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Freeware-Konvertierungstools
Einer dieser reinen Konvertierer ist Adapter der Firma Macroplant aus Texas (www.macroplant.com). Wie auch die Mediaplayer Foobar und iTunes kostenlos nutzbar und sowohl für Windows als auch MacOS X verfügbar. Konzeptionell ist Adapter ein Alles-in-alles-Konvertierer für Video, Audio und Bilder. Aber wir interessieren uns hier natürlich nur für den Audioteil. Freie Softwarepakete wie FFmpeg und LAME ermöglichen die lizenzfreie Nutzung von MP3 in Adapter. Man muss nichts nachinstallieren wie zum Beispiel bei Foobar.
Die Funktionsweise von Adapter ist exemplarisch für fast alle reinen Konvertierungsprogramme. Der Vorgang ist erfreulich simpel und spielt sich bei Adapter komplett in ein und demselben Programmfenster ab. Menüs besitzt Adapter nicht. Dass die Oberfläche in Englisch gehalten ist, sollte kaum behindern, da ich meine, dass sich die Einstellungen von selbst erklären. Ich bemühe deshalb erneut die Rezeptschreibweise für die Bedienungsdetails:
1. „Audio“ in der Buttonleiste wählen.
2. Audiotracks per Drag’n’Drop in das Programmfenster ziehen oder links auf „Add“ klicken.
3. Ausgabeformat oben wählen.
4. Ausgabeordner und Formatdetails wie zum Beispiel Bitrate rechts einstellen.
5. „Start“ klicken; die Konvertierung beginnt.
Fortschrittsbalken zeigen das nahende Ende an. Damit sind die Ausgabedateien fertig erstellt, sie können beliebig verwendet werden.
Leider ist es in Mode gekommen, Freewarenutzer mit Zwangsposting-Funktionen für Facebook, Twitter und dergleichen zu gängeln. So auch hier. Adapters Hersteller sorgt sich väterlich um fehlende soziale Kontakte, wenn man viel vor dem Computer sitzt und konvertiert, könnte man meinen … Der eigentliche Zweck liegt natürlich darin, den Softwareanbieter bekannter zu machen. Aber das am Ende der Konvertierung erscheinende Fenster fürs Posten in Social Networks kann einfach mit „Close“ geschlossen werden, wenn man so etwas nicht möchte.
FLAC wird leider nur als Eingabe-, nicht aber als Ausgabeformat unterstützt. Dafür allerdings zahlreiche verlustbehaftet komprimierende Formate wie die Platzhirsche MP3, OGG oder AAC, ebenso wie die verbreiteten verlustlos speichernden Formate WAV und ALAC.
Wer nun aber nicht nur aus, sondern auch in FLAC konvertieren möchte, muss sich ein anderes Programm suchen – und könnte dabei auf LameXP (lamexp.sourceforge.net) stoßen, eine weitere Freeware. LameXP beherrscht neben FLAC auch MP3, Ogg Vorbis, AAC, AC-3, DCA, Opus Audio Codec und WAV – und behelligt einen nicht mit Social-Media-Postingwünschen. Neben der FLAC-Unterstützung erweist sich als weiterer Vorteil, dass LameXP mit einem Trick die Ausgangsverzeichnisstruktur beim Konvertieren von Dateien „mitnimmt“, etwas, dass Adapter so nicht kann.
Der „Trick“ sieht folgendermaßen aus: Im Menü wählt man 1. einen Zielordner, in den die konvertierten Dateien abgelegt werden sollen (Beispiel im Bild oben blau unterlegt „mp3“) und setzt 2. ein Häkchen bei „Relativen Pfad zur Quelle dem Zielpfad voranstellen“. Letzteres sorgt nun dafür, dass LameXP die ganze Verzeichniskaskade vom Laufwerksbuchstaben bis zur Ausgangsdatei auch dem neu konvertierten Audiofile voranstellt. Das kann natürlich, je nach Ablagestruktur, etwas arg lange Verzeichniskaskaden ergeben.
Ein Beispiel: Eigentlich wollte ich unter
- A:\Musik-Downloads\mp3\
die konvertierten Dateien ablegen, doch LameXP spuckt mir
- A:\Musik-Downloads\mp3\Musik-Downloads\FLAC\Quadro Nuevo\Mocca Flor
aus.
Der fettmarkierte Teil ist der Pfad zur Quelldatei, den LameXP „mitgenommen“ hat. Sieht nicht hübsch aus, aber was soll’s: Dann markiere ich eben alle Ordner auf der Ebene „Künstler“ (im Beispiel „Quadro Nuevo“), schneide sie aus und füge sie direkt beim Order „mp3“ wieder ein – und danach lösche ich den Rattenschwanz „Musik-Downloads\FLAC“ einfach.
Zugegeben, das ist nicht übertrieben elegant, aber immerhin funktioniert es mittels LameXP überhaupt, Verzeichnisstrukturen zu übertragen. Mit Adapter ist dies so nicht möglich, und mit AudioGate, der nächsten Software, auf die ich kurz hinweisen möchte, ebenfalls nicht.
Einigen (wenigen?) könnte sich die Frage stellen, ob DSD ebenfalls in einer reinen Konvertierungssoftware genutzt werden kann. Ja, das geht, nämlich mit besagtem AudioGate vom Musikinstrumentproduzenten Korg (www.korg.de). Diese Software bringt DSD als Eingabe- und Ausgabeformat kostenlos (wenn man denn Korg MR-Hardware oder einen Twitter-Account besitzt) auf den Windows- oder MacOS-Rechner, und das auch als einfacher Player ohne Playlisten.
Ursprünglich wurde AudioGate für Korgs DSD-fähige Hardware der legendären MR-Serie entwickelt. Die prächtigen High-End-Features bieten praktisch alle verbreiteten verlustlos oder gar nicht komprimierenden Audioformate: Apple Lossless (ALAC), AIFF, WAV, FLAC und eben auch DSD-Formate mit bis zu 5.6448 MHz. (Der Mediaplayer Foobar unterstützt ebenfalls DSD, ist aber, wie erwähnt, unkomfortabler.) Als einziges verlustbehaftet komprimierendes Dateiformat wird AAC unterstützt. Für den Konvertierungswunsch Richtung MP3 muss also eine andere Software benutzt werden.
Gibt es nicht ein Tool für (fast) alle Fälle?
Computer-Audio: Audioformate konvertieren