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Als ich meine Frau kennenlernte, lebte sie vorübergehend in einer WG, in der zwei Michaels wohnten. Keine Ahnung, ob „Michaels“ oder doch eher „Michaele“ der korrekt Plural ist. Wir wussten es nicht so genau und tauften sie der Einfachheit halber M 1 und M 2. M 1 war eher klein und kräftig, M 2 hingegen sehr groß und schlank. Jetzt steht wieder so ein M-Gespann vor mir, allerdings nicht aus Fleisch und Blut, sondern aus Holz, Koaxialchassis & Co. Es heißt Stereo M 2, stammt vom Direktversender Teufel aus Berlin (Web: https://teufel.de/; Preis: 999 Euro) und wird vom Hersteller als „aktiver Streaming-Regallautsprecher“ bezeichnet.

Teufels kompakter Streaminglautsprecher Stereo M 2 – hier mit aufgesetzter Bespannung – ist in Schwarz und Weiß zu haben
Das Duo sieht jedoch nicht aus wie Dick und Doof, sondern von vorne nahezu identisch. Kleine Unterschiede erblickt das Auge erst bei der genaueren Betrachtung der beiden Aktivlautsprecher, die in Schwarz oder Weiß lieferbar sind und im Groben auf dem Vorgängermodell Stereo M basieren.
Primär und sekundär
So verfügt der Primärlautsprecher des Duos über ein Bedienfeld auf seiner Oberseite (mehr dazu später), das die Sekundärbox nicht hat. Außerdem sitzt auf seiner Schallwand ganz oben mittig eine Status-LED-Anzeige, die den gewählten Eingang und die Lautstärke anzeigt. Die größten Unterschiede offenbaren jedoch die Rückseiten: Während der Hauptlausprecher diverse Schnittstellen besitzt, kommt die zweite Box ohne solche aus. Hier gibt es neben einer „Pairing“-Taste und einem Netzanschluss lediglich eine USB-C-Buchse bei Servicebedarf und einen optischen Digitaleingang für eine kabelgebundene Verbindung zum Hauptlautsprecher. Diese Verbindung gelingt aber auch drahtlos. Der „Boss“ verfügt hingegen über einen AUX-Eingang für Quellen wie etwa einen CD-Player oder Plattenspieler beziehungsweise Phonopre sowie eine LAN-Buchse für eine kabelgebundene Internet-Anbindung als Alternative zur drahtlosen Datenübertragung. An seiner USB-C-Schnittstelle lässt sich ein Notebook andocken, während die „Setup WiFi“-Taste für eine kabellose Netzwerkverbindung sorgt.

Rückseitiges Anschlussfeld des Hauptlautsprechers: Hier lassen sich die Quellen anschließen, der „Secondary Speaker“ des Stereo-M-2-Duos bekommt die Signale vom Primary via Funkstrecke bzw. optisch digital geliefert
Was mir allerdings fehlt, ist eine HDMI-Schnittstelle für den schnellen und unkomplizierten Anschluss an den Fernseher. Die Verbindung mit dem TV gelingt nur per optischer Digitalstrippe, die, sofern nicht vorhanden, als Zubehör mitbestellt werden kann. Immerhin gibt es jetzt Toslink-Buchsen, das Vorgängermodell besaß diese noch nicht (geschweige denn HDMI). Im Lieferumfang befinden sich neben einer Kurzanleitung lediglich zwei graue 1,80-Meter-Netzkabel.
Wer die Boxen nicht aufs Lowboard oder ins Regal stellen möchte, kann die passenden Standfüße (Modellbezeichnung: AC 7001 SP 2, 200 Euro pro Paar) oder Wandbefestigungen (ab 60 Euro pro Paar) mitbestellen. Damit man die Boxen auch ohne Ständer oder Wandbefestigung vernünftig betreiben kann, verfügen sie serienmäßig über je vier Gummistandfüße auf ihrer Unterseite, die vom Untergrund entkoppeln und für einen stabilen Stand sorgen.
