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Die bisher beschriebenen Klangeigenschaften betrafen den Ampino 15 Dolifet im Solobetrieb als regelbare Endstufe, beziehungsweise als Linear-Vollverstärker. Im Verbund mit seinem optisch wie technisch passenden Bruder, dem Vorverstärker Prepino RC (für „Remote Control“, also: mit Fernbedienung) ändert sich sein Klangcharakter natürlich nicht grundsätzlich.
Aber er kann zulegen! Vor allem die Raumabbildung gewinnt hörbar, wenn die Vorstufe aus gleichem Hause ins Spiel kommt. Die virtuelle Bühne zieht sich deutlich in der Breite auf, alle Musiker können mindestens zwei Schritte weiter zu den Seiten hin treten, die gesamte Darbietung gewinnt an Luftigkeit, Leichtigkeit und Souveränität. Hinzu kommt, dass Sie nun, wie bereits eingangs erwähnt, auch deutlich mehr Quellen (einschließlich eines MM-Tonabnehmers) kontaktieren können und die Verstärkerkombi jetzt fernbedienbar ist. Dafür stehen dann aber auch insgesamt 1200 Euro vor Ihnen, die sich indes vor Vollverstärkern dieser Preisklasse auf keinen Fall verstecken müssen. Ich hätte nicht für möglich gehalten, mit welcher Antrittsschnelligkeit und Lebendigkeit die „Abacusse“ meinen Yamaha A-S 1000 wie einen schwerfälligen Sumo-Ringer wirken lassen, der zwar in Sachen Kraftreserven haushoch überlegen ist – und sie vor allem in ein massiveres, tiefer hinabreichendes Bassfundament investiert -, diese aber gegen das quirlige und präzise aufspielende Amp-Duo aus Nordenham nicht recht „auf die Straße“ bekommt. Anders ausgedrückt: Die beiden „Knirpse“ spielen dem „Dicken“ was um die Ohren.
Test: Abacus Ampino 15 Dolifet | Endstufe, Vollverstärker