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Test-Fazit: Transrotor Figaro

Inhaltsverzeichnis

  1. 3 Test-Fazit: Transrotor Figaro

„Deh, vieni, non tardar, oh gioia bella“

Ja, Mensch, die Frage nach dem Klangprofil – sie ist hier wirklich schwer zu beantworten, denn das Figaro macht nichts falsch und betont auch keine seiner Fähigkeiten über Gebühr. Es lässt sich höchsten ein bisschen Zeit, bis es sein Können freigiebig präsentieren mag, aber mit ein wenig Geduld (100 Stunden sollte das große Transrotor schon mit den Rillen schmusen) erlebt man einen der ehrlichsten, aufregendsten und musikalisch „komplettesten“ Tonabnehmer überhaupt.

Transrotor Figaro

Differenzierungsfähigkeit und die unbedingte Stabilität des Klangbildes sind die Tugenden, die ich beim Transrotor Figaro noch am ehesten als besondere Merkmale herausheben könnte. Direkt danach dann Dynamik, Kraft und Schnelligkeit sowie Klarheit, Reinheit, Verzerrungsfreiheit – you name it. Wobei eigentlich alle diese Eigenschaften nahtlos ineinandergreifen und sich teilweise bedingen: Verzerrungsfreiheit und Geschwindigkeit führen zu hoher Auflösung und Durchhörbarkeit, was im Verbund zu einer natürlichen Wiedergabe von Klangfarben und zur realistischen Darstellung von Aufnahmeräumen führt – in beiden Fällen sind eben Mikroinformationen, die sonst oft überlagert werden, sehr wichtig.

Die Kombination seiner Eigenschaften macht das Figaro jedenfalls zu einem unglaublich angenehm zu hörenden Tonabnehmer, der aber auch nichts beschönigt oder verrundet. Von einer „warmen Färbung“ kann trotz des zupackend-kräftigen Charakters nicht wirklich die Rede sein, dafür balanciert der durchsichtige Hochton das Klangbild zu gut aus. Einem Genre verschließt sich das Transrotor Figaro sicher nicht, mit besonderer Freude genossen habe ich allerdings dynamischen Elektro à la Trentemøller, Yello, Madonna und Nicolas Jaar sowie massive Rock- und Heavy-Metal-Scheiben wie Nine Inch Nails „The Fragile“ oder Metallicas „Black Album“. Großorchestrale Klassik ist auch das Ding des Figaro – hier kann es seine Stärken besonders gut ausspielen.

Transrotor Figaro

Die Mischung aus präziser, dreidimensional greifbarer Abbildung, enormer Stabilität, zupackender Kraft und feinsinniger Finesse, die das Figaro an den Tag legt, konnte ich bisher nur bei deutlich teureren Tonabnehmern erleben. In diesem Sinne ist das Transrotor Figaro seinen Preis wert: ein Allrounder, der als Newcomer direkt in der obersten Klasse mitspielt.

Das Transrotor Figaro MC …

  • ist kein mit Effekten blendender Tonabnehmer, sondern spielt neutral und balanciert.
  • bietet eine besondere Klarheit im Klang, die im Vergleich zu den meisten von mir bisher gehörten Tonabnehmern einen Schleier vor der Bühne lüftet.
  • spielt im Bass kontrolliert und druckvoll, vermeidet dabei einen fett-wabernden Sound.
  • erlaubt dank seiner Transparenz gerade im Mittelton ungeahnte Einblicke in das Klanggeschehen – die realistische Reproduktion von Ein- und Ausschwingvorgängen, Obertönen und damit Klangfarben profitiert davon massiv.
  • setzt seine preisklassenbezogen sehr gute Auflösung im Hochton zur Wahrheitsfindung ein, statt mit übertriebenem Funkeln zu blenden.
  • ist vielleicht der „schnellste“ Tonabnehmer, der mir in den letzten Jahren untergekommen ist und wuchert mit Grob- und Feindynamik – ohne Übertreibungen.
  • kombiniert seine Eigenschaften zu einem überragend klaren, verzerrungsfreien und (auch an den Rändern der Bühne) stabilen Klangbild, dessen man selbst nach Stunden und bei höchsten Lautstärken nicht müde wird.
  • entwirft eine der jeweiligen Aufnahme gerecht werdende, realistisch große Bühne, deren Besonderheit in der präzisen Ortbarkeit und stark skulptural herausgearbeiteten Greifbarkeit der Klänge besteht. Auch Größenbeziehungen bleiben gewahrt.

Fakten:

  • Produkt: Transrotor Figaro
  • Konzept: Low-Output MC-Tonabnehmer, Aluminium-Nadelträger, Magnesium-Body, Vital-Line-Schliff
  • Preis: 2.500 Euro
  • Auflagekraft: 1,5 – 2,0 g (empfohlen 1,8 g)
  • Ausgangsleistung: 0,28 mV bei 1 kHz
  • Nadelnachgiebigkeit: 16 mm/N
  • empfohlenerAbschlusswiderstand: 100 Ohm
  • Eigenwiderstand: 5 Ohm
  • Gewicht: 8,8 g
  • Farbe: Schwarz
  • Sonstiges: Metall-Singlepuck im Lieferumfang
  • Garantie: 2 Jahre

Hersteller und Vertrieb:

Räke HiFi/Vertrieb GmbH
Irlenfelder Weg 43 | 51467 Bergisch Gladbach
Telefon 02202 – 310 46
eMail: transrotorhifi@aol.com
Web: www.transrotor.de

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Test: Transrotor Figaro | Tonabnehmer

  1. 3 Test-Fazit: Transrotor Figaro

Über die Autorin / den Autor

Equipment

Analoge Quellen: Laufwerk: SME Model 15 Tonarm: SME 309 Tonabnehmer: MC: Denon DL-103R, Dynavector DV-20X2 H, Transrotor Figaro; MM: Shelter 201 Sonstiges: Flux-HiFi (Nadelreiniger), VPI HW-16.5 (Plattenwaschmaschine)

Digitale Quellen: D/A-Wandler: Rockna Wavelight Musikserver: Antipodes K22 G4 Sonstiges: Pink Faun LAN Isolator

Vorstufen: Hochpegel: Pass XP-12 Phonoverstärker: BMC Audio MCCI Signature ULN

Endstufen: Pass X250.8 (Stereo)

Lautsprecher: Acapella High BassoNobile MK2

Kopfhörer: Beyerdynamic DT-990, Sony MDR-1000X, Teufel Supreme In

All-In-One: Ruark Audio R4

Kabel: Lautsprecherkabel: Dyrholm Audio Phoenix, fis Audio Studioline NF-Kabel: Dyrholm Audio Phoenix XLR, Boaacoustic Blueberry Signal.xlr, fis Audio Livetime (Cinch), Vovox und andere Digitalkabel: Audioquest Cinnamon (Toslink), Audioquest Vodka 48 (HDMI/I2S), Boaacoustic Silver Digital Xeno (USB), fis Audio Magic (LAN-Kabel), Wireworld Series 7 Starlight Gold (Koax-S/PDIF) Netzkabel: fis Audio Blackmagic, fis Audio Studioline Netzleiste: fis Audio Blackmagic

Rack: Creaktiv Trend 3

Größe des Hörraumes: Grundfläche: 40 m² Höhe: 2,45 m