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Einzeltests von Micromega MyAmp und MySpeaker

Inhaltsverzeichnis

  1. 3 Einzeltests von Micromega MyAmp und MySpeaker

Zerstückelt man das System in seine Einzelkomponenten, dann zeigt sich vor allem, wie gut der einzeln für 499 Euro erhältliche Micromega MyAmp ist. Da wäre zunächst die Digital-Analog-Konvertierung: Die Verwendung hochwertigerer Wandler verbessert nur minimal die Ortungsschärfe und die Transientenwiedergabe. Der iDSD nano von ifi konnte zu vernachlässigende Verbesserungen erzielen, mein auch in der Produktion vielgenutzter Lavry Black DA-11 (Preis: 1.279 Euro) spielt erkennbar besser, ist aber definitiv kein Quantensprung. Das spricht eindeutig für die Verwendung eines sehr ordentlichen DACs im MyAmp, denn die Unterschiede des Lavry zu manchen anderen Systemen können schon gravierend sein.

Micromega MySystem

Der Eingangssatz des letzten Absatzes hat es ja schon gepetzt: Der MyAmp ist die Stärke der Wiedergabekette. Zum einen verfügt er über gute Wandler, zum anderen ist auch auf analoger Ebene besser aufgestellt, als man dem kleinen Gehäuse zunächst zutraut. Ich hatte eingangs einen optischen Vergleich mit Rega aufgestellt. Höre ich Micromega MyAmp und Rega Mira 3 gegeneinander, ist der weitaus teurere britische Rega etwas detaillierter und geht bei höheren Pegeln nicht ganz so schnell in die Knie. Auch wirkt der Mira etwas wohliger und wärmer, gleichzeitig ist er ein Stückchen transparenter. Ein Class-D-Modul von Hypex aus den Niederlanden, welches in vielen Aktivboxen aus der Studioszene zum Einsatz kommt, wirkt verglichen mit dem MyAmp zwar ebenfalls detaillierter und vor allem im Bass kontrollierter, aber eben durchaus kälter, nüchterner und weniger langzeittauglich als der Micromega.

Analoge Eingänge, digitale, Computeranschluss per USB: Der MyAmp liefert hier wirklich gute Ergebnisse für seine Preisklasse. Nutzt man aber Bluetooth-Übertragung, dann weiß man üblicherweise, dass diese Technik mit den meisten kabelgebundenen Übertragungen nicht mithalten kann. Naturgemäß brechen Bühnen etwas in sich zusammen, Signale, besonders Hallfahnen, ausklingende Instrumente und leisere, versteckte Signale werden etwas „bröseliger“, wenn ich mich mal so ausdrücken darf. Dafür ist es praktisch. Micromega werde ich ebensowenig einen Strick daraus drehen wollen wie Volkswagen dafür, dass sich die Reifen meines Fahrzeugs abnutzen, wenn ich damit fahre.

Micromega MySystem

Verglichen mit meinen Custom-Wandlautsprechern, die über ein Bassreflexgehäuse mit einem sehr ähnlichen Volumen sowie Bestückung mit Treibern gleicher Größe und Bauform verfügen, zeigt sich, dass die MySpeaker die gewisse Gutmütigkeit in die Kette des getesteten Systems bringen. Trotz tieferer Grenze sind meine Speaker etwas trockener im Bass, die Höhen atmen etwas stärker – allerdings spielen sie preislich in einer ganz anderen Liga als die wirklich günstigen MySpeaker. Ich darf resümieren: Für das wenige Geld, das Micromegas MySpeaker kosten, ist nicht nur alles vollkommen in Ordnung, sondern schlicht hervorragend!

Test-Fazit: Micromega MySystem

Micromega MySystem

Wenn man Micromegas MySystem als das sieht, was es ist, nämlich eine moderne, preiswerte Kompaktanlage für Hörer mit audiophilem Anspruch, liefert es eine sehr würdige Leistung. Bei einem Preis, den manche Klangverliebte für einen Tonarm, ein einziges Kabel oder Boxenfüsschen ausgeben, erhält man ein Set aus aufeinander abgestimmten Bestandteilen, welches weit über ein „Vernunftsystem“ hinausgeht. Schön ist die Flexibilität, denn von klassischen analogen Anschlüssen zur Verwendung als Stereoanlage, im Verbund mit Computer oder TV-Set über USB oder S/PDIF, bis zur Ansteuerung per Bluetooth kann das Micromega MySystem in jedem Raum eine gute Figur abgeben. Sei es als Hauptanlage im Wohnzimmer, in welchem einem Wiedergabesystem kein großer Platz (und kein großes Budget) zugestanden wird, am Computerarbeitsplatz, als Zweitanlage, im Ferienhaus oder in der Küche: Eine Fehlinvestition ist MySystem nie. Klanglich spielt es deutlich über den Standardlösungen der Massenhersteller. Will man Micromegas MySystem upgraden, sollte man sich am ehesten der Komponente Lautsprecher zuwenden.

