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Test: Bryston 28B-SST | Endstufe

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  1. 1 Test: Bryston 28B-SST | Endstufe

Dieser Testbericht erschien im Dezember ’07 im englischsprachigen Audio Review Magazin 6moons.com und kann dort in der Originalversion gelesen werden: Review Bryston 28B-SST. Sie ist durch uns übersetzt worden und wird hier den deutschsprachigen Lesern präsentiert. 6moons und fairaudio haben die Übereinkunft, gegenseitig ausgewählte Artikel zu übersetzen und für die englische und deutsche Leserschaft zu publizieren. Der Autor des Artikels ist am Anfang des Textes genannt, an seinem Ende finden Sie einen Link zu 6moons, falls Sie Fragen haben oder ein Feedback geben möchten. Der Test und alle Bilder unterliegen dem Copyright von 6moons.

das fairaudio-team

April 2008 / John Potis

Ob es wohl einen Leser dieser Zeilen gibt, der die kanadische Audiofirma Bryston nicht kennt? Mir geht es jedenfalls so, dass ich – gerade weil die Marke omnipräsent und bekannt ist – gar nicht mehr so genau hinschaue, was sich da eigentlich tut. Mein Interesse neigt sich für gewöhnlich eher den weniger bekannten und neuen High-End-Firmen zu – es sei denn, ich bekomme die Gelegenheit, dem 1.000-Watt-Monoblock-Flaggschiff dieses Herstellers einmal testhalber auf den Zahn zu fühlen …;-))

Nun, wie dem auch sei: Ein kurzer geschichtlicher Abriss zu Bryston wird wohl niemandem wehtun.

Das Unternehmen Bryston wurde 1962 gegründet, allerdings gab es anfänglich den Bereich „Stereo Equipment“ noch nicht. Bryston (übrigens ein Akronym aus den Namen der drei Gründer: Tony Bauer, Stan Rybb und John Stoneborough) startete als Medizinprodukte-Hersteller. 1968 wurden die Kanadier dann vom NASA-Ingenieur John Russell gekauft, der in den USA in der gleichen Branche tätig war. Der Sage nach, soll Herr Russells Sohn kurz danach den ersten Bryston-Audioverstärker entwickelt haben.

Heute ist die Marke Bryston – die sowohl im Studio-Bereich wie im HiFi-Sektor hohes Renommee besitzt – vor allem aufgrund ihrer extrem lange Garantiezeit bekannt, die sie für ihre Produkte einräumt: nicht weniger als 20 Jahre. Und natürlich auch für ihren erstklassigen Kundenservice und die geradezu schusssichere Verarbeitungsqualität. Ich kann diesen Ruf persönlich nur bestätigen – ein paar Bryston-Komponenten nannte ich schon mein Eigen und insgesamt dreimal nahm ich diese legendäre Garantie in Anspruch: In keinem Fall traf Bryston die Schuld, sondern mich. Gut für die Firma, dass das Gros ihrer Kunden sich nicht aus ungeschickten HiFi-Journalisten zusammensetzt …

Die Marke ist wegen ihrer (klanglichen) Leistungen, ihrer Verarbeitungsqualität und ihrer absoluten Verlässlichkeit im Profi-Lager sehr hoch angesehen. Bryston rühmt sich einer Qualität der Produktionsprozesse (und der dort verwendeten Materialien), die die der militärischen Industrie oder des Flugzeugbaus nahekomme – und die Langlebigkeit ihrer Produkte scheint es zu beweisen.

Die 28B-SST Monoendstufen sind recht neue Bryston-Familienmitglieder. Sie markieren einen kompromisslosen Angriff auf die State-Of-The-Art-Klasse des Verstärkerbaus. Jeder dieser Monoblöcke soll cirka 1.200 bis 1.300 Watt in den Lautsprecher pumpen können, bis dann tatsächlich mal so etwas wie Clipping-Gefahr droht. Damit nicht genug: Bryston behauptet, diese Monos würden die volle Klangentfaltung schon ab dem ersten Watt bieten. Um ehrlich zu sein: Genau das hat mich wirklich neugierig gemacht. So etwas wäre doch mal in der Tat spannend.

Ich war einmal im Besitz der 500 Watt 7B-ST Monos – und kann nur sagen: Wenn’s drauf ankam, dann waren die Dinger echte Muskelmänner. Für meine Magnepan 3.6Rs (4 Ohm Wandler mit üblem Impedanzverlauf und ziemlich bekannt dafür, Verstärker so richtig quälen zu können) waren sie wahrhaft ein Segen. Sie klangen grundsolide, musikalisch und – vielleicht das wichtigste – ich konnte sie den ganzen Tag an den Maggies spielen lassen, sie zeigten kein bisschen Schweiß auf der Stirn …

Bryston Mono-Endstufen 28B-SST von hinten

Aber wenn ich sie an „weniger gemeinen“ Lautsprechern betrieb – solche mit gutmütigerer Impedanz und höherer Sensibilität -, dann verbargen die 7B-STs ihre Muskeln. In einem meiner ersten Testberichte für 6moons schrieb ich darüber, wie sich das Gespann aus dem Hochwirkungsgrad-Lautsprecher „Art Audio Carissa“ (mit 16 Ohm Impedanz) und besagten Brystons seltsamerweise so anhörte, als hätte der Wandler die Hosen an.

Für mich war klar, dass die Brystons nie über den ersten Gang hinausgelangten, nie richtig hochfahren konnten. Als ich daher las, Bryston baue nun bärenstarke Amps, die eine Art Drehzahlanpassung im unteren Bereich besitzen, welche es ihnen ermöglicht, im ersten Gang genauso sicher unterwegs zu sein, wie wenn sie allerschwerste Last zurren müssen – nun, da wollte ich sie natürlich selbst anhören …

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Dan D'Agostino

Test: Bryston 28B-SST | Endstufe

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