Inhaltsverzeichnis
Also nochmal einen Schritt zurück. Die Kompaktanlage CR-H500 gibt es derzeit, wie Gott (beziehungsweise das Haus TEAC) sie schuf, für unter 500 Euro. Für die Ingo-Hansen-Variante legt man glatt 1.000 Euro drauf, das ist nicht wenig. Welche diese Preisdifferenz rechtfertigenden, technischen Unterschiede gibt es zwischen der Urversion und der Tuning-Variante? Ein Telefonat mit dem Phonosophie-Chef sollte mir Klärung verschaffen.
Zunächst, so Ingo Hansen, wurden einzelne Komponenten des Geräts von außen „punktförmig behandelt“. Das Wort „Bestrahlung“ wollte Herr Hansen ganz bewusst vermeiden, vermutlich ist dieser Terminus für ihn mit allzu viel schlechtem Karma aufgeladen. Also gut, die Komponenten wurden „behandelt“. Leider schwieg sich Herr Hansen sowohl darüber aus, welche Komponenten behandelt worden wären, als auch wie und womit. Kurzwellen? Aufmunternde Worte? