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Sehr kostspielig, außergewöhnlich geschwungen und geradezu abartig schwer – das ist die Audiograde Ardora. Zum einen. Zum anderen wird auch akustisch Außergewöhnliches geboten: Die völlige Reinheit des Tons gepaart mit höchstem Auflösungsvermögen und akkurater räumlicher Darstellung ergibt ein Klangbild von kaum zuvor gehörter Transparenz und Durchsichtigkeit. Die Ardora zeigt einem alles auf. Oder andersrum betrachtet: Sie fügt nichts hinzu. Die Abwesenheit noch minimalster Störkomponenten und Verzerrungen erstaunt auch nach längerer Hörzeit immer wieder aufs Neue. Auf jedem Album lassen sich ein paar Details ausmachen, die zuvor offenbar in einem akustischen Nebelschleier gesteckt haben müssen. Faszinierend. Der Audiograde-Lautsprecher ist Resultat eines extrem zu nennenden Resonanz- und Vibrationsminimierung-Konzeptes – und als solches ein echtes Stück Lautsprecherkunst.
Es stimmt: Fürs Geld lässt sich mehr Basspunch und -tiefgang kaufen, wenn’s das denn sein soll. Andererseits ist vielleicht genau diese Abstimmung für manchen sogar ein Problemlöser: In mittelgroßen Räumen stehen Boxen doch gerne einmal recht wandnah, was für viele, wenn nicht sogar die meisten Lautsprecher dieser Liga tonal nicht ideal ist – Stichwort: Blähbauch im Oberbass. Bei der Ardora dagegen kann sich eine solche Aufstellung sogar zum Vorteil gestalten. Gepaart mit kräftiger, tendenziell am besten etwas sonorer aufspielender Verstärkung wird so ein akustischer Traum möglich, ohne dass man mit den neuen Spitzenboxen im Wohnzimmer auch gleich noch eine Art Raumteiler installiert.
Steckbrief Audiograde Ardora:
- Die Ardora bietet eine phänomenale Auflösung, noch scheinbar nebensächlichste Details und kleinste Klangvariationen werden mühelos nachgezeichnet. Der Lautsprecher gibt sich fast schon auffällig verzerrungsarm und rein. Pointiert ließe sich sagen: Man hört, dass man nichts hört – nämlich nichts vom Gehäuse. Der Vollguss-Monolith macht sich akustisch unsichtbar und drängt sich optisch deutlich weniger auf als so manche andere Spitzenbox dieser Preisklasse.
- Die virtuelle Bühne beginnt ziemlich genau auf der Lautsprecherebene und besitzt „normale“ Dimensionen: weder Klein-klein noch Cinemascope-Panoramasound, wenn die Aufnahme es nicht hergibt. Auffällig gut sind die klare Durchsicht in die Tiefe der Bühne und vor allem die hochfokussierte und plastische Abbildung der einzelnen Klänge. Jegliche Undeutlichkeit wird weggewischt, so der subjektive Eindruck.
- Die Ardora spielt auf der tonal leichteren Seite, gibt sich im Bass schlanker und neigt in den mittleren Lagen mehr ins Präsentere als ins Sonore. Der Hochton bewegt sich auf neutralem Niveau. Die unteren Lagen sind sehr „schnell“, konturiert und – wie die Ardora insgesamt – sehr detailreich.
- Grobdynamisch ist die Audiograde Ardora gut beieinander, aber dieses Feld ist auch nicht ihr Hauptanliegen, da geht fürs Geld (noch) mehr. Feindynamisch spielt sie auf sehr hohem Niveau.
- Die Wiedergabe von Transienten gerät völlig überzeugend, Töne explodieren quasi aus dem Nichts und hängen im Raum, aber gleichzeitig wirkt das auch nicht „überrissen“ oder artifiziell-scharf, sondern natürlich. Erstklassig.
Fakten:
- Modell: Audiograde Ardora
- Konzept: passiver Dreieinhalb-Wege-Standlautsprecher, Bassreflex
- Preis: 27.000 Euro (Paar)
- Maße & Gewicht: 108 x 25 x 45 cm (HxBxT), 125 kg/Stück
- Farben: auf Kundenwunsch
- Garantie: Chassis 5 Jahre, Gehäuse 15 Jahre
- Sonstiges: Single- oder Bi-Wire-Terminal möglich, Bassreflex-Abstimmung auf Kundenwunsch in Grenzen abstimmbar, nachträglich aktivierbar (+ 16.000 Euro)
Hersteller & Vertrieb:
AUDIOGRADE AG
Jülicher Straße 334 | 52070 Aachen
Telefon: 0241-18987701
eMail: info@audiograde.de
Web: www.audiograde.de
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Test: Audiograde Ardora | Standlautsprecher