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Hifi Test Vor-/End-Verstärker NuForce P-9 und Reference 8.5 V2 – Klang Mono-Endstufe Nu Force 8.5 V2 – Testbericht Pre/Mono, High End-Hifi-Magazin fairaudio

Inhaltsverzeichnis

  1. 4 Hifi Test Vor-/End-Verstärker NuForce P-9 und Reference 8.5 V2 - Klang Mono-Endstufe Nu Force 8.5 V2 - Testbericht Pre/Mono, High End-Hifi-Magazin fairaudio

NuForce P-9: Detail

Das höhere Tempo beim Bass bekommt man dann tatsächlich über die NuForce Ref. 8.5 V2 zu hören. Impulse im Untergeschoss werden zackig gespielt und dies macht die Ref. 8.5 im Vergleich mit den M300 rhythmischer, lebhafter. Auch scheint mir bei NuForce generell ein wenig mehr Bass da zu sein als bei Bel Canto. Allerdings: Die berühmte eiserne Faust um des Tieftöners Schwingspule sehe ich auch nicht hart zulangen, da kann ich noch so viel über den sehr hohen Dämpfungsfaktor lesen. Die Durchzeichnung bzw. die „Trockenheit“ ist schon recht gut, aber die Formulierung „noch nie dagewesen“ träfe es wohl nicht. Und hierzu muss ich nicht erst die in diesen Belangen gnadenlosen SAC Piccolos anschnallen, um mich dessen zu vergewissern; auch die Kontrolle, die die Stereoendstufe Myryad MXA 2150 ausübt, ist eine höhere, wie sie auch insgesamt der Region „Oberbass aufwärts“ mehr Schub verleiht. Das kann recht nett sein … richtig nett sogar, dann nämlich, wenn eine schmutzig von unten angesägte E-Gitarre kantig in den Raum geschmissen werden muss. Jaja, das muss ja nicht immer sein – aber manchmal eben doch. Wie auch immer: Die Basswiedergabe der NuForce Monos ist schnell und rhythmisch, aber nicht final pushend und durchgezeichnet. Sie ist gut, die großen Stärken dieses Schaltverstärkers liegen aber m.E. woanders.

Nämlich in dieser unheimlichen Klarheit und Transparenz ab, sagen wir mal, oberstem Grundtonbereich aufwärts – bis Dorthinaus. Es war das Erste, was mir auffiel, direkt aus dem Karton aufs Rack: „Wie klares Wasser“, ging es mir durch den Kopf. Und wenn jetzt jemand den alten Malaria-Hit „Kaltes klares Wasser“ anstimmen wollte, dann würde ich gern korrigierend mit „Wohltemperiertes klares Wasser“ eingreifen wollen. Ja, insgesamt besitzt diese Endverstärkung einen leicht belebend-frischen Zug, der allerdings nicht mit Kälte verwechselt werden darf. Es ist dieses Fehlen jeglichen Grauschleiers, aber auch all dessen, was sich grobkörnig oder scharfkantig geben könnte, was einen unheimlich detaillierten Blick auf Klangfarbabstufungen, auf Feinheiten im Klangverlauf ermöglicht. So werden Stimmen und Instrumente (oh ja: Violinen!) über NuForce Ref. 8.5 reicher präsentiert, reicher an Einzelheiten, Klangnuancen, meinetwegen: Feinst-Informationen, als dies via Bel Canto geschieht – allerdings auch etwas „leichter“. Gut aufgenommene Frauenstimmen beispielsweise geraten über die e.One M300 schon ein wenig körperlicher, aber eben auch „aggregierter“: nach dem Motto „man muss nicht immer alles 100%ig wissen“. „Aber mindestens zu 95%!“, erwidern die NuForce, und locken die Dame näher ans Mikro. Insgesamt gelingt ihnen der Balanceakt, die Musik angenehm präsent (mit „Live-Gefühl“) in den Raum zu transportieren, ohne durch eine Überpräsenz zu ermüden.

Ich war einmal vor Jahr und Tag in einer van Gogh-Ausstellung, und an eine Sache kann ich Kunstbanause mich dann doch noch erinnern: Ganz genau wollte ich mir die Bilder anschauen und hing mit meiner Nase folglich ’nen halben Meter entfernt vor der teuren Leinwand. So sah ich zwar sehr viel Farbe – ja, glatt den Fingerabdruck des Meisters in der voluminös aufgetragenen Ölfarbe! -, aber das Bild, das sah ich nicht. Es schien mir eher eine einzige Farbexplosion zu sein – durchaus faszinierend -, aber das große Ganze, der Zusammenhang der einzelnen Teile blieb mir aus dieser Perspektive verborgen. Dann ging ich ganz langsam Schritt für Schritt zurück: Und ab einer gewissen Entfernung rastete der Farbrausch ein – ah, Sonnenblume! Okay, das ist jetzt vielleicht rhetorisch ein klitzekleines bisschen überhöht, aber das Prinzip stimmt schon. Es kommt auf den rechten Abstand an, auf die Perspektive. Aus 30 Metern Entfernung sieht man vielleicht einen gelben Fleck, aus 30 cm ganz viele – aber bei 3 Metern, da lässt sich das Bild betrachten und auch erkennen, wie es gemalt wurde. Bei den NuForce-Amps stimmt die Perspektive: Kein sich verlieren in Einzelmomenten, aber auch keine Beerdigung der Details ums „große Ganze“ willen.

NuForce P-9: Fernbedienung von vorn

Im Hochton herrscht ebenfalls diese Klarheit und Transparenz. Es ist vielleicht (neben dem höheren Detaillierungsgrad im Mittenband) der größte Unterschied zu den Bel Cantos: Wo diese „weniger ist mehr“ sagen und aggressivere Attacken auch schon einmal gefällig abrunden, da ziehen die Reference 8.5 V2 den Strich gerade durch. Da sie dies aber in einer völlig verzerrungsfreien und entgrateten Art und Weise tun, stört hier nichts, auch auf Dauer nicht. Die vom Hersteller vollmundig angepriesene hohe Bandbreite kann ich durchaus nachvollziehen. Wirklich sehr offen.

So wie die Bühnenabbildung, irgendwie knistert’s (im übertragenen Sinn) immer, wenn zu den NuForce Monos gewechselt wird, als wäre die Luft zwischen den Boxen elektrisch geladen. Ein ausladend breites Panorama wird aufgezogen und irgendwie ist es auch recht hoch. Wie auch tief, wobei ich da aber schon Steigerungsformen kenne. Wenn noch etwas auf meiner Pedanten-Wunschliste stehen würde, dann ein klein wenig mehr Sortierung, etwas mehr Randschärfe und Genauigkeit bei der Abbildung und damit verbunden – eine größere Durchsicht nach hinten. Wobei ich mich mit dieser Aussage in schon recht passabler Höhe des audiophilen Elfenbeintrums befinde, man könnte die Kirche wahrlich auch mal im Dorf lassen, was aber nicht gerade zu den Hauptaufgaben eines HiFi-Schreibers zählt … Dafür gibt es, auch vom Hochstand aus betrachtet, auf dynamischen Felde nicht viel zu bekritteln, insbesondere mikrodynamisch nicht: Es scheint ein Steckenpferd der NuForce-Amps zu sein, kleine Pegelschwankungen minuziös herauszuschälen, mit ganz ähnlicher Akribie, wie sie die Farbpalette im Mittenband auffächern.

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Test: NuForce P-9 und Reference 8.5 V2 | Vor-End-Kombi

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