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Klang Phonosophie PH CR-H500: Zweites Beschnuppern

Inhaltsverzeichnis

  1. 4 Klang Phonosophie PH CR-H500: Zweites Beschnuppern

tocotronicNach diesem ersten Beschnuppern geht’s weiter mit Tocotronics Album „Pure Vernunft darf niemals siegen“, angespielt das erste Stück „Aber hier leben, nein danke“. Die typisch-dengelnde Tocotronic-Gitarre im Intro, drastisch komprimiert, ergänzt um ein spartanisches, aber ebenso fett nach vorne gemischtes Schlagzeug, zornigen Gesang und tiefen, federnden E-Bass. Das verlangt nach einer Kette, die Grobdynamik „kann“, zugleich aber in der Lage ist, jedes der für sich allein schon durchsetzungsfreudigen Einzelinstrumente klar abzubilden, ohne dass das Ganze verschwimmt.

Ersteres macht die CR-H500 wiederum erstaunlich gut. Sie spielt im Verbund mit meinen Neat Momentum 4i Lautsprechern „in your face“, auf den Punkt, mit kurzem, schnellen Antritt, erstaunlich viel Punch und echter Spielfreude. Phonosophie CR-H500 CDWas das tonale „Sortieren“ der Einzelschallquellen angeht: Macht sie gut, geht aber besser – zumindest für höheren finanziellen Einsatz, klar. Da bekomme ich Lust auf ein Experiment: Ich leine meinen Marantz SA7001 CD-Spieler an den Aux-Eingang der CR-H500 an – und freue mich: Jetzt klingt’s immer noch druckvoll und merklich differenzierter. Es scheint mir so, als ob die Verstärkersektion der CR-H500 dem eingebauten CD-Spieler ein wenig überlegen sei. Besser so als andersherum, möchte ich sagen, denn so kann man über das Ingo-Hansen-Tuning hinaus die Anlage weiter nach Gusto aufrüsten.

Ein weiterer Versuch mit The Notwist. Das Album „Neon Golden“. Track 2 – „Pilot“ – lebt vom typisch-kratzigen Weilheim-Sound, ostinaten rhythmischen Strukturen mit bewusst im Obertonbereich verfremdeter Percussion, sowie dem Aufeinanderprallen tonal sehr unterschiedlicher Instrumente, ergänzt notwist um den heiseren, eher nach hinten gemischten Gesang von Markus Acher. Die Phonosophie CR-H500 bildet all dies für die Preisklasse insgesamt blitzsauber und schlackenlos ab. Erneuter Wechsel auf den Marantz als Quelle – und abermals wird’s nochmal besser. Der Raum öffnet sich ein wenig in die Breite, ein gutes Stück in die Tiefe – und die Auflösung der oberen Mitten und Obertöne wird ebenfalls einen ordentlichen Tick besser. Um es jedoch nochmal klar zu sagen – auch wenn der CR-H500 durch das Zuschalten eines externen, höherpreisigen CD-Spielers besser klingt, so bietet er doch auch schon in der hier vorliegenden Version mehr als genug fürs Geld.

Als nächstes ist der iPod an der Reihe. Auch hier erfreut zunächst die „Usability“. Das USB-Kabel eingesteckt – und zwei Sekunden später haben sich iPod und CR-H500 miteinander bekannt gemacht. Die CR-H500 liest die Daten direkt digital von der iPod-Festplatte und wandelt sie im integrierten Wandler. Zwei Bedienungsmodi gibt es: Entweder den Direct Mode, in welchem der Nutzer die Auswahl der Musiktitel oder Playlist direkt am iPod vornehmen kann, oder den Extended Mode: Hier werden die aktuellen Songdaten mit an die CR-H500 übertragen und können im Display abgelesen werden. In beiden Modi kann der iPod jedoch über den Geber der CR-H500 fernbedient werden.

phonosophie

Bleiben wir doch bei The Notwist, denn das Album Neon Golden liegt hier auch verlustfrei gerippt auf dem iPod vor – praktisch zum Vergleichen. Das Klangbild bei der digitalen Wiedergabe vom iPod ist absolut in Ordnung und reicht an die Qualität der CD-Sektion heran. Mit einem kleinen Unterschied: Die CD-Sektion klingt noch ein kleines bisschen „saftiger“, direkter, antrittsstärker. Tönt der interne CD-Spieler knackig und anspringend, dabei aber trotzdem nicht ungelenk oder raubauzig, so wirkt die Musik über den iPod einen Zacken weniger druckvoll und detailreich. Woran’s liegt? Möglicherweise an der „hausinternen“ DA-Wandlung. Wenn ich nämlich den iPod mit meinem eigenen Pure i20-Digital-Dock/DAC auslese und das von jenem Dock erzeugte Analogsignal in den Hochpegeleingang der Phonosophie CR-H500 einspeise, klingt’s wiederum das oben erwähnte Quäntchen knackiger. Nuancen, aber hörbar.

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Über den Klang des eingebauten Tuners sollen hier nicht allzu viel Worte verloren werden, dann was im Berliner Ballungsraum über den Äther geht, ist dermaßen totkomprimiert, brickwall-limitiert und chemisch nachbehandelt, dass es keinerlei Rückschlüsse mehr über den Tuner zulässt. Daher nur dies: Der empfangsstarke Tuner bringt bereits mit der beiliegenden Wurfantenne einen erfreulich rauscharmen und klaren Klang. Nichts zu mosern. Übrigens, auch der Kopfhörerausgang klingt erfreulich gut – und schaltet über ein Relais die Lautsprecher aus, wenn ein Klinkenstecker eingesteckt wird.

In der Folge habe ich mit der CR-H500 noch ein wenig experimentiert, und zwar mit unterschiedlichen Lautsprechern – und recht unterschiedlichen Ergebnissen. An der PSB Synchrony One (4.000 Euro Klasse) liegen die Fähigkeiten dieser Kompaktanlage in erster Line im druckvollen Bass, den die Synchrony One artgerecht weitergeben und in den Raum schieben kann. Der Höhenbereich hingegen, der bei phonosophieder Synchrony One eher samtig abgestimmt ist, macht es der CR-H500 nicht ganz so leicht, ihre flotte, knackige Gangart auch in den oberen Lagen auszuspielen. Sehr schön harmoniert die CR-H500 mit der Nubert nuBox101 (250 Euro/Paar). Diese Lautsprecher mit einem in der Preisklasse selten guten Impulsverhalten stützen die Räumlichkeit des CR-H500 und lassen sie zugleich druckvoll und präzise spielen. Am besten jedoch hat mir die CR-H500 an meiner Neat Momentum 4i (3.750 Euro Paarpreis) gefallen. Hier kann es nach ein wenig „Boxenrücken“ tatsächlich gelingen, dass der Sound und seine Räumlichkeit so „einrasten“, wie man es nur von deutlich teureren Anlagen kennt. Dies gilt insbesondere für den Fall, in dem man eine hochwertige, externe Quelle zuschaltet.

Klar – natürlich geht es noch besser. Meine Referenzkette, bestehend aus dem oben erwähnten Marantz-SACD-Spieler, der Funk LAP-2 Vorstufe und der Myryad MXA 2150 Endstufe, die zusammen etwa das dreieinhalbfache der Phonosophie CR-H500 kosten, fächert tonal insgesamt differenzierter auf, eröffnet einen tieferen und breiteren, dabei aber gleichwohl sauber sortierten Raum auf und bringt überdies eine etwas substanziellere, autoritärere Art im Bass mit – um mal ein paar Eckpunkte zu nennen.

Trotzdem komme ich zu dem Fazit …

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