Das Micromega MySystem zeichnet sich aus durch …

  • räumliche Tiefe, die einen in die Musik eintauchen lässt.
  • ein ausgewogenes, minimal mittenbetontes Klangbild, das das Dauerhören ohne Anstrengung ermöglicht.
  • eine gute Grobdynamik, die auch Klassik-Produktionen mit wechselnden Dynamikstufen gut wiedergibt.
  • ein erstaunlich tiefes Bassfundament.
  • seine runden, aber nicht zu sehr harmonisch angereicherten Tiefmitten.
  • eine differenzierte Darstellung der wichtigen Hochmitten.
    Milde, aber nicht dumpfe Höhenwiedergabe.
  • Speaker, die im Plattenregal geradezu verschwinden können und einem Amp, den man aufgrund seiner Größe fast schon aus Versehen verlegen könnte.
  • ein schönes, unaufdringliches Design.
  • einen sehr günstigen Preis.

Fakten:

Micromega MySystem

  • Kategorie: kompakte Komplettanlage, bestehend aus MyAmp, zwei MyCable und einem Paar MySpeaker
  • Preis: 899 Euro
  • Farben: Weiß oder Schwarz

MyAmp:

  • Konzept: Verstärker und D/A-Wandler
  • Einzelpreis: 499 Euro
  • Maße & Gewicht: 140 x 165 x 75 (BxTxH), 1 kg
  • Nennleistung: 2 x 60 Watt an 4 Ohm
  • Eingänge: 3 x Cinch-Pärchen, USB, S/PDIF optisch & koaxial
  • Ausgänge: 2 x Speaker, Sub Out, Record Out
  • Sonstiges: Bluetooth-Modul, einfache Fernbedienung im Lieferumfang

MySpeaker:

  • Konzept: Zweiwege-Bassreflex
  • Einzelpreis: 299 Euro
  • Maße & Gewicht: 190 x 320 x 315 (BxTxH), 12 kg/Paar
  • Anschlüsse: brückbares Bi-Amping-Terminal
  • Wirkungsgrad: 90 dB (1W/1m)

MyCable:

  • Konzept: sauerstoffarmes, silberummanteltes Kabel mit Adapterschuhen

Vertrieb: Audio Reference
Web: www.audio-reference.de
eMail: info@audio-reference.de
Telefon: 040 – 533 203 59

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Test: Micromega MySystem |

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Über die Autorin / den Autor

Equipment

Analoge Quellen: Laufwerk: Thorens TD-316 MkII mit Nagaoka MP-110

Digitale Quellen: D/A-Wandler: Lavry DA-11, Merging Technologies HAPI (AD/DA-Wandler) CD-Player: Rega Apollo

Vollverstärker: Rega Mira

Endstufen: Abacus Electronics 60-120D Dolifet

Lautsprecher: Harbeth Super HL5 Plus XD, Genelec 8010A, JBL Control 1C, Piega TMicro 5, Vogel Custom Blue, Vogel Custom White

Kopfhörer: Stax SRS-2170, Focal Celestee, AKG K240DF, Beyerdynamic DT150, Beyerdynamic Custom One, Beyerdynamic Free Byrd, Sony MD-7506, KOSS Porta Pro

Kopfhörerverstärker: integrierte Lösungen im Lavry DA-11, Merging Technologies HAPI, Harrison-Mischpult

Mobiles HiFi: iFi iDSD nano

All-In-One: Arcam Solo Mini DAB+

Kabel: Lautsprecherkabel: Oehlbach Ultrastream NF-Kabel: Vovox Link, Vovox Sonorus

Größe des Hörraumes: Grundfläche: 51 m² und 12 m² Höhe: 2,3 m und 2,1-2,6 m