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Juni 2010 / Ralph Werner
Erstmals aufgefallen sei ihm die Marke Diapason bei einem Aufenthalt in Norditalien, sagt Rainer Israel von den Friends Of Audio. Und das eher zufällig: Als er nämlich den Schreiner besuchte, der für die Mastersound-Röhrenamps (siehe Tests 300B SE / 220 & 230 SE) die seitlichen Holzwangen herstellt, hätten dort „wunderschöne und recht abgefahrene Lautsprechergehäuse“ gestanden und sein Interesse geweckt.
Der Kontakt zu Alessandro Schiavi (Bild links), dem Verantwortlichen für die Diapason-Speaker, sei schnell erfolgt; und da diese Kompaktlautsprecher nicht nur optisch und haptisch, sondern auch akustisch sehr reizvoll seien, habe er sie sehr gern in sein Vertriebsprogamm aufgenommen, zumal das „Made in Italy“ sowieso nach seinem Gusto sei, so Herr Israel weiter. Nun, mir sagte die Marke bis dato nichts. Das könnte natürlich, angesichts des Umstandes, dass das Unternehmen bereits 1987 gegründet würde, meiner Ignoranz geschuldet sein; aber ich rede mich lieber damit raus, dass man ja nicht alles kennen kann und es Diapason in Deutschland erst seit kurzem gibt. Dass die Lautsprecher aber schnell Interesse wecken, kann ich persönlich bestätigen, denn wer stellt schon Gehäuse aus Massivholz her und verleiht dem Ganzen eine Art Facettenschliff? Eben!
Die Firma hat ihren Sitz in der Lombardei, genauer: in Brescia, einer knapp dreißig Kilometer westlich vom Gardasee gelegenen Stadt, in der Herr Schiavi Mitte der 80er-Jahre zum Studium kam (Klavier, Orgel, E-Technik) – und blieb. Zum HiFi-Business gelangte er dem Vernehmen nach über den Umweg der Aufnahmetechnik: Als Tonmeister in verschiedenen Studios tätig, entstand die Idee, es mit eigenen (und dem Anspruch nach: besseren) Abhörmonitoren zu versuchen. Und da die Versuchsobjekte einigen Zuspruch erhielten, nahm die Geschichte ihren Lauf …
Stand Frühjahr 2010: Von den drei Modellen der Reference-Serie stellt die oben zu sehende Diapason Adamantes das Mittlere dar – und vielleicht auch das „ausgereifteste“, jedenfalls gibt es diesen Wander schon über zwanzig Jahre und die gegenwärtige Inkarnation trägt das Kürzel „MK III“. Während Aufbau und Form des Gehäuses in dieser Zeit im Grundsatz erhalten blieben, habe man der Treiberbestückung und der Weiche Feinschliff angedeihen lassen …
Test: Diapason Adamantes | Kompaktlautsprecher