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Test: Padis/Furutech | Sonstiges (Zubehör)

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  1. 1 Test: Padis/Furutech | Sonstiges (Zubehör)

Juli 2016 / Jörg Dames

Träge, flink, Auslösestrom, Ausschaltvermögen, 5 x 20 mm (EU-Norm) oder auch mal 6,3 x 32 mm (US-Norm) – die Welt der Geräte- beziehungsweise Feinsicherungen ist im Audiobereich zumindest auf den ersten Blick eine recht schlichte, die sich zudem für die meisten Hörer (hoffentlich) unauffällig im Hintergrund hält.

Falls es dann doch einmal „knallt“ – mir ist das, seit ich mich mit HiFi beschäftige, genau einmal passiert, als ich versehentlich den Netzstecker einer Accuphase-Endstufe zog und im gleichen Moment von einem kurzen Blitzen begleitet wieder einsteckte –, ist mit einem mitunter im Cent-Bereich liegenden Investment in neue Sicherungen wieder alles gut. Vorausgesetzt natürlich, man hat sich keinen grundsätzlichen Gerätedefekt eingefangen, was sich am besten mithilfe eines Fachhändlers klären lässt. Meiner Endstufe war seinerzeit glücklicherweise nichts passiert.

„Nichts passiert“ – das ist wahrscheinlich auch das, was man mit Blick auf eine etwaige Klangveränderung bei einem Sicherungswechsel erwartet. Ich selbst fühlte mich bisher auch nie verleitet, hier weitergehend zu experimentieren, obwohl mittlerweile eine ganze Reihe offenbar erfolgreicher Anbieter vermeintlich klangförderlicher Lösungen im Markt aktiv sind: Neben PADIS Furutech (www.padis-furutech.de) – dessen Sicherungen ich mir für diesen Bericht bestellt habe – sind etwa AHP, HiFi-Tuning oder Phonosophie zu nennen. Im Folgenden soll‘s dann auch nicht um die Frage „Welche ist die beste Sicherung?“ gehen, sondern um die – auch für mich interessante – Klärung, ob eine solche vergleichsweise einfache und budgetschonende (knapp über 20 Euro kostet eine PADIS-Sicherung), aber für viele bestimmt auch „fragwürdige“ Tuningmaßnahme überhaupt Hörbares zutage fördert.

PADIS Sicherung

Zum Einsatz kommen eine 1-A-Sicherung für meinen Electrocompaniet ECD 2 sowie zwei 125-mA-Sicherungen für meinen Funk MTX Monitor V3b. Mit Letzterem gestaltet sich der Sicherungswechsel bzw. das Vergleichen besonders leicht, da die Halterung per Schublade von außen zugänglich ist.

Ich kann mir vorstellen, dass es unter den Lesern zwei Lager gibt: Die einen erwarten, dass natürlich „nichts“ zu hören sein wird (da aus physikalischer Sicht nichts zu hören sein darf, dazu aber einige interessante Aspekte weiter unten im Interview mit Ralf Koenen, dem Inhaber von PADIS), die anderen hingegen, dass in hifitypischer Berichterstattungsweise gleich die Sonne im Hörraum aufgeht. Nun, … nichts von beidem ist der Fall.

Sicherungswechsel am Funk MTX Monitor V3b
Sicherungswechsel am Funk MTX Monitor V3b

Denn bei meinen Versuchen (Testanlage siehe Equipmentkasten oben links) treten tatsächlich signifikante Klangveränderungen zutage. Welche allerdings eher dem Bereich des Feintunings zuzuordnen sind, als dass klanglich nun gleich das Ruder der Anlage herumgerissen würde.

Dysrhythmias „Running Towards The End“ (Album: Test of Submission)Aber dennoch: Die oberen Frequenzlagen muten ausgeleuchteter und differenzierter an, stecken die PADIS-Stäbchen in den genannten Geräten. So setzt sich die nach dem ersten Gitarrendurchlauf auf dem linken Kanal zu hörende feine Hi-Hat in Dysrhythmias „Running Towards The End“ (Album: Test of Submission, auf Amazon anhören) etwas deutlicher und weniger abgerundet in Szene, das dichte Zusammenspiel aus Snarewirbeln, Ridebecken und kurzen Hi-Hat-Einsätzen in Goran Kajfe¨ „Sandboogie“ (Album: X/Y, auf Amazon anhören) dröselt sich etwas besser auf und das gorankaifjessich als Endlosschleife ins Hirn bohrende Gitarrenlick von John Frusciante in Ataxias „Dust“ (Album: Automatic Writing, auf Amazon anhören) wirkt tonal noch etwas präsenter und markanter. Ja, insbesondere ab den oberen Mitten aufwärts passiert etwas – die PADIS-Sicherungen lassen meine Geräte tatsächlich für Feinheiten einen Tick durchlässiger wirken sowie etwas crisper und lichter spielen. Umgekehrt tönt’s obenrum etwas undifferenzierter, runder, tonal etwas abgedataxiaimmter, wenn der Electrocompaniet ECD 2 und der Funk MTX die Standardsicherungen intus haben.

Ein Tipp, falls Sie selbst experimentieren möchten: Die bisherigen Sicherungen am besten zunächst reinigen oder zumindest in ihren Halterungen kurz bewegen/drehen, bevor’s ans Vergleichen geht: Kontaktflächen mit erhöhten Übergangswiderständen – bei Sicherungen, die jahrelang unbewegt in ihren Halterungen „kleben“, durchaus zu erwarten – können sonst das Ergebnis zugunsten der Herausforderer verschieben.

Da es schon etwas Wunder nimmt, dass ein gerademal zwei Zentimeter „langer“ Draht überhaupt irgendeine hörbare Wirkung zeitigt, wollte ich nach meinen Versuchen noch ein paar Worte mit PADIS Furutech beziehungsweise dem Inhaber Ralf Koenen wechseln …

Furutech Sicherung

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