Ungewöhnliches Drei-Wege-Konzept
Mit rund zehn Kilo pro Box und Abmessungen von 21 x 43,2 x 26,8 cm (BxHxT) geht das teuflische Duo nicht gerade als klein und leichtgewichtig durch, so eben mal schnell unter den Arm klemmen klappt kaum. Dafür steckt jede Menge Technik drin.
Als Aktivlautsprecher benötigen sie keinen externen Verstärker mehr, im Inneren werkeln Class-D-Endstufen mit einer maximalen Gesamtleistung von 250 Watt pro Box. Die Endstufen sollen hohe Lautstärken erzeugen können – Teufel gibt als maximalen Schalldruck 109 dB/1 m an.
Die Berliner setzen auf ein Drei-Wege-System, was für eine Regalbox eher ungewöhnlich ist. Die tiefen Töne übernimmt ein langhubiger „Wok“-Woofer mit 165-Millimeter-Kevlarmembran, dessen untere Grenzfrequenz laut Hersteller bei 34 Hertz liegt. Darüber sitzt eine Besonderheit: ein SCA-Koaxial-Chassis als Punktschallquelle. SCA steht für „Synchronized Coaxial Acoustics“ und soll eine besonders präzise Wiedergabe mit geringen Laufzeitunterschieden zwischen den mittleren und höheren Frequenzbereichen sowie einen großen Sweet Spot garantieren. Der 152-Millimeter-Mitteltöner besteht aus Aluminium, in seinem Zentrum sitzt ein 25-Millimeter-Gewebehochtöner, der bis zu 22000 Hertz überträgt. Auf den Boxen-Rückseiten befindet sich oben ein Schlitz, der als Bassreflexkanal fungiert.

Das „Synchronized Coaxial Acoustics“-Chassis der Teufel Stereo M 2 bedient den Mittel-Hochton-Bereich. In der Mitte sitzt eine Gewebekalotte, drumherum ein Flachmembran-Mitteltöner
Zum relativ hohen Gewicht trägt auch das makellos verarbeitete Gehäuse bei, das aus FSC-zertifiziertem Holz besteht, wobei FSC für „Forest Stewardship Council“, also für eine nachhaltigere Waldwirtschaft steht. Auch die magnetisch fest haftenden, aber dennoch gut abnehmbaren Lautsprecherabdeckungen sind umweltfreundlich und bestehen aus recycelten Stofffasern. Zum positiven Erscheinungsbild trägt auch der hochwertig wirkende Schleiflack bei. Ich finde an der Verarbeitung nichts auszusetzen, lediglich das etwas kantige Design wirkt ein bisschen altbacken, aber das ist Geschmackssache.
WLAN, Bluetooth & Co.
Gar nicht altbacken, sondern zeitgemäß sind die Übertragungswege der Teufel Stereo M 2: Das integrierte WLAN-Modul ermöglicht Streaming über Apple Airplay 2 oder Google Chromecast – sogar in Multiroom-Anwendungen. Die alte Raumfeld-Welt, der der Vorgänger angehörte, existiert für M 2 nicht mehr. Auch per Bluetooth 5.0 (Vorgänger: Bluetooth 4.2) klappt die Zuspielung, etwa über ein Smartphone, Tablet oder Notebook. Über die für Apple und Android erhältliche Teufel-Home-App lassen sich diverse Parameter wie Lautstärke und Klang beeinflussen, zudem stehen hier Spotify und TuneIn-Internetradio direkt zur Verfügung.
Am Hauptspeaker sitzt auf der Oberseite (und nicht mehr an der Unterkante wie beim Vorgänger) zudem ein Bedienfeld mit diversen Symbolen und einem Näherungssensor: Stärke des WLAN-Signals, gewählter Eingang und Bluetooth-Funktion werden angezeigt. Mittig befindet sich ein zentrales Touch-Bedienfeld, während es sich beim Vorgänger noch um ein klassisches Drehrad handelte. Rechts davon sitzen drei Favoriten-Tasten mit Preset-Funktion, hier lassen sich Radiosender, Playlisten oder Tracks zuweisen und schnell abrufen.
