Inhaltsverzeichnis
Sie haben Angst vor Class-D und pflegen das Vorurteil steriler Klangbilder? Machen Sie sich doch einfach locker, denn genau das tun auch diese futuristisch aussehenden Mono-Flundern, liefern sie doch völlig unverkrampft eines der farbechtesten und spielfreudigsten Klangbilder, die mir verstärkerseitig in den letzten Jahren untergekommen sind: Organisch und langzeittauglich – so wie sich’s der gediegene Klang-Connaisseur wünscht – und dabei anmachend dynamisch und im Bass durchzugsstark, so dass auch die „Rocker“ unter den Hörern nicht zu kurz kommen. Was fehlt: Musikfreunde, die partout auch noch mit dem allerletzten Quäntchen an Hochtonglitzer oder Luftigkeit am Trommelfell gekitzelt werden wollen oder solche, die auf eher schwelgerisch-fließende denn sehr lebendige, „sportliche“ Klangbilder stehen, werden sich womöglich anderswo in unserem Testarchiv umsehen. Wie dem auch sei: Die NuForce Reference 20 zählen, was meine persönliche Watch List angeht, unbedingt zu den absoluten Topfavoriten – wundern Sie sich also nicht, wenn sie künftig als neue Referenzgeräte in meinen Berichten auftauchen.
Ganz wichtig: Eine ausgedehnte Einspielzeit ist Pflicht! Gönnen sie den Blöcken mindestens 100 Stunden, um ein erstes Urteil zu fällen, gerade in Sachen Bühnenabbildung (anfänglich wirkt’s fast wie an den Boxen festgeklebt), Dynamik und Hochtonoffenheit entwickelt sich erstaunlich viel. Zudem macht sich auch die „richtige“ Netzphase signifikant bemerkbar: Bei den Testgeräten lag diese an den oberen Pins der Gerätebuchsen.
Die nuForce Reference 20 zeichnen sich aus durch …
- ein sehr rein und störungsarm wirkendes Klangbild.
- einen sehr organisch anmutenden, gleichzeitig präzisen Mitten-/Stimmbereich. Tonal grundsätzlich angenehm ausgeglichen geht die Balance aufgrund des nicht gerade übermäßig glänzenden Hochtonbereichs allenfalls einen Tick ins Wohltönende. So oder so sind die Mitten aber ein echtes Sahnestückchen.
- eine auch für diese Preisklasse nicht alltägliche Fokussiertheit, Gefasstheit von Instrumenten und Stimmen, was der überzeugenden Mittenwiedergabe und ebenso der höchst ortungsscharfen Bühnenabbildung zusätzlich dienlich ist. Das Klangbild löst sich zudem bestens von den Lautsprechern ab und öffnet sich involvierend Richtung Hörer, die Plastizität ist gut.
- sehr langzeittaugliche und feindynamisch agile Höhen, die etwas weniger unterschwelligen Glanz und Luftigkeit liefern als das womöglich reine Lehre wäre.
- eine auch aufgrund der zupackenden Dynamik sehr anmachende, lebendige Spielweise, zusätzlich gefördert durch die hochfokussierte, wie „energetisch stärker gebündelte“ Darstellung einzelner Instrumente und Stimmen.
- ein hohes Auflösungsvermögen, das sämtliche Details offenbart, aber nicht auf dem Silbertablett serviert. Die Reference 20 muten zwar sehr strukturiert, dennoch – womöglich begünstigt durch ihre Hochtoncharakteristik – tendenziell eher ganzheitlich denn analytisch an.
- einen für Monos dieser Klasse standesgemäßen Bassbereich, was Tiefgang, Druck und Autorität angeht – es klingt nach „großen“ Endstufen. Anstandslos präzise und konturiert tönt’s untenrum zudem.
- coole Effizienz: Knapp über 20 Watt Leerlaufleistung/Paar und die Abwesenheit fühlbarer Wärmeentwicklung sind auch für Class-D-Amps löblich.
- ein schlichtes, aber schickes und auch im Detail hochwertig verarbeitetes Äußeres.
Fakten:
- Modell: NuForce Reference 20
- Konzept: Class-D-Mono-Endverstärker
- Preis zum Testzeitpunkt: 7.800 Euro/Paar
- Maße & Gewicht je Stück: 44 x 38 x 6,5 Zentimeter (BxTxH) und 7 Kilogramm
- Ausgangsleistung: 2 × 200 Watt/8 Ohm
- Leistungsaufnahme: 11 Watt im Leerlauf und Normalbetrieb
- Anschlüsse: 1 x Cinch, 1 x XLR, Ausgänge für 1 Lautsprecherpaar
- Garantie: 3 Jahre
Kontakt:
TAD Audiovertrieb
Telefon: 09945 – 943 365-0
eMail: info@tad-audiovertrieb.de
Web: www.tad-audiovertrieb.de
Kommentar/Leserbrief zu diesem Bericht schreiben
Test: NuForce Reference 20 | Endstufe