modelle ihre Berechtigung. Das unterschreibe ich und höre noch ein wenig Adamantes – bis ich dann daran denken muss, meinen Flieger für den Rückflug zu kriegen. Beim Aufbruch streiche ich noch einmal mit der Hand über die wunderschönen geölten Holzgehäuse – ach ja, Italien …
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Firmenbericht: Diapason