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Test: Triangle Magellan Cello II | Standlautsprecher

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  1. 1 Test: Triangle Magellan Cello II | Standlautsprecher

März 2013 / Martin Mertens

Triangle Magellan Cello II. Das hört sich für mich nicht typisch französisch an. Und auch dem Aussehen nach würde ich die Cello II (Vertrieb: www.reichmann-audiosysteme.de) zunächst nicht unbedingt als französisches Produkt identifizieren. Da stellt sich gleich die Frage, ob sie denn französisch klingt.

Triangle Magellan Cello IIWobei ich hier jetzt keine Diskussionen um nationale Klangideale lostreten möchte. Aber weil Klischees ja so etwas Schönes sind, stelle ich dem „breiten“ amerikanischen Sound, dem „hellen“ Klang japanischer Komponenten und der „englischen“ Abstimmung von Produkten von der Insel jetzt einmal eine spezifische Qualität französischer Produkte an die Seite. Und wenn ich an meine bisherigen Begegnungen mit französischen HiFi-Komponenten denke – beispielsweise von Jadis, Cabasse, Audiomat oder Atoll –, sind diese vor allem durch Spielfreude und Dynamik gekennzeichnet. Mal sehen, ob die Cello II ähnliche Talente besitzt.

Die Cello II ist der kleinste Standlautsprecher der „Magellan“ genannten Top-Baureihe des Lautsprecherherstellers Triangle. Warum die Firma „Triangle“ heißt, habe ich nicht in Erfahrung gebracht. Da das französische Wort „triangle“ auch „Dreieck“ bedeutet und der erste, 1980 von Triangle herausgebrachte Lautsprecher einen nahezu dreieckigen Mittel-/Hochton-Aufsatz hatte, habe ich so eine vage Idee. Darüber, warum die Spitzenserie von Triangle „Magellan“ benannt wurde, kann ich ebenfalls nur spekulieren. Vielleicht, weil Magellan als der Erste gilt, der die komplette Welt umsegelt hat und Triangle uns sagen will, dass man mit eben dieser Serie den großen Bogen – rund um die auditive Welt – gespannt und alle Ansprüche unter einen Hut gebracht hat? „Cello“ erschließt sich mir jedenfalls am ehesten. Dazu brauche ich mir nur die Größe der Boxen und den zentralen Spike unter der Front zu vergegenwärtigen.

Triangle Magellan Cello II: Spike

Womit wir beim Aussehen sind. Kollege Ralph ließ sich zu dem Kommentar hinreißen, die Cello II sähen ja doch ein wenig „old school“ aus. Was vermutlich an den recht üppig dimensionierten Rändern der Lautsprecherkörbe liegen dürfte. Und ja, es gab Zeiten, zu denen kein Lautsprecherhersteller ohne fette „Zierringe“ zur Abdeckung der schmächtigen Blechkörbe damaliger Chassis auskam. Allerdings sind die breiten Ränder von Mittel- und Tieftönern der Cello alles andere als Zierrat. Die Cello-II-Chassis sind äußerst massiv gebaut. Die Körbe tragen schwere Magnetsysteme mit üppigen Polplatten, die komplett von einem massiven Abschirmtopf mit Kühlrippen umschlossen werden. Bei so einer Materialschlacht darf sich der Hochtöner nicht lumpen lassen – er glänzt mit einem aus dem vollen gedrehten Alu-Horn.

Aluhorn der Triangle Cello

Die Treiber werden übrigens alle bei Triangle selbst produziert und sind speziell für ihre Einsatzbereiche optimiert. Sogar der nach außen ragende Teil des sich trompetenförmig öffnenden Bassreflexrohrs ist aus Metall. Da muss das auf der Front angebrachte Typenschild schon in schönstem Hochglanz erstrahlen, um auf sich aufmerksam zu machen.

Wer bei üppigen Magnetsystemen, Hochtonhörnern und großen Bassreflexöffnungen jetzt an einen reinrassigen Hochwirkungsgradlautsprecher denkt, irrt. Ja, Dynamik steht auf dem Programm, aber gleichzeitig auch eine tiefreichende Basswiedergabe. Richtig tiefe Bässe und extrem hoher Wirkungsgrad sind mit dem überschaubaren Gehäusevolumen der schlanken Lautsprecher aber nicht zu realisieren. Doch Triangle gibt den Wirkungsgrad mit 91 dB/W/m an, was für einen HiFi-Lautsprecher schon als deutlich überdurchschnittlich gelten darf.

Weitere Varianten der Triangle Magellan Cello II
Weitere Varianten der Triangle Magellan Cello II: mit Bubigna- und Mahagoni-Furnier (links/rechts) oder in Hochglanzweiß

Die breiten Korbränder der Chassis haben noch einen weiteren Zweck: Sie erlauben eine spezielle Befestigung der Treiber, bei der diese durch Dämpfungselemente von der Schallwand entkoppelt werden. So sollen möglichst wenig Schwingungen auf das Gehäuse abgeben werden. Und was doch übertragen wird, leitet der zentrale Spike unter der Schallwand in den Boden ab. Der breite Fuß, auf den sich die Lautsprecher hinten abstützen, sorgt dabei für einen sehr sicheren Stand. Er nimmt über vier Dämmelemente aus Gummi Kontakt zum Fußboden auf, Gewindebohrungen ermöglichen aber auch die Verwendung der beiliegenden Spikes.

Die Spikes der Triangle Magellan Cello II

Und um es vorwegzunehmen: Bei mir funktionierte die Kombination aus dem zentralen Spike mit den Gummifüßen am besten. Ob man es nun als Ent- oder Ankopplung vom oder an den Fußboden oder als Kombination (der zentrale Spike ist ja immer „aktiv“) von beidem betrachten will – sie funktioniert hervorragend. Zuerst probierte ich eine Aufstellung komplett auf Spikes aus, was bei meinen Altbaudielen aber nach einer massiven Steinunterlage verlangte. Als ich dann mit der Aufstellung im Raum experimentierte, stellte ich die Cello II wieder auf ihre Gummifüße zurück. Und als schließlich die Idealposition gefunden war, empfand ich die Aufstellung mit den Gummiflüssen direkt auf den Dielen letztendlich am überzeugendsten.

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