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Klang Teufel Definion 5 (Teil II)

Inhaltsverzeichnis

  1. 3 Klang Teufel Definion 5 (Teil II)

Und wie sieht’s aus, wenn ein gepflegter Kontrabass einer adretten Jazzcombo auf dem Programm steht? Ich probiere es mit „Tilldess“ vom Ulf Sandberg Quartett (Album: Totally Wired II). Das gezupfte Solo in der Mitte des Stückes zeigt: Die Attack Totally Wiredkommt plötzlich, das Instrument wird auch schön körperhaft und mit adäquatem Gewicht in den Raum gestellt, im Gegensatz zu meinem kompakten Thiel-Monitor, der in meinem 30-qm-Raum zu „theoretisch“ spielt. Doch wenn man nun ein maximal klangfarblich differenziertes und in sich sauberst abgestuftes Portrait vom Instrument erhalten und sämtliche Zeichnung und Textur, die im Ton steckt, herausholen möchte … nun, in dieser Hinsicht geht schon noch was mehr. Das Untergeschoss der Definion 5 scheint mir eher Richtung Pep, Power und Impulsivität als auf akribischste klangfarbliche Berichterstattung hin abgestimmt worden zu sein.

Die Mitten fügen sich so nahtlos an den Tiefton wie die Höhen an die Mitten. Doch nicht nur das macht die Teufel Definion 5 so stimmig und in sich geschlossen. Da ist vor allem dieses kohärent getimte Klangbild. Man fühlt keinen Zeitversatz zwischen den untern Lagen und dem Rest. Sehr angenehm. Entwickler Jörg Weber sagt, genau das sei ihm auch sehr wichtig gewesen, weshalb er die drei Tieftöner der Box bis 350 Hz hinauf laufen lasse.

Teufel setzt zur Bedämpfung der Definion echte Schurwolle ein
Teufel setzt zur Bedämpfung der Definion 5 Schurwolle ein

Was nun die Balance der mittleren Lagen angeht, sehe ich sie ganz leicht ins Wärmere verschoben. Zum einen ist der Grundton zumindest mal nicht zu schlank geraten, zum anderen resultiert dies auch aus eher verzeihend gehaltenen oberen Mitten (und Höhen). Rimshots, hart angeschlagene Klaviersaiten, jaulende E-Gitarren – siehe Pixies-Beispiel oben – und dergleichen wurden mir schon mal mit mehr „Biss“ ans Ohr gereicht. Keinesfalls geht die neue Teufelbox als Weichspüler durch, nein, das nicht, aber gnadenlos wird eben auch nicht ausgeliefert, mittelmäßig-dünne Aufnahmen bleiben mittelmäßig – schlagen einem aber auch nicht gleich auf den Magen. Weiter obenraus gibt’s dann durchaus noch Schillernderes als die Definion 5. Auch hier bewegt sie sich eher auf der sicheren, vulgo: etwas dezenteren Seite, doch fällt das eher im direkten Vergleich auf und sei hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Ich hatte nie den Eindruck, mir würde im Hochton richtiggehend etwas verschwiegen, weiß aber, dass es Exponierteres gibt – so lässt sich’s auch ausdrücken.

Was neben der grobdynamischen Kompetenz, der Pegelfestigkeit, dem kohärenten Timing und der natürlich-kräftig wirkenden Tonalität an der Teufel Definion 5 auch gut gefällt, ist die Bühnenabbildung. Wobei das natürlich Geschmackssache ist.

Rückansicht der Teufel Definion 5Also: Zunächst einmal besteht kein Anlass zur Sorge, dass die Töne an dieser nicht eben kleinen Säule hängen bleiben. Auch wenn sich da fünf Treiber auf der Front entlangstrecken, man muss sich nicht weit von ihnen entfernen, damit sie sich akustisch integrieren, ein normaler Hörabstand von, sagen wir: zweieinhalb/drei Metern reicht aus. Da macht sich der Koax wohl wiederum bezahlt. Was spontan ebenfalls auffällt: Sänger und Sängerinnen stehen eher vor einem als das sie sitzen. Die Mittel-/Hochtoneinheit schwebt bei der Teufel-Box ja einen guten Meter über dem Boden, dürfte also um die ein-zwei Handbreit höher liegen als bei vielen anderen Lautsprechern. Entsprechend wandert das Klangbild ein wenig nach oben.

Vor allem aber macht die Teufel Definion 5, wie das für einen Lautsprecher dieser Größe auch angemessen ist, einen recht üppigen Klangraum auf. Jedenfalls füllt sie mein Zimmer mit einem ziemlich breiten Panorama aus. Auch wirkt es nie reserviert/zurückgezogen, eher schon geht’s leicht vor die Lautsprecherebene als dahinter – gut so, durchaus mein Geschmack. Was die Tiefenstaffelung angeht, darf man ebenfalls zufrieden sein. Aber die Def 5 beeindruckt hier auch nicht sonderlich, das ist guter Durchschnitt, es gibt Tieferes, es gibt Flacheres.

Der erwähnte Thiel-Monitor kann in dieser Hinsicht im Grunde nicht deutlich mehr, doch trotzdem wirkt es anders. Das mag vor allem daran liegen, dass die Abbildung der Klänge mit der Amerikanerin noch punktgenauer, kompakter, plastischer gerät, sodass auf der Bühne eine höhere Durchsicht gegeben ist als mit Teufels neuem Stereoflaggschiff. In Folge wirkt die „Fernsicht“ freier. Dito bei der Ascendo C6, um ein anderes Beispiel anzuführen. Die Definion 5 ist, was die Lokalisationsschärfe angeht, schon ganz gut, aber das ist auch nicht ihr Schwerpunktthema. Wenn man diesem Allrounder eines zuweisen möchte, dann doch eher: Rhythmusgefühl, Grobdynamik, Pep und Power. Aber das klang ja eingangs schon an …

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Test: Teufel Definion 5 | Standlautsprecher

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