Nubert bittet zum Empfang – und zwar mit dem 1,6 Kilogramm leichten und gerade mal 25 Zentimeter breiten Radio nuGo! ONE, das mit einem integrierten 9800-mAh-Akku aufwartet und sowohl über UKW/FM HD als auch DAB+ Signale aus der Luft angelt. Wir haben den mobilen Schwaben kurz ausprobiert und angehört.
Wer mehr als übliches Radio will, kann das Nubert nuGo! ONE per Bluetooth (Codecs: aptX HD und AAC) mit anderen Geräten koppeln und setzt so auch Internetstreaming oder lokal im Netzwerk gespeicherte Musik akustisch in Szene.
Darüber hinaus kann das nuGo! ONE auch Kabel – und das rein wie raus: Hinter einem aufklappbaren Spritzwasserdeckelchen auf der Rückseite des IPX5-zertifizierten Radios findet sich eine Kombibuchse, an der sich zum einen analoge Quellen (3,5-mm-Klinke) andocken lassen. Zum anderen kann das nuGo! ONE selbst als reines Quellgerät dienen und die empfangenen Radio- oder Bluetooth-Signale digital (Toslink) an externe Aktivlautsprecher, Soundbars, separate D/A-Wandler etc. weiterreichen. So kann der Einsatz des nuGo! ONE als reiner Tuner reizvoll werden. Nicht zuletzt dank der FM-HD-Kompatibilität steht er darüber hinaus auch bei Reisen nach Nordamerika zu digitalen Diensten.
Die unmittelbare Schallwandlung verantworten zwei 66-mm-Breitbänder, die bassseitig von einer Passivmembran unterstützt werden. Ja, richtig, das DSP-unterstützte Nubert nuGo! ONE firmiert als Stereogerät – Nubert verspricht zudem „60 Hz Tiefgang“.
Haptik & Usability des Nubert nuGo! ONE
Mit Blick auf die Verarbeitung macht das Nubert nuGo! ONE einen schlicht-eleganten, wertigen Eindruck, auch wenn man stärker auf dem Gehäuse herumdrückt oder es – vergeblich – zu biegen versucht, entstehen keine typisch nach Plastik klingenden Knarzgeräusche. Der horizontal komplett ums Radio gezogene, grau melierte Akustikstoff fühlt sich ebenfalls angenehm an und verleiht dem Radio einen zwar cleanen, dennoch untechnischen, wohnlichen Look. Lobenswert zudem, dass die unterseitigen Gummifüße nicht nur einen ebenso möbelschonenden wie rutschfesten Stand ermöglichen, sondern so großflächig ins Gehäuse eingelassen sind, dass sie sich auch nach langem Gebrauch kaum ablösen werden können.
Ebenfalls aus Gummi besteht der sauber mit der glänzenden oberen Plexiglasfläche abschließende Einschaltknopf. Etwas ungewöhnlich lange währt der Zeitraum, der zwischen Knopfdruck bei ausgeschaltetem Gerät und Einsetzen der Musik vergeht, circa 20 Sekunden braucht es, bis ein DAB-Sender ertönt.
Der schlichte, elegante Look des Nubert nuGo! ONE wird auch dadurch befördert, dass neben dem On-Off-Taster lediglich ein Multifunktionsrad als Bedienelement zur Verfügung steht. Als unmittelbar intuitiv geht die Bedienung deshalb nicht gerade durch. Hat man aber erst einmal raus, wie häufig oder lange in den verschiedenen Modi das Multifunktionsrad zu drücken oder beherzt zu drehen ist, mutet das Bedienkonzept des nuGo! ONE allerdings schlüssig an.
Natürlich liegt dem Radio auch eine Kurzbedienungsanleitung bei und hier steht unter „Downloads“ auch eine ausführliche Bedienungsanleitung parat. Absolut reibungslos und selbsterklärend verläuft die Bluetooth-Kopplung mit dem Smartphone. Übrigens: Wer mag, kann sich vom Nubert nuGo! ONE wecken lassen, über die „Einstellungen“ ist die Alarmfunktion erreichbar, inklusive Snooze-Funktion, aber ohne zweite Weckzeit oder wochentäglich individuelle Weckzeiten.
Die grafischen Topologien der einzelnen Modi auf dem 2,9-Zoll-OLED-Display wirken aufgeräumt und übersichtlich. Die unterm Strich sehr gute Ablesbarkeit werden viele Nutzer bestimmt als sehr angenehm im täglichen Gebrauch empfinden.
Ein Extralob verdient sich die Akkulaufzeit: Wir haben das Nubert nuGo! ONE mit einem „DAB+“-Sender bei einem Lautstärkepegel laufen lassen, der für mehr als nur reine Hintergrundberieselung taugt (-30 dB): Die Puste reichte hier für über 24 Stunden.
Soundcheck des Nubert-Radios
Stereo hin oder her, ein echter Raumeindruck stellt sich auch bei kürzeren Hördistanzen nicht wirklich ein – aber das liegt in der Natur der Sache, wie sollte das bei einem solch handlichen Gerät anders sein? Viel entscheidender ist, dass das Nubert nuGo! ONE selbst in über 30 Quadratmeter messenden Hörräumen und bei größeren Hörabständen alles andere dünn, blechern oder mickrig klingt, sondern angesichts der Größe für ein erstaunlich substanzielles, angenehmes Klangbild sorgt. Und logo, das nuGo! ONE trickst für solch ein Kunststück natürlich mit einem angehobenen Tiefton. Allerdings in einer Ausprägung, die beispielsweise mit den Auswüchsen von gängigen Bluetooth-Riegeln einiger prominenter Hersteller nicht vergleichbar ist und die daher selbst bei kürzeren Hörabständen keineswegs unangenehm aufgeplustert wirkt. Zudem lässt sich so nicht nur Hip-Hop genießen, sondern auch der eine oder andere Jazz- oder Klassiksender.
Vom Tiefton und der die Sprachverständlichkeit fördernden leicht präsenten Note der Mitten – ebenfalls typisch für so ein Gerät – abgesehen, bietet das Nubert nuGo! ONE unterm Strich ein für seine Klasse ausgewogenes, anspringend dynamisches Klangbild, das eher zupackend-kernig als ausgeprägt feinstofflich wirkt. Lobend hervorzuheben ist nicht zuletzt der langzeittaugliche Hochton, die Nubert-Entwickler haben wohl auch durch den Einsatz von Breitbändern bewusst vermieden, obenrum betont luftig-silbrige Glanzpunkte zu setzen, die beim schnellen Hören vielleicht eindrucksvoll wirken, bei längerem Musikgenuss aber nerven.
Test-Fazit: Nubert nuGo! ONE
In der Preisklasse des Nubert nuGo! ONE tummeln sich zwar eine ganze Reihe noch featurereicherer Radioempfänger (etwa mit Netzwerk-/Internetfähigkeit), Nubert hat es allerdings geschafft, aus einem kompakten Gehäuse einen überraschend substanziellen Klang zu zaubern, ohne es dabei wie viele andere Hersteller mit der Bassüberhöhung oder sonstigen „Tricks“ im Frequenzgang zu stark zu übertreiben. Das nuGo! ONE bietet daher ein für seine Klasse angenehm „allroundiges“ Klangbild für alle Arten von Musik.
Das Nubert nuGo! ONE ist ab sofort zum Vorbesteller-Preis von 249 Euro im Nubert-Webshop bestellbar.
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