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Rock ist nicht gleich Rock: Klang Densen B-130 & B-420

Inhaltsverzeichnis

  1. 3 Rock ist nicht gleich Rock: Klang Densen B-130 & B-420

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Ein Bekannter gab mir im Vorfeld dieses Tests zu verstehen, dass Densen-Komponenten „nicht wirklich rocken“ und er gespannt sei, ob sie mir denn dann gefallen würden. Nun bin ich im Zweifel, was der Bekannte – er möge mir den kleinen Seitenhieb verzeihen – unter „rocken“ versteht? Denn ich muss ihm widersprechen! Wenn es darum geht, mit tief und düster grummelnden Krawallbass-Gewittern das Fundament des Hauses zu testen, mag er in der Tat enttäuscht gewesen sein. Denn das ist eindeutig nicht der Tonfall der Densen-Kombi. Der Charme der Nordlichter liegt da schon eher woanders und steht dabei, wenn man so will, in ziemlichem Gegensatz zu ihrer schlicht-sachlichen Optik.

Zum Anwärmen versuchte ich es mit Tori Amos‘ grandioser Interpretation der Grunge-Hymne „Smells Like Teen Spirit“ von Nirvana. Was im Original als aggressiv-aufputschendestori amos Fanal einer orientierungslosen Jugendbewegung in die Rockgeschichte einging, nimmt in Amos‘ Fassung, nur sich selbst am „Bösendorfer“-Flügel begleitend, an Intensität und Dramatik noch zu. Die Stimme der rothaarigen Pop-Elfe steht festgemeißelt weit vor der Anlage im Hörraum. Jeder Atmer und jedes Ausschwingen des Flügels sind plastisch und transparent zu hören. Man mag fast um die gute Tori herumwandern, um ihr zuzusehen. Faszinierend greifbar. Eine Athmosphäre, die förmlich danach schreit, das Hörzimmer abzudunkeln, um die Intimität des Moments nicht zu gefährden.

Bleiben wir noch einen Moment bei der holden Weiblichkeit und wenden uns Kate Nash zu. Ihr Debütalbum Made of Bricks enthält neben den inzwischen sattsam bekannten Chartstürmern a lá „Fountains“ durchaus kate nash Made of Bricksnoch mehr hörenswertes Material. „Nicest Thing“ etwa vermittelt mit seiner feinen Untermalung durch eine Violine den Eindruck „schwebender“ Melancholie und trotz der sparsamen Instrumentierung einen tollen, weil luftigen Raumeindruck. Die Bühnendarstellung gerät den Dänen bei dieser doch so kleinen Besetzung sehr realistisch. Die Dimensionen des Studios, in denen Kate Nash bei den Aufnahmen gestanden haben mag, kann man sich gut vorstellen. Ihre Stimme greifbar nah, die begleitende Violine etwa zwei bis drei Schritt hinter ihr, nicht überpräsent doch stets „da“.

Etwas großorchestraler wird’s dann bei Peter Gabriels neuestem Werk Scratch My Back, auf dem er eine ganz individuelle Zusammenstellung bekannter und weniger bekannter Popsongs zusammen mit dem London Scratch Orchestra neu arrangiert hat. Besonders eindrucksvoll etwa „Aprés Moi“, im Original von Regina Spektor. Die Densen-peter gabriel-scratch-my-backAnlage versteht es hier, eine Gratwanderung aus Größe und Intimität – was sich gegensätzlich lesen mag – herzustellen, die ausnehmend spannend ist. Beweglich und agil folgt die Kette jedem Melodiebogen des Orchesters und hat auch kein Problem damit, von jetzt auf gleich zu „explodieren“. Man drückt fast erschrocken seinen Rücken in das, hoffentlich gut gepolsterte, Hör-Gestühl, so unvermittelt attackiert das einsetzende Ensemble die Ohren. Nun werden zum ersten Mal bei diesem Hörtest die Reserven der „Trafo-Pötte“ gefordert und offenbaren einen ersten Eindruck von den dynamischen Fähigkeiten meiner nordischen „Spielkameraden“, die sogleich noch deutlicher gefordert werden.

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Moon / Simaudio

Test: Densen B-420 und B-130 | CD-Player

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