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Die Verwandtschaft von Espresso und Klang

Inhaltsverzeichnis

  1. 2 Die Verwandtschaft von Espresso und Klang

In nicht wenigen Fällen liegt so etwas am Strom. Tagsüber, wenn alle Computer laufen, jeder mobil telefoniert, die WLAN-Netze und was nicht noch alles auf Hochleistung funken, ist unsere Umwelt voll mit elektromagnetischen Wellen jeglicher Frequenzen. Einige Geräte – selbstverständlich auch HiFi-Komponenten – geben ihre Störungen direkt ins Netz ab. Und jeder elektrische Leiter – das heißt auch jedes Stromkabel, wird zur Antenne, die elektromagnetische Wellen empfängt. Die hochfrequenten Einstrahlungen gelangen mit dem Strom in die HiFi-Komponenten. Und je nach Gerät, können sie hier klangmindernd wirken. Spätestens jetzt wird es Zeit, sich mit dem Thema „sauberer Strom“ zu beschäftigen.

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Viele Hersteller bieten inzwischen Lösungen gegen verschmutzten Netzstrom an. Dies reicht von passiven Filtern, wie etwa dem auf fairaudio besprochenen ISOL-8 MiniSub 2 bis hin zu aufwändigen aktiven Lösungen, die einen komplett sauberen 50-Hz-Wechselstrom mit idealem Sinusverlauf generieren. Natürlich können Sie dem Strom an weiteren Punkten – wenn die technische Zielrichtung auch eine andere als die zuvor umrissene ist – zu Leibe rücken, etwa bei der Wandsteckdose, und hier ein besonders kontaktsicheres, HiFi-dediziertes Exemplar einbauen. Und auch in Ihrem Sicherungskasten beziehungsweise an den Feinsicherungen in den Geräten gibt es Optimierungsmöglichkeiten, wenngleich dieses Thema – Sinn oder Unsinn? – besonders stark polarisiert.

Jemand, der sich seit fast 30 Jahren und damit lange, bevor das Thema in Mode kam, mit „sauberem Strom“ beschäftigt, ist Thomas Kühn von Audioplan (www.audioplan.de). Es gibt in Deutschland vermutlich nur wenige Menschen, die wie Thomas Kühn mit dem Thema HiFi aufgewachsen sind. Die Firma Audioplan wurde 1980 von Thomas Kühns Vater, Gerd Volker Kühn, gegründet. Seit seiner Jugend arbeitete Thomas Kühn in der Firma seines Vaters mit, die er 2004 übernahm. Von seinem Vater hat er das experimentelle, am eigenen Hören orientierte Herangehen an das Thema HiFi übernommen.

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Als Dipl.-Ing. der Nachrichtentechnik verfügt er darüber hinaus über fundiertes technisches beziehungsweise naturwissenschaftliches Fachwissen. So kommt es, dass er die Funktion vieler seiner Entwicklungen auch genau erklären und messtechnisch belegen kann. Auf der anderen Seite hat er überhaupt kein Problem damit zuzugeben, dass er vieles durch gezielte Experimente oder gar rein zufällig herausgefunden hat. Und er gibt freimütig zu, dass er einiges nicht vollständig erklären kann. Oft hat er eine konkrete Idee, welche Zusammenhänge bestehen. Ausschlaggebend sei bei einem Audioplan Produkt jedoch immer der praktische Effekt: bringt eine Maßnahme den Klang nach vorne oder nicht.

Bei einem Besuch von Thomas Kühn darf ich sehen, sprich hören, wie er mit den passenden Produkten aus dem Audioplan-Portfolio eine Anlage optimiert. Im Mittelpunkt steht dabei in diesem Fall der Strom.

Bevor es an die Arbeit geht, ist erst einmal Erholung angesagt. Bei Espresso und Kuchen unterhalten wir uns. Dabei geht es um viele Themen, die immer wieder auf das Thema HiFi zurückführen. So unterhalten wir uns über Espresso. Wir philosophieren darüber, wie die Menschen wohl darauf gekommen sind, den Samen der Kaffeepflanze zu trocknen, zu reinigen, zu rösten, zu mahlen und anschließend mit Hilfe eigens konstruierter Maschinen und Wasser von etwa 90°C bei einem Druck von 9 Bar innerhalb von 25 Sekunden ein Getränk zu extrahieren, dass jedem Lebensmittelchemiker graue Haare wachsen lässt – der Mix der Inhaltsstoffe und deren Wirkungen sind hochkomplex. Kühn sieht hier eine Analogie zur Musikwiedergabe. Auch hier komme man mit wissenschaftlichen Mitteln allein nicht weiter. Viele Dinge ließen sich eben nur experimentell weiterentwickeln. Und gleich erzählt er, dass er eher aus Zufall auf die Idee gekommen ist, sich um die Stromversorgung von HiFi-Anlagen zu kümmern.

audioplan thomas kühn

Auch über das menschliche Hören an sich unterhalten wir uns. Welche Vorgänge im Gehirn ablaufen, wenn wir hören, ist längst nicht bis ins Detail erforscht. Und bei aller Technik ist es nicht möglich, dass ein Computer anhand des Audiosignals Besetzung und Aufstellung eines Orchesters so eruiert, wie wir es anhand der Aufnahme erhören können. Vor diesem Hintergrund finde ich es gut und verständlich, dass Herr Kühn sich nicht rein auf technische Aspekte verlässt, sondern das Hören als wichtigsten Maßstab seiner Arbeit nennt.

Nach dem Espresso ist erst einmal Schleppen angesagt. Der Kombi von Thomas Kühn ist bis unters Dach mit Kartons vollgepackt. Als ich erschrecke, beruhigt er mich. Er habe einfach mal verschiedene Sachen mitgebracht, um für alles gerüstet zu sein. Wir müssten ja nicht alles ausprobieren. Und an dem größten Karton sei ich selbst schuld – schließlich habe ich mir gewünscht, mal einen größeren Vollverstärker von Jadis, den DA 50 S, zu hören.

Da Herr Kühn meint, die versprochene Demonstration fiele ihm leichter, wenn er die Anlage kenne, greifen wir auf folgende Komponenten zurück: Mit meinem Verstärker, dem Jadis Jadis Orchestra Blacksilver Orchestra Blacksilver (2.700 Euro), ist er vertraut. Audioplan hat seit 25 Jahren den Deutschlandvertrieb von Jadis inne. Hierzu ist anzumerken, dass von Audioplan kein Jadis-Produkt verkauft wird, bei dem nicht bereits bei der Herstellung in Frankreich besondere Wünsche Kühns berücksichtigt wurden oder welches nicht zumindest noch eine Modifikation bei Audioplan erfahren hat. Insofern kennt sich Herr Kühn mit Jadis Produkten bestens aus.

Noch besser kennt er sich mit den Lautsprechern aus. Denn für den Nachmittag kommen die Audioplan Kantata zum Einsatz, die erAstor Piazolla CD Adiós Nonito selbst entwickelt hat und die seit dem Test im Juli noch bei mir stehen. Ansonsten darf zunächst mein Logitech Transporter als Quelle dienen. Als erstes überprüft Herr Kühn das bestehende Setting. Bei allen Geräten wird gemessen, ob die Phase stimmt. Und offensichtlich hatte ich mich bei meinem Transporter vertan. Nachdem alle Geräte an der richtigen Phase angeschlossen sind, wird gehört. Nach ein paar Stücken entscheiden wir uns dafür, die weiteren Versuche im Wesentlichen mit dem Stück „Libertango“ von der Astor Piazolla CD Adiós Nonito durchzuführen.

In Anbetracht der Komponenten schlägt Thomas Kühn seine „kleine Lösung“, zur Verbesserung der Stromversorgung vor. Diese besteht aus dem FineFilter S (520 Euro), dem PowerStar S II (460 Euro) sowie einem PowerPlant 100 S (520 Euro). Verkabelt wird alles mit PowerCord S Netzkabeln (180 Euro/1,5m). Herr Kühn hat nämlich im Wesentlichen vier mögliche Störquellen ausgemacht: Störungen aus dem Stromnetz, Störungen durch Potentialunterschiede der Geräte, Störungen durch mechanische Einflüsse sowie Störungen, die von einzelnen Komponenten über die Netzkabel auf andere Komponenten übertragen werden.

Wobei: Für die Demonstration greift Thomas Kühn schon auf Geräte seiner „S“-Linie zurück. Etwas preiswerter sind die Geräte der „G“-Serie. Aber laut Herrn Kühn greifen die meisten Kunden gleich zur „S“-Klasse.

Im Folgenden das Ganze aber mal im Detail …

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Firmenbericht: Tuning & HiFi-Zubehör von Audioplan

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