Die Vestlyd V12c sind bewusst „anders“. Der charmant-rustikale Retrolook, der optisch mit PA-Systemen kokettiert, und die amüsant „laute“ Werbeansprache können (!) zunächst einen falschen Eindruck vermitteln. Gleichwohl: Um simpel zusammengestrickte Sperrholzkisten, die außer Vollgas wenig zu bieten haben, handelt es sich bei den Dänen in keinster Weise. Allein schon die verfärbungsfreien Mitten schieben dem einen Riegel vor. Aber klar: Vestlyd zielt konsequent auf eine Hörerschaft, die Spaß an einem gewissen akustischen Vorwärtsdrang hat und dabei gern den Lautstärkeregler ein wenig weiter nach rechts dreht. Diesen Musikfreunden schenken die V12c mitreißende Unterhaltung, die Assoziationen zu Livekonzerten nahelegt.
Die äußerst druckvolle Darbietung kann dabei durchaus Diskussionen mit der Nachbarschaft nach sich ziehen. All dies ist aber kein wohlfeil-vordergründiges Muskelspiel, sondern dient einzig und allein dem Zweck, maximalen Hörspaß zu vermitteln. Kleinteilige Erbsenzählerei mit feinster Auflösung bis ins leiseste Tönchen stand ohrenkundig nicht im Lastenheft der Vestlyd V12c. Kammermusikliebhaber mit audiophil-zarten Ansprüchen entscheiden sich vermutlich für andere Lautsprecher. Aber wie sagt man im Rheinland ganz richtig? Jedem Tierchen sein Pläsierchen. Und für die Rocker, Blueser, Metaller und Groover unter ihnen gibt es am Markt ab sofort eine neue Alternative mit herausragendem Preis-Sound-Verhältnis! Also: Get ready to rumble!
Steckbrief Vestlyd V12c:
- Der Bassbereich ist physisch spürbar, dabei straff und extrem „schnell“. Das liegt noch nicht einmal so sehr am Tiefgang – da graben viele Standboxen tiefer –, sondern am nahezu unbändigen Druck und Punch.
- Die Mitten geraten der Dänin – nach einer gewissen Einspielzeit, während sie „näselt“ – sehr verfärbungsfrei, ohne ins kühl-nüchterne zu kippen.
- Der Hochtöner strahlt durch die vorgesetzte „Waveguide“-Linse räumlich angenehm breit ab, die oberen Frequenzlagen laufen sanft mit leicht zurückgenommener Luftigkeit aus, ohne dass sie auffallend defensiv wirken. Frei von unangenehmen Härten kommt dies der „Langhörtauglichkeit“ zugute.
- Im Klassenvergleich gibt es Wettbewerber, die detailreicher und feiner abbilden. Das Koaxialsystem generiert einen guten Einblick in die inneren Strukturen einer Aufnahme. Gleichwohl ist die Box kein Auflösungswunder, feine Details auf dem Silbertablett zu präsentieren, ist nicht so ihr Ding.
- Die Vestlyd V12c stellen Räume in allen Dimensionen realistisch dar. Heißt: Nicht zu kompakt und nicht künstlich aufgeblasen. Einzelereignisse lassen sich hervorragend orten und auch die Relationen der Musiker untereinander sind stets gut nachvollziehen. Die Bühnengrundlinie verschieben sie dabei leicht auf das Auditorium zu, was schön involvierend und nie aufdringlich wirkt.
- „Live louder“ – die pegelorgiastischen Fähigkeiten der Vestlyd V12c hat der Hersteller in seinem Werbeslogan bereits treffend zusammengefasst.
- Dazu passt, dass selbst heftige Laut-Leise-Laut-Passagen ansatz- und mühelos dargeboten werden. Exzellentes Dynamikverhalten.
- Auch bei gemäßigterem Pegel – vulgo: Zimmerlautstärke oder unterhalb davon – fällt das Klangbild nicht in sich zusammen. Die hörbare Bandbreite bleibt in angemessenem Verhältnis erhalten.
Fakten:
- Modell: Vestlyd V12c
- Konzept: Passive Kompaktbox (Zwei-Wege-Bassreflex) mit Koaxialtreiber
- Paarpreis: 1.298 Euro (passende Ständer: 250 Euro / Paar)
- Wirkungsgrad: 93 dB/W/m
- Besonderheiten: Verkauf exklusiv über Handelskette HiFi Klubben (online und vor Ort)
- Maße & Gewicht: 392 x 622 x 367 mm (BxHxT), 24 kg
- Farben: Schwarz
- Garantie: 2 Jahre (5 Jahre für „HiFi Klubben“-Clubmitglieder)
- weitere technische Informationen auf der Website des Herstellers
Deutscher Vertrieb:
HiFi Klubben Deutschland GmbH
Große Bergstraße 22 | 22767 Hamburg
Telefon: 0800 – 0004670
E-Mail: kundendienst@hifiklubben.de
Web: https://vestlyd.com
Test: Vestlyd V12c | Kompaktlautsprecher