Aufstellung & Vorbereitung
Ich habe die beiden Lautsprecher nicht nur im angestammten Hörraum aufgestellt und ausprobiert, sondern hauptsächlich ein Stockwerk höher unter dem Dach gehört. Hier steht ein 65-Zoll-OLED, den ich zum Filme- und TV-Schauen nutze, manchmal metzle ich auch auf der Playstation 5 Gegner nieder oder hüpfe drolligen Männchen auf den Kopf. Normalerweise unterstützt den TV-Ton seit ein paar Monaten eine kleine Soundbar von Nubert (nuBoxx AS-225 max, 499 Euro), die ich angeschafft habe, nachdem ich für fairaudio die passive Standbox Nubert nuBoxx B-60 (976 Euro pro Paar) und die aktive Nubert nuPro SP-500 (1.365 Euro pro Paar) getestet habe – und von beiden ziemlich angetan war. Umso gespannter bin ich nun auf die Performance des Teufel-Duos.
Teufel Stereo M 2: Hörtest und Vergleiche
Vorab: Die Aktivlautsprecher lassen sich wie erwähnt über die Teufel-App klanglich beeinflussen, hier stehen drei Regler für die Tiefen, Mitten und Höhen zur Verfügung mit einem Regelbereich von +10 bis -10. Für den Hörtest und die folgenden Beschreibungen ließ ich alle Regler in der neutralen Null-Stellung. Da das Lowboard, auf dem der LG-OLED steht, nicht genug Platz für die Teufel-Boxen bietet, stellte ich sie auf Boxenständer von Dynaudio, damit sie auf Ohrhöhe arbeiten. Musik spielte ich nicht nur per Bluetooth zu, und zwar über die Tidal-App auf meinem iPad, ich probierte auch das WLAN-Streaming per Airplay. TV-Ton hörte ich über den optischen Digitaleingang.

Leider fehlt der Teufe Stereo M 2 ein HDMI-Eingang, die Verbindungsaufnahme mit dem Fernsehgerät gelingt aber über die Toslink-Schnittstelle
Markanter Bass
Und wie klingt’s? Verblüffend gut, muss ich sagen, ich bin insgesamt sehr angetan. Es ist schon erstaunlich, wie viel Klang man inzwischen für kleines Geld bekommen kann. Im Prinzip handelt es sich ja um eine vollwertige Stereoanlage für gerade mal tausend Euro, die nicht nur HiFi-Einsteiger und junge Leute mit eingeschränktem Budget anspricht. Auch ich alter Sack, der wesentlich teurere Highend-Geräte und -Schallwandler in seinem Hörraum stehen hat, fühle mich sofort heimisch. Mehr HiFi brauchen viele nicht, und ja: Es geht richtig, richtig laut und nachbarschaftsfeindlich!

Der Testautor hört eigentlich mit dickeren Geschützen: Canton Reference 7 (links) und Teufel Stereo M 2 (rechts) im Größenvergleich
Aus Versehen habe ich gleich mal den Pegelregler am iPad zu stark aufgerissen, wobei mir fast vor Schreck das Tablet aus der Hand gefallen wäre. Nicht nur bei hohen Pegeln fällt sofort der mächtige Bass auf, der sich auf Anhieb als das prominenteste Merkmal des Teufel-Duos erweist. Das merke ich beim Trentemøller-Album Memoria (2022), das mit traumwandlerisch schönen, elektronisch angehauchten Dream-Pop-Hymnen mit teilweise sehr tiefen, warmen Bässen verzaubert. Bei „No More Kissing In The Rain“ bin ich echt baff, wie tief und voluminös das diabolische Duo aufspielt.
