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Test Hifi Voll-Verstärker MastersounD 300B S.E. und 300B P.S.E. – Klang Grundtonbereich, Mitten – Test-Bericht Stereo-Verstärker, High End-Hifi-Magazin fairaudio

Inhaltsverzeichnis

  1. 6 Test Hifi Voll-Verstärker MastersounD 300B S.E. und 300B P.S.E. - Klang Grundtonbereich, Mitten - Test-Bericht Stereo-Verstärker, High End-Hifi-Magazin fairaudio

MastersounD 300B S.E. und P.S.E.: Standfuss

So auch der gesamte Grundtonbereich. Die Mastersounds 300B SETs präsentieren diesen voll und mit Spaß an der Sache. Dies ist ein wenig mehr als „Normalnull“, okay – aber eben auch der Grund für den kräftigen und voluminösen Auftritt. Keine Kostverächter, die beiden – und dogmatische Salatesser werden bestimmt etwas zu bekritteln finden. Ich nicht, es passt ganz gut ins klangliche Gesamtgefüge.

Ab in die Mitte. Oh, diese Mitten! Hier liegt ein Grund, warum man diesen Amps verfallen kann. Die pure Aufzählung von Schönklang-Attributen reicht einfach nicht aus, das Entscheidende zu transportieren. Ja, alles da: klar, nuanciert, körperreich, Klangfarben-Reichtum bis zum Abwinken, etc. Aber was sagt das schon.

Vielleicht muss ich etwas mehr in die Vollen gehen. Ich bringe hier mal den Begriff „Intimität“ ins Spiel, auch auf die Gefahr hin, dass einige nüchterne Messtechniker mit den Augen rollen werden. Mir schein dieses Wort nicht zu hoch gegriffen, es soll die emotionale Ansprache durch die Musik, dieses Gefühl der unmittelbaren Präsenz der Musiker bezeichnen. Bisweilen gelingt hier die Illusion, die Musiker würden einen den geheimen Beweggrund, warum sie genau dieses singen oder jenes spielen, höchstpersönlich offenbaren. Sei’s, das der schüchtern-verletzliche Vortrag von Joanna Newsom noch den härtesten HiFi-Hund handzahm macht, sei’s, das man bei einemJames Chance / Paris 1980 Sax-Solo von James Chance lachen muss ob dieser rotzigen und arroganten Attitüde, dieses „Verzieht euch, Langweiler! Jetzt gibt’s ein bisschen Punk-Funk vom coolsten Typ unter der Sonne – mir!“. Dieses Transportieren der Stimmung, des „Gefühlskerns“ der Musik ist etwas verdammt Seltenes und Fragiles – und wenn es gelingt, dann gleicht es einem Schuss ins Herz. Hört es Euch an, aber seid auf Treffer gefasst.

In den Höhen werden die MastersounD-Amps keinen Deut schlechter, ich habe sie des Öfteren als die „Hi-Hat-Maschinen“ bezeichnet. Es ist phänomenal, was sie am Blech leisten, das sprüht, funkelt und knistert, dass es eine Art ist. Entweder ist dies nun einfach extrem real – oder geschönt. Fakt ist, das es mir egal ist, denn es klingt einfach herausragend aufgelöst, schimmernd, weich und deutlich. Alles, was hierbei eventuell nerven könnte – Härten, Strähnigkeiten, fehlende Klarheit – wird exkommuniziert. Zurecht.

MastersounD 300B P.S.E. von innen

Kommen wir zur räumlichen Darstellung und reden Klartext: GROSS. Die Abbildung ist keine für Leute, die gerne mal durchzählen lassen und mit gestrecktem Zeigefinger Musik hören. Eine freie und ausnehmend große Klangaura zieht einen unmittelbar ins Geschehen und wenn man sich darauf einlässt (was ich dringend empfehle), kann’s leicht passieren, dass man sich fragt, wieso man bisher eigentlich so distanziert und aseptisch Musik hörte. Hintergrundbeschallung geht wahrlich anders, in einem negativen Sinne frontal gerät die Darstellung aber nicht – denn es stört ja nichts. Die Mastersounds haben nichts Knalliges an sich, sondern spielen sehr, sehr delikat und sie tun dies in einer räumlich sehr offenen und einbeziehenden Art und Weise. Klar ist aber auch: Man muss für diese Sinnesfreuden empfänglich sein. Wozu sollte sonst einer auch mit SET-Amplifiern liebäugeln?

Neben der authentischen und emotionalen Mittenwiedergabe und der genannten umfassenden, involvierenden räumlichen Darstellung, gibt es aber noch ein drittes Moment, welches mich bei diesen Verstärkern fasziniert. Es ist die Kombination aus hohen mikrodynamischen Fähigkeiten und sehr genauen Timing. Es ist geradezu, als klebten die Mastersounds an den Noten, als wollten sie wirklich alles rausholen, noch den kleinsten Pegelschlenker, die geringsten Modulationen und die feinsten Schattierungen. Bei Bläsern wird dies besonders deutlich – wie verschlungen das Spiel auch wird, die 300Bs bleiben dran. Man könnte dies auch „musikalischen Fluss“ nennen, eben in dem Sinne, dass die Klänge und Noten in ihrer zeitlichen Folge sehr penibel nachgezeichnet werden. Weder fehlt die Attack, noch geraten Ausklänge zu kurz oder zu lang -verwischen tut hier nichts. Kein Stakkato, keine Soundsuppe -, sondern ein hochbewegliches und akkurates Fließen. Erstklassig – und wiederum „intim“, da auf „Tuchfühlung“ mit den Klängen.

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Kimber Kable

Test: MastersounD 300B S.E. und 300B P.S.E. | Vollverstärker

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