Wirtschaftsinformatiker
Gefühlt fängt fast jede audiophile Biografie in der Blütezeit des HiFi – den Achtzigern – an. Meine Geschichte macht da keine Ausnahme. So verbrachte ich als klammer Teenager meine Zeit nach der Schule entweder in Plattenläden oder mit platter Nase an Vitrinen von HiFi-Geschäften wie dem Studio 26 in Stuttgart – womit meine Herkunft im Wesentlichen wohl geklärt wäre …
Konkret begann meine Liebe zur Musik und ihrer Wiedergabe als elfjähriger Steppke mit einer der damals typischen All-in-one-Anlagen inklusive Plattenspieler. Hierauf liefen nach der Schule, wohl zum Leidwesen meiner Eltern (und sicher auch der Nachbarn), die damaligen „Superbands“ Queen, The Police, Genesis, Depeche Mode, Kiss und AC/DC auf und ab.
Wie der Musikgeschmack entwickelte sich im Laufe der Zeit auch meine Stereoanlage ständig weiter: Neben hochwertigeren Komponenten zog bald der erste analoge Surroundverstärker ins Rack ein. Als dann Anfang der Nullerjahre partybedingt (wie sonst?) einer meiner Lautsprecher das Zeitliche segnete, entschied ich mich nach dem Lesen von Testberichten quasi blind für ein 5.1-Set eines bekannten Lautsprecherherstellers und einen oberklassigen japanischen AV-Receiver samt DVD-Audio-Player. Aber irgendwie wollte sich kein Wohlklang einstellen. Lektion gelernt: Um eine gut klingende Anlage zusammenzustellen, braucht es eben doch mehr als eine Bestenliste.
Mit viel Geduld und Neugier machte ich mich also vor knapp 20 Jahren wieder auf den Weg durch den HiFi-Dschungel und auf zu diversen freundlichen Händlern. Es war eine lange, lehrreiche Reise, auf der viele Komponenten kamen und gingen. Dabei wurde mir das klangliche Ziel dieser Reise immer klarer und mein individueller Hörgeschmack kristallisierte sich heraus.
Bin ich nun am Ende meiner Reise angekommen? Noch nicht ganz, immer wieder verführen mich neue, interessante Komponenten oder reizen mich (vermeintliche) Optimierungspotenziale zu ungewöhnlichen Aktionen. So hätte ich nie gedacht, dass mich mein Hobby einmal dazu bringen würde, bei über 30 Grad Celsius in meinem Vorgarten Erdungsstäbe mit einem Abbruchhammer zu versenken, Kondensatoren an die USB-Ausgänge meiner Fritz!Box zu löten oder Ethernet-Kabel klanglich zu vergleichen. Alles natürlich immer dem guten Klang zuliebe. Verrückt, oder?