Okay, bei höheren Pegeln kann es untenherum etwas weich werden und das letzte Fünkchen Feinzeichnung/Drahtigkeit im Bass fehlt generell, aber für eine Kompaktbox dieser Liga ist die markante, wenngleich eher gemütliche Bass-Performance wirklich bemerkenswert, obwohl der Regler für die Tiefen in der App in der Null-Stellung verharrt. Auch beim Fernsehschauen reißt es mich manchmal, wenn beispielsweise Trailer von Filmen als Programmhinweis kommen – das hat Wucht und macht aufmerksam. Vor der etwas teureren Aktivbox des schwäbischen Konkurrenten Nubert nuPro SP-500 – ein Standlautsprecher ohne Streamingfunktionalität, wie die kompakte Teufel sie mitbringt, dafür aber mit HDMI-Eingang – muss sich die Teufel Stereo M 2 im Bass nicht verstecken: Der wirkt sogar eine Spur mächtiger und dominanter, wenngleich etwas weniger konturiert.
Rutsch näher, Baby!
Kontrastprogramm gleich in Anschluss: das neue Hot-Water-Music-Album Vows – eingängiger, ausgesprochen gut für dieses Genre produzierter Emo-Punkrock mit Reibeisenstimme und leichten Bruce-Springsteen-Vibes. Ich liebe dieses Album, aber es klingt mit der Stereo M 2 zunächst leicht distanziert. Ich überlege kurz, woran es liegen könnte – und rücke das Sofa ein Stückchen näher an die Boxen heran, der Abstand beträgt nun rund zwei Meter. Jetzt funzt’s. Der Lernerfolg lautet: Dass sind nicht unbedingt Lautsprecher für größere Distanzen jenseits der drei Meter. Okay, fürs Nahfeld am Schreibtisch sind sie wiederum zu groß und wuchtig, doch so ein kleines Stereodreieck mit circa zwei/zweieinhalb Meter Abstand vom Sofa passt optimal.
Zurück zu Hot Water Music: Schauen wir uns die Bühne und Räumlichkeit genauer bei leichter, aber nicht direkter Einwinkelung auf den Hörplatz an. Der Bühnenraum fällt nicht riesig aus, er reicht bei der ersten Single-Auskoppelung „Menace“ leicht, aber wirklich nur leicht seitlich über die Lautsprecher hinaus. Die Abbildung kommt nicht wirklich weit nach vorne (weshalb ich ja nach vorne gerutscht bin), dafür endet sie ein gutes Stückchen hinter der Lautsprecherbasislinie, obwohl die Boxen nur 40 Zentimeter (gemessen von ihrer Rückseite) von der Rückwand entfernt stehen. Bei der Nubert nuPro SP-500 dehnt sich die Bühne weiter nach vorne aus, dafür aber nicht so weit nach hinten – letztlich ist die Tiefendimension der beiden in etwa gleich ausgeprägt, nur dass es mit der Nubert eben weiter vorne startet. Ortungsschärfe, Tiefenstaffelung und Plastizität gelingen der Teufel überdurchschnittlich gut für Lautsprecher dieser Preisklasse, hier leistet das Koaxialprinzip offenbar ganze Arbeit. Im Vergleich mit der nuPro SP-500 wirkt die Trennung der Instrumente genauso gut, wobei deren Dreidimensionalität bei der schwäbischen Konkurrentin etwas stärker ausgeprägt ist.
Umarmen, nicht spalten: Tonalität, Höhen, Auflösung
Die Über-alles-Tonalität der Teufel Stereo M 2 kommt den meisten Hörertypen entgegen: leicht warm und ausgesprochen langzeittauglich. Sie spricht eher Genießer als beinharte Analytiker an, wobei auch Letztere Gefallen an der Abstimmung finden können. Die Höhen sind nämlich nicht zurückgenommen oder ausgesprochen sanft, sondern „voll da“ und im positiven Sinne neutral, ohne spitz oder aufdringlich zu werden. Hier gehen kaum Informationen verloren. Natürlich erreichen die Berliner nicht das Hochtonauflösungsvermögen von Lautsprechern mit Bändchen beziehungsweise Flächenstrahlern, aber für 999 Euronen erzielen sie einen Detailreichtum und eine Luftigkeit, bei der in dieser Preisklasse der Daumen nach oben zeigt. Das gilt auch für die generelle Auflösung dieses Aktivschallwandlers: Klassenbezogen arbeitet er Details schön heraus und verschluckt im Vergleich mit teureren Lautsprechern nur wenige Feinheiten, auch wenn das hier nicht die Traumbox für klangliche Erbsenzähler ist.
Bei „Dark Matter“, dem Titeltrack des gleichnamigen neuen Pearl-Jam-Albums, vermisse ich im Hochton nichts. In Kombination mit dem kräftigen Bass macht Rockmusik generell viel Spaß mit der Teufel Stereo M 2. Das liegt auch daran, dass dieser Aktivlautsprecher sich eher wie ein Vereiniger als ein Spalter verhält, der Musik leicht bekömmlich mit einem Schuss Emotionalität serviert. Anteil daran hat das ungewöhnlich harmonische Drei-Wege-Konzept, das bruchlos agiert – meine Ohren vernehmen keine Übergänge oder gar Löcher zwischen Hoch- und Mittelton sowie zwischen Bass und Mitten.
Um das Teufel-Duo einmal nach obenhin abzugrenzen: Natürlich klingt es nicht so nüchtern-unbestechlich und audiophil-fein wie die kleine, deutlich teurere Audio Note AX One/II (ab 2.500 Euro, einen Verstärker braucht’s auch noch), dafür aber spaßbetonter und somit mainstreamiger. Man muss nur aufpassen, dass der Bass nicht aus dem Ruder läuft und die Stereo M 2 nicht zu wandnah stehen.
Goldener Mittelweg
Die Mitten nehme ich als überwiegend neutral wahr, hier fügen die Berliner nur einen winzigen Schuss Wärme bei Stimmen hinzu. Das führt in Kombination mit dem kräftigen, runden Bass zu angenehmen Klangfarben, die aber nicht ins Schönfärberische abdriften. Die Stimme von Dave Gahan kenne ich seit meiner Kindheit, als Depeche Mode Mitte der Achtziger die Charts eroberten. Als 18-Jähriger war es Violater (1990), das in Dauerschleife lief. Allen voran die Superhymne „Enjoy The Silence“ höre ich mir immer wieder gerne auf verschiedenen Anlagen an, und mit dem Teufel-Duo kommt mir Gahans Stimme vertraut, transparent und nie distanziert vor.
Dynamik
Fehlen noch die Grob- und die Feindynamik. Bei der Grobdynamik präsentieren sich die beiden Berliner weder besonders weich noch sonderlich energiegeladen. Das Pendel schwingt etwas mehr in Richtung „flüssig“ als in Richtung „zackig-schnell“, wie ich beispielsweise bei der tollen Vorabsingle „Flamme Jumelle“ aus dem neuen Album Les Chants De L’Aurore der gar nicht mehr so düster angehauchten Indierock-Band Alcest aus Frankreich merke. Das Stück zieht zum Refrain hin deutlich an, verdichtet sich, um dann wieder die Intensität zu senken. Das wirkt mit dem Teufel-Duo eher harmonisch als besonders angriffslustig. Grobdynamisch langt die Nubert nuPro SP-500 schon etwas stärker hin, was kaum verwundert bei einem Vergleich zwischen Kompakt- und Standlautsprecher.
In puncto Feindynamik zeigt die Teufel Stereo M 2 eine etwas zackigere Ansprache. Kleine Pegelunterschiede serviert sie zwar nicht auf dem Silbertablett, arbeitet sie aber doch gut heraus. Sprich: Das feine Gitarrengeplänkel beim erwähnten Alcest-Stück erscheint in den ruhigeren Passagen schön verästelt und pegelseitig fein abgestuft. Dynamisch erinnert mich das Teufel-Duo stark an die passive Nubert nuBoxx B-60, deren Preisschild ähnlich ist – mit dem Unterschied freilich, dass bei Teufel die Verstärker schon mit an Bord sind.
Testfazit: Teufel Stereo M 2
Ich hatte im Vorfeld eine Ahnung, die sich im Laufe der Wochen bewahrheitete: Die gar nicht so kleinen Regallautsprecher von Teufel weisen tatsächlich ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis auf. Ich staune, was heutzutage für knapp tausend Euro klang- und ausstattungstechnisch mit Aktivtechnik alles möglich ist, schließlich handelt es sich bei der Teufel Stereo M 2 fast um eine vollwertige Stereoanlage.
Okay, eine HDMI-Schnittstelle fehlt, dieser Kritikpunkt darf nicht unter den Tisch fallen, aber für den TV-Anschluss tut’s auch die Toslink-Verbindung. Ansonsten sind die wichtigsten modernen Streaming-Features mit an Bord: Bluetooth, Apple Airplay 2 und Google Chromecast.
Klanglich eignet sich das Berliner Gespann eher für mittlere Distanzen von circa zwei bis zweieinhalb Meter Hörabstand (oder kleine Räume), wobei man ihm aufgrund des kräftigen Basses etwas Wandabstand (mindestens 40 cm) geben sollte. Die Mitten und Höhen spielen zurückhaltender und neutraler, lassen sich aber – wie die Tiefen – in der Teufel-Home-App beeinflussen. Grundsätzlich sprechen diese Aktivlautsprecher eher Genusshörer als Fans maximaler Auflösung an – Musik-Genießer, die Wert auf Langzeittauglichkeit mit ordentlich Schub, Emotionalität, eine saubere Verarbeitung und unkomplizierte Bedienung legen.
Die Teufel Stereo M 2 …
- sind im Tiefton eher kräftig als schlank abgestimmt, wobei der voluminöse, nicht besonders schnelle Bass erst bei hohen Pegeln aufweicht.
- können ohrenbetäubend laut spielen und die Nachbarn ärgern. Grobdynamisch geben sie sich dennoch eher rund und flüssig als zackig-schnell. Gute Feindynamik fürs Geld.
- punkten mit ziemlich neutralen, nur minimal warmen Mitten, die eine schöne Darstellung von Stimmen garantieren.
- präsentieren sich obenherum weder zurückgenommen noch offensiv, die Höhen bleiben im positiven Sinne unscheinbar-neutral und wirken nie aggressiv.
- zeigen eine leicht spaßbetonte, insgesamt etwas wärmere und langzeittaugliche Gesamttonalität, die eher Genießer anspricht.
- eignen sich eher für ein kleines als großes Stereodreieck, da die Bühne sich nicht besonders weit nach vorne erstreckt und auch nur begrenzt seitlich über die Boxen hinausreicht.
- ragen bei Ortungsschärfe, Tiefenstaffelung und Dreidimensionalität ein Stück über ihre Preisklasse hinaus.
- offenbaren ein Auflösungsvermögen, das der Preisklasse entspricht.
- lassen bis auf die fehlende HDMI-Schnittstelle keine wesentlichen Features/Übertragungswege vermissen.
Fakten:
- Modell: Teufel Stereo M 2
- Konzept: aktiver, streamingfähiger Dreiwege-Lautsprecher
- Preis: 999 Euro
- Maße & Gewicht: 21 x 43,2 x 26,8 cm (BxHxT), ca. 10 kg/Stück
- Ausführungen: schwarzes oder weißes Gehäuse
- Ein- & Ausgänge: WLAN, LAN (RJ45-Ethernet), Bluetooth 5.0, USB-C, Cinch-Analoganschluss, Toslink
- Leistung: 2 x 100 Watt (RMS)
- Sonstiges: Apple Airplay 2, Google Chromecast, Teufel-Home-App zur Steuerung und Zugang zu Spotify & TuneIn
- Garantie: 2 Jahre
- Weitere Informationen zum Produkt auf der Website des Herstellers
Vertrieb:
Lautsprecher Teufel GmbH
Budapester Straße 44 | 10787 Berlin
Telefon: +49 (0) 30–217 84 217
E-Mail: info@teufel.de
Web: https://teufel.de
Test: Teufel Stereo M 2 | Streaming-Lautsprecher