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KingRex T20 – Tripath – Class-D – Testbericht – fairaudio

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Die gedruckte Platine wirkt relativ großzügig bemessen – die Bauteile tummeln sich gerade mal auf ungefähr 40% der gesamten nutzbaren Fläche. Dies hat allerdings auch seinen Grund: Tripath gibt vor, dass beispielsweise die wichtigen Entkoppelkondensatoren möglichst in enger Nachbarschaft zu den Kontakten der Spannungsversorgung und Erdung angeordnet werden sollen, um störendes Rauschen und Spannungsspitzen zu minimieren. Das Gleiche gilt für die Kontakte der Schottky-Dioden. Aber auch im Hinblick auf die Spulen im Ausgangsbereich soll so der Einfluss von Störfeldern minimiert werden. Insgesamt will man so erreichen, dass elektrisch und klanglich alles stabil bzw. im Reinen bleibt. Um auf Nummer Sicher zu gehen, hat der Tripath-Chip noch einen eigenen Kühlkörper spendiert bekommen. Die insgesamt zu konstatierende Platzverschwendung hat aber noch einen weiteren Hintergrund – ist doch so ausreichend Platz vorhanden, um auch noch einen DAC (mit dem der T20U ja aufwartet) unterzubekommen.

Wenn auch die offizielle Leistungsfähigkeit des Tripath 2020-20-Chips mit 2 x 20 Watt an 4 Ohm angegeben wird, so ist doch zu beachten, dass die tatsächliche Performance aller Tripath DPP-Chips zwei grundsätzlichen Faktoren unterliegt: VDD und THD+N. Der Tripath 2020-20 arbeitet grundsätzlich mit einer typischen Versorgungsspannung (VDD) von 13,5 V. Der zulässige Toleranzbereich liegt aber zwischen 8,5 und 14,6 Volt. Werden nun tatsächlich 14,6 V angelegt, steigt die Leistungsfähigkeit auf 2 x 24 Watt.

Ein Grund, sich zu freuen, ist das allerdings nicht wirklich, steigen doch die Verzerrungen und das Rauschen (THD+N) ebenfalls an – nämlich auf 10%. Reduziert man auf audiophile 0,1% THD+N, werden nur noch 12 Watt an 4 Ohm und 7 Watt an 8 Ohm erreicht. Sollten Sie also die Vermutung angestellt haben, dass der KingRex T20 ein vergleichsweise kräftiger Verstärker ist – dann denken Sie besser noch einmal um. Rein aufs Datenblatt bezogen, ist er kaum stärker als Trends TA-10, der auf den Tripath T2024-Chip zurückgreift und 11 Watt an 4 Ohm sowie 6 Watt an 8 Ohm abliefert – bei 0,1% THD+N.

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Nun, wie auch immer, zumindest hat mich das nicht abgehalten, mal die neuen und gleichzeitig ebenso wirkungsgradarmen wie stromsaugenden, aber dafür Bi-Wiring-fähigen Sapphire mit zwei KingRex T20 inklusive jeweiliger PSUs im Bi-Amping-Modus zu fahren. Klar, ich fühlte mich nicht gerade versucht, die Lautstärke wie ein Verrückter aufzureißen und legte ausnahmslos eher sanftere Klänge auf. Es war mehr ein Versuch aus Spaß heraus, denn ein empfehlenswerter Ansatz. Um unter 0,1% THD+N zu bleiben – oder gar bei optimalen 0,03% bei 10 Watt an 4 Ohm zu landen – sind effizientere Lautsprecher einfach Pflicht.

Neugiergetrieben verkabelte ich die KingRex im gleichen Zimmer, das auch meine vier Sets des Trends TA-10 beherbergt, die ich innerhalb meines Multi-Channel-Systems einsetze. Zwei Trends treiben dabei im Stereo-Bi-Amping-Modus meine übereinandergestapelten Loth-X BS-Lautsprecher an. Und genau diese Konstellation hatte ich ehemals auch für die Herausforderer im Auge, als ich beim zuständigen Vertrieb gleich zwei Kombinationen (zwei Verstärker und zwei PSUs) des T20 orderte.

Die PSUs nutze ich dabei vom Start weg, so dass alle Komponenten die gleiche Zeit hatten, sich entsprechend einzuspielen. kingrex t20Bereits im ersten Monat wandte ich mich aber wegen einiger Bedenken im Hinblick auf die AC/DC-Adapter direkt an KingRex. Diese Adapter waren inputseitig für 110 Volt Wechselspannung ausgelegt, outputseitig für 13 Volt Gleichspannung – aber sie waren nicht ganz die richtigen. Unser Stromversorger pumpt nämlich regelmäßig zwischen 123-124 Volt ins Netz. Dies hatte zur Folge, dass die Adapter (laut meiner eigenen Messungen) nie weniger als 15,8 Volt ausspuckten. Damit wurde leider die obere (Sicherheits-)Toleranzschwelle von 14,6 Volt durchbrochen.

KingRex entschied sich daraufhin, fortan in Nord-Amerika nur noch selbstregelnde 100-240Volt-Adapter einzusetzen und sandte mir diese dann auch zu. Outputseitig sollten mit diesen dann konstant 12 Volt zur Verfügung stehen. Meine eigenen Messungen ergaben in dieser Hinsicht eine Schwankungsbreite von +/- 0,2 Volt. Das sollte sicher genug sein …

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Test: KingRex T20 | Vollverstärker

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