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Klang Esoteric X-05
Der Esoteric X-05 schaut nicht nur stabil aus – „Stabilität“ darf ihm auch in klanglicher Hinsicht bescheinigt werden, und das gilt allem voran für die Disziplinen Raumdarstellung und Bassperformance.
Eine große Bühne in all ihren Dimensionen ins Wohnzimmer zu wuchten, die einzelnen Akteure darin eindeutig auf die Plätze zu verweisen und mit strenger Hand dafür zu sorgen, dass da ja niemand ausbüchst oder rumruckelt – ich glaube, das gehört zum Kerngeschäft der Esoteric-Player. Jedenfalls fiel mir dieser Zug schon beim SA-10 sehr angenehm auf und der X-05 versteht dies ebenfalls perfekt – allerdings auf nochmals erwachsenere Art und Weise, wenn ich mich nicht irre. Doch dazu gleich.
Beim Esoteric X-05 geht nix verloren – weder, dass die leiseren Stimmen bei lauteren Einsätzen untergehen oder auch nur um ein Jota wackeln, noch, dass, wenn eigentlich gar keine Musik mehr spielt, aber in der Percussionabteilung ein Blech das aller-allerletzte Fünkchen von sich gibt, dies unterschlagen würde. Ich vernehme den Einwand, dergleichen gehöre doch eher in die Abteilung „Auflösungsvermögen“ und nicht in die Beschreibung der Bühnenabbildung? Okay, das Auflösungsvermögen des Esoteric ist ebenfalls extraordinär – aber mir geht’s hier darum, dass noch der kleinste Furz Sitz, Kontur, Körper, Ort und Adresse hat. Sorry für den Ausdruck. Die Selbstverständlichkeit, mit der der X-05 sortiert und staffelt, ist schlicht und ergreifend enorm.
Tja, „Selbstverständlichkeit“. Ich glaube das ist’s, wofür man ab einem gewissen Preislevel dann doch noch mal extra drauflegt. Leider stand mir Esoterics kleinerer Player SA-10 zu Vergleichszwecken nicht zur Verfügung, aber ich müsste mich stark irren, wenn der X-05 nicht relaxter und lässiger aufspielt, ohne dass damit aber ein Präzisionsverlust einhergeht. Woran mag das liegen? Nun, vielleicht ist mit ein Grund, dass die Musikpräsentation über den größeren Esoteric relativ laid-back geschieht, die virtuelle Bühnenkante befindet sich eher einen halben Schritt hinter der Grundlinie, auf der die Boxen stehen – frontal-anmachend geht jedenfalls anders. Wichtiger scheint mir aber Folgendes zu sein: Auch der Esoteric SA-10 versteht es, holografisch abzubilden – aber genau diese Eigenschaft führt bei ihm mit manchen Aufnahmen (zumal bei der Digitalfilterstellung „narrow“) ins leicht Artifizielle. Nun, ich fand dies seinerzeit sogar reizvoll – aber nicht mit jeder Musik …
Test: Esoteric X-05 | CD-Player