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Myryad MXA 2150 MXP 2000 Testbericht-Verstärker, High End-Hifi-Magazin fairaudio

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  1. 3 Myryad MXA 2150 MXP 2000 Testbericht-Verstärker, High End-Hifi-Magazin fairaudio

Klang

myryad endstufe

Beginnen möchte ich mit der Endstufe – und gleichzeitig mit einem dicken Lob. Die MXA 2150 gibt sich nämlich grundsätzlich als ein lupenreiner Allrounder zu erkennen …

O.k. – es mag auf den ersten Blick aufregender klingendes Lob geben. Aber ich finde nun mal, dass dem Charakterzug „Allround-Eigenschaften“ ein ganz besonderer Stellenwert zukommt:

Komponenten, die vor allen Dingen bei kleinen Streicherorchestern ihren Stärken ausspielen oder insbesondere elfenhafte Frauenstimmen in unnachahmlich süßlicher Weise in den Hörraum zu transportieren vermögen oder einem in erster Linie E-Gitarren und Bassdrum brachial um die Ohren hauen können oder sonstige Spezialitäten in petto haben, mögen ja durchaus ihren Reiz haben und für viele Hörer die „richtigen“ Geräte darstellen – ich selber gerate aber nun mal eher dann aus dem Häuschen, wenn eine Komponente für meine komplette Musiksammlung taugt und sich – gerade wenn man viel rumtestet – dabei auch grundsätzlich im Rahmen verschiedenster Geräte-Kombinationen verträglich zeigt. Und genau das alles geht mit dieser Endstufe …

Mit ihr darf es zum Beispiel, was das Musikprogramm betrifft, durchaus mal brachialer zugehen: Ob es sich dabei um gut aufgenommenen Doom-Rock à la Killing Joke (gleichnamiges Album aus 2003) handelt, der mit ebenso bleischweren wie vorwärtstreibenden E-Gitarren,skinny puppy eindringlicher Stimme und opulenten, ausladenden Geräuschschwaden aufwartet, oder um die guten alten Industrial-Heroen Skinny Puppy (Album: Last Rights), die gleichsam rhythmisch-aggressiv wie fricklig zu Werke gehen: Myryads MXA 2150 ist dabei recht geradlinig und „schnell“ unterwegs – jedenfalls allemal schnell genug, um auch solche Art von Liedgut sauber und eindrucksvoll abzubilden, selbst dann, wenn`s bei aller Geschwindigkeit und Dichte zudem noch recht komplex bzw. vertrackt gerät. Ins Stolpern kommt da nichts. Transparent und kontrolliert – auch mit eher „schwierigen“ Lautsprecher an der Leine – sowie von einer trockenen, konturierten Basswiedergabe begleitet, geht`s mit der MXA 2150 zu Werke. Betont vollmundig und ausladend tönt es unten rum zwar nicht, ebenso wenig aber in einer Weise, die nun als schlank zu bezeichnen wäre. Angenehm austariert und von straffer Machart find ich`s, was die MXA 2150 (nicht nur) im Tieftonbereich bereithält …

pure reson revelationsElfenhafte Frauenstimmen sind, was den Mittenbereich betrifft, nun kein Pflichtprogramm, werden aber vom Myryad anstandslos mit der nötigen Wärme und dem gebotenen Feinsinn verarbeitet – selbst über die in dieser Hinsicht nicht ganz „ungefährlichen“ Thiel CS 2.4 klingt es weder gläsern noch unentspannt, wenn einem beispielsweise Pure Reason Revolutions (Album: The Dark Third) Frontfrau Chloe Alper ihre gesangliche Aufwartung macht.

Auch akustische Instrumente, wie die Westerngitarre in Current 93s „Then kill Caesar“ (Album: Black Ships ate the Sky) oder das Piano in Peter Gabriels „The Drop“ (Album: Up) bereiten keine Probleme: Dynamisch, straff und mit authentischer Wärme versehen, tönen die Stahlsaiten, während das Tasteninstrument sauber ausgeleuchtet, konturiert und hinreichend volltönend präsentiert wird.

peter gabriel

Homogenität ist grundsätzlich eine Eigenschaft, die man Myryads großer Endstufe recht bedenkenlos attestieren darf: Auch der dargebotene Hochtonbereich gliedert sich nahtlos in das Gesamtgeschehen ein – wenn die MXA 2150 oben rum auch nicht zum Schmusekätzchen mutiert: Der Hochton kommt eben nicht auf Samtpfötchen daher, sondern unterliegt, ebenso wie der Rest des Frequenzbandes, einer angenehm prononcierten sowie agilen Darstellungsweise – allerdings ohne dabei Gefahr zu laufen, unbillige Härten ins Spiel zu tragen.

Auch aus diesem Grund ist die MXA 2150 – ebenso ausgeglichen tönende Komponenten als Spielpartner vorausgesetzt – sicherlich problemlos eine Unbedenklichkeitsbescheinigung auszustellen, wird die vielzitierte „Langzeittauglichkeit“ auf den Prüfstand gestellt (zumindest, wenn man sich nicht gerade der extremistischen Warm- oder Weichhörerschaft zurechnet).

ls-buchsenWenn überhaupt noch etwas zu mäkeln wäre, dann könnte dies allenfalls einen Hauch mehr Feinstofflichkeit in den höheren Lagen sowie einen Tick mehr Ruhe bzw. „schwarzer Hintergrund“ insgesamt betreffen – obwohl man mit solcher Kritik schon so langsam in den Grenzbereich zur Pedanterie gelangt und mir im Rahmen dieser Preisklasse bisher kaum Geräte zu Ohren gekommen sind, die in dieser Hinsicht „besser“ sind – mal ganz abgesehen davon, dass sich bei diesen (wie könnte es anders sein) dann freilich an anderer Stelle Optimierungsmöglichkeiten auftun. Und auch, wenn`s regelmäßig kontrovers diskutiert wird: Nicht unerwähnt bleiben soll in diesem Zusammenhang, dass allein mit dem Austausch der Gerätesicherungen (pro Modul zwei Stück à fünf Ampere, träge auslösend – wir haben Exemplare von Hifi-Tuning verwendet) hier positiv entgegengewirkt werden kann.

Auch von der Warte Bühnendarstellung aus gibt`s Positives zu vermelden: Klar, es gibt nochmyryad „dickere“, leistungsstärkere und deutlich teurere Endstufen, die den Raum einen Tick mächtiger wirken lassen bzw. „schraubstockartiger“ definieren (wie z.B. eine deutlich kostspieligere Bryston 4B SST): Insgesamt vermag die MXA 2150 aber selbst anspruchsvolle Lautsprecher unter ihre Kontrolle zu bringen und unterstützt regelmäßig ein sich schön von den Boxen ablösendes Klangbild – wohlgeordnet und lokalisationsscharf geht`s dabei zu. In Anbetracht der Preisklasse ist das mehr als nur in Ordnung.

Festzuhalten bleibt: Betrachtet man die komplette Bandbreite klanglicher Eigenschaften, bietet Myryads MXA 2150 ein sehr hohes Niveau …

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Test: Myryad MXP 2000 und MXA 2150 | Vor-End-Kombi

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