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Höreindrücke: Teac Receiver …

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  1. 4 Höreindrücke: Teac Receiver ...

Auch der Receiver hat schon beim ersten Hören eine gewisse Charakteristik: Er spielt mit Druck, Kraft, Brillanz und hoher Agilität. Ich möchte diesen Klang als knackig bezeichnen – er erinnert mich an den kürzlich hier getesteten Sumoh-Amp, ist aber gerade in den Höhen ein deutliches Stück angemessener und authentischer.

Teac Receiver Reference 600 Serie

Die Kuppel des Ridebeckens in „Lenny Valentino“ von den Auteurs funkelt hier geradezu gülden, während sie beim Sumoh (bei höherer Lautstärke) tendenziell auf den Backenzahnnerv zielte. Im Quervergleich zeigt der hier vorhandene Yamaha A-S2000 gegenüber dem Teac noch ein Quäntchen mehr Kontraste und flinkeres Impulsverhalten – aber der Yamaha kostet ja auch das Doppelte und ist „nur“ ein reinrassiger Amp. Das Gesagte gilt im Übrigen auch für den Kopfhörerausgang: Mein Ultrasone Pro 900 vermeldet einen lebendigen, gut gestaffelten und sehr knackigen Klang.

Oscar PetersonWas kann der Receiver noch? Schalten wir doch einmal um auf Phono und legen wir eine Schallplatte auf. Oscar Peterson „We get requests“, gern genommen, um eine Plattensession einzuläuten. Langsam senkt sich die Nadel in die Rille – und der Testhörer kramt nach den Wattestäbchen. Naja, fast. Sollte der Phono-Eingang etwa für einen MC-Tonabnehmer gedacht sein und mein Ortofon „OM30 Super“-Magnetsystem nicht akzeptieren wollen? Kann nicht sein, die Bedienungsanleitung vermerkt eine Eingangsempfindlichkeit von 2.8 mV bei 10kOhm. Das sind klar Magnetsystemcharakteristika. Da muss ich jetzt leider mal meckern: Dieser Phonoeingang ist wohl nur als Notlösung zu gebrauchen. Wer die Reference 600 als Hauptanlage benutzen will und auf echten Vinylgenuss nicht verzichten möchte, der kommt kaum umhin, für seine Kette einen kleinen, externen Phono-Pre zusätzlich zu budgetieren.

Schnell weiter zum Rundfunkempfang. Mit den beigelegten Wurfantennen gelingt der analoge UKW- und MW-Empfang trennscharf und sauber, wenngleich nicht ganz rauschfrei. Mehr über den Klang zu sagen wäre Orakelei und Platzverschwendung, denn alles, was hier in Berlin über den Äther geht, ist eh bis zum Gehtnichtmehr kaputtkomprimiert und durch mindestens zwei Psychoakustikprozessoren gejagt. Die DAB-Empfangs- und Klangqualität ist jedenfalls fein, der Sendersuchlauf intuitiv und einfach zu bedienen. Der Teac Receiver ist also für alles, was über Antenne ins Haus kommt, bestens geeignet.

Teac-Kombi

Und als Internetradio? Das geht schnell und unkompliziert und macht Spaß. Der Teac sucht sich sein WLAN selbst, klinkt sich dort ein und kriegt einen fixen „Connect“ hin. Die Stabantenne genügt auch bei schwierigen Empfangsverhältnissen in der Wohnung. Bei mir ist der WLAN-Router hinter einem großen Bücherregal versteckt und noch dazu im Nebenraum, durch eine dicke Altbaumauer getrennt – trotzdem findet der Teac das Netz sofort. Für die Senderauswahl kommt der oben bereits beschriebene Multi-Jog-Drehregler zum Einsatz.

Teac / Mulit-Jog-Regler

Sender lassen sich hiermit nach verschiedenen Kriterien wie Sendername, Genre oder Herkunftsland durchscrollen, der Empfang der Senderlisten geht zügig vonstatten und durch Druck auf den Regler wird die entsprechende Station angewählt. Der Receiver buffert ein bis zwei Sekunden lang und spielt dann das Programm problemlos ab. Die Klangqualität ist, so man einen Stream mit ordentlicher Bitrate erwischt, ausgezeichnet.

Sehr hübsch – und bei der Größe des Displays auch eigentlich notwendig – ist es, dass der Receiver in den Tiefen seiner Menüstruktur einen Geräte-Zugangs-Code bereithält, mit dem man sich beim Online-Radioportal www.wifiradio-frontier.com als User registrieren kann. Das ist dann richtig schick: Man kann sich dort durch alle verfügbaren Webradio-Streams klicken, Favoritenlisten anlegen und die Lieblings-Sender auf diese Listen verteilen. Später lassen sich die online angelegten Favoritenlisten direkt vom Receiver oder von der Fernbedienung aus durchsteppen.

Teac Fernbedienung

Ach ja: Die Fernbedienungen verdienen ein Lob. Endlich mal kein graues Plastik, sondern formschöne Handschmeichler mit metallener Oberfläche. Wer beide Geräte besitzt, kann im Grunde die CD-Spieler-Fernbedienung in die Schublade stecken, denn über den Geber des Receivers lassen sich die wichtigsten Laufwerksfunktionen ebenfalls steuern.

Doch der AG-H600NT Receiver kann noch mehr: Im „Music Player Mode“ streamt und spielt er Musik aus dem Heimnetzwerk (via LAN und WLAN und unter Windows XP, Vista, Windows 7 oder Mac OS ab 10.2.1). Die Musikbibliothek kann hierbei entweder über den Windows Media Player (ab Version 11) erfolgen oder über eine Netzwerkfreigabe. Wer zu den Wagemutigen gehört, die tatsächlich freiwillig den Windows Media Player nutzen, der öffnet im Media Player einfach den Menüpunkt „Verzeichnis / gemeinsame Mediennutzung“ und aktiviert die Option „gemeinsame Nutzung meiner Medien mit ‚unbekanntes Gerät’“ – wohinter sich, die ganz Klugen werden es sich denken, der AG-H600NT verbirgt.

In meinen Augen einfacher und universeller ist die Variante über eine Ordnerfreigabe: Hierzu klickt man in Windows XP / Vista einfach mit der rechten Maustaste den (oder mehrere) Ordner an, in dem sich die Musik verbirgt, und gibt diesen dann über „Freigabe/Sicherheit“ im Netzwerk zur Nutzung frei.

Ordnerfreigabe

Ordnerfreigabe - 2

Und schon kann der AG-H600NT den kompletten Ordner übers Netzwerk „sehen“. Das alles funktioniert schön und auf Anhieb, der Receiver frisst hier brav Dateien aller Art, seien sie nun im WAV, AAC, MP3 oder WMA-Format. Die Klangqualität ist absolut in Ordnung, kann sich jedoch – auch bei unkomprimiertem Audio per Netzwerk – nicht zu 100% mit dem messen, was der Teac PD-H600 als Signal rüberschickt. Es wäre auch ein Wunder, denn im CD-Player sitzt nun mal der bessere Wandler. Eins steht aber fest: Der Plan mit der eierlegenden Wollmilchsau ist ziemlich gut aufgegangen.

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Test: Teac Reference 600 Serie |

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