23. September 2020 / Hans-Georg Seidel
Sehr interessanter Abgleich von DAC-Wandler-Tendenzen [siehe Test Merason Frérot; Anm.d.Red.]. Aber wäre es für den Leser nicht interessant, sich ein Gerät aus der Profi-Liga, wie der RME, der ja auch noch Pre und tonale Abwandlungsmöglichkeiten bietet, zum Vergleich heranzuziehen?
Merkwürdig ist es doch generell, dass Geräte aus der Profi-Liga, die für die Aufnahme benutzt werden, dann gegen High-End-Sektor-Geräte „schlechter“ abschneiden. Was an Qualität nicht aufgenommen wurde, kann schlecht bei der Reproduktion getoppt werden, es sei denn, es ist Abstimmungssounding?
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Georg Seidel
Lieber Herr Seidel,
danke für Ihre freundliche Zuschrift. Ihre Einschätzung, dass – ich zitiere – „Geräte aus der Profi-Liga, die für die Aufnahme benutzt werden, dann gegen High-End-Sektor-Geräte schlechter abschneiden“ kann ich so allerdings nicht teilen. Bei fairaudio testen wir gerne immer mal wieder Geräte aus besagter Profi-Liga – und diese schneiden nicht per se schlecht ab.
Auch möchte ich aus meiner langjährigen Erfahrung als Toningenieur noch insofern aus dem Nähkästchen plaudern, dass die Qualität der im Studio eingesetzten Geräte nicht unbedingt immer etwas mit dem akustischen Ergebnis zu tun haben muss. Es wurden jahrzehntelang ganz formidable Produktionen mit eher räudigen Abhören (Yamaha NS-10) produziert – und andersherum schützt das beste Equipment nicht davor, essenzielle Fehler beim Mikrofonieren, Aufnehmen, Mischen und Mastern zu machen. Entscheidend ist – sehr oft – auch einfach das, was der Tonkutscher drauf hat.
Viele Grüße!
Jochen Reinecke