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Test: ZU Audio DL-103 | Tonabnehmer

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April 2008 / Ralph Werner

Der Tonabnehmer Denon DL-103 dürfte das meistgekaufte MC-System überhaupt sein – und er gehört sicherlich zu den Klassikern der HiFi-Geschichte. Anfang der 60er-Jahre für den Studio- und Rundfunkbereich entwickelt, setzte es sich schnell auch in highfidelen Kreisen durch und gilt mittlerweile in „analogen Haushalten“ als Standard-System.

Die Gründe für die ungebrochene Beliebtheit des DL-103 sind leicht einsichtig: Es ist robust, verdammt preiswert – und vor allem klingt’s gut. Es gehört zu jenen Produkten, bei denen ich mich frage, was man denn noch groß mehr möchte. Na ja, nicht ganz – vergleicht man es mit moderneren und teureren Pickups, fällt schon auf, dass noch einiges mehr möglich ist. Aber das Denon macht zweifelsohne mehr richtig als falsch, es hat klanglich das Herz am rechten Fleck, wenn man so will. Oder anders formuliert: Um zu langweilen, ist es zu dynamisch, um einen zu nerven, bietet es zu wenig Auflösung …

Zu Audio DL-103 von unten

Freilich könnte man sich mit diesen kleinen Schwächen auch arrangieren – aber was wäre unser Hobby denn wert, wenn man das so leicht täte? Wenn mehr herausgeholt werden kann, dann muss das auch getan werden, oder etwa nicht? Und so ist das Denon DL-103 vielleicht einfach auch ein Produkt, das geradezu danach verlangt, optimiert zu werden. Der Testproband – das DL-103 von Zu Audio – ist das Ergebnis solcher Bemühungen.

Zu Audio Crew

Zu Audio ist eine noch junge Firma – im Vergleich zu Denons DL-103 fast ein Küken – und wer die Amerikaner kennt, der wird sich vielleicht wundern, warum die denn jetzt auf einmal einen Tonabnehmer anbieten. Bekannt ist Zu doch vor allem wegen ihrer Lautsprecher (insbesondere der Druid, die auch in meinem Besitz ist) und Kabel – wobei „bekannt“ hierzulande nicht richtig gilt, gibt es doch erst seit kurzem einen deutschen Vertrieb für die Produkte der Amerikaner.

Zu Audio DL-103: Die Nadel

Jetzt also ein Pickup? Vielleicht ergibt es doch Sinn. Denn schaut man genau hin, fällt auf, dass die Zu-Crew ziemlich viel von klassischer, „alter“ Audiotechnik hält, diese neu interpretiert und schließlich in ein sehr eigenständiges – und irgendwie auch (optisch) cooles – Design überträgt.

Zu Audio & Druid-Lautsprecher (ältere Version)

Zudem sind die Produkte realistisch gepreist. Unter der Perspektive ist eine eigene DL-103-Version doch fast schon zwingend, oder? Außerdem haben die Jungs etwas gegen einen Trend, den sie so beschreiben: „…the popular hifi sound with source gear and speakers trying to rip your head off with high frequency distortion.“ Und die Worte „rip your head off“ sind im Zusammenhang mit dem 103er ja nun wirklich nicht die ersten, die einem einfallen …

Denon und Zu Audio DL-103

Modifikationen …

Denons Standard-103er bietet dem Technik-Junkie wenig Aufregendes: Ein aus zwei Teilen gefertigter Alu-Nadelträger hält am einen Ende den konisch geschliffenen Diamanten und am anderen Ende ein kleines Kreuz, auf dem sich ein paar Kupferlitze-Windungen finden.

Denon DL-103: Detail Motor

Der Spulenträger wird von einem kleinen Stückchen Draht und einem Dämpfer stabilisiert. Keine exotischen Materialien nirgendwo, stattdessen eine schnöde Plastikummantelung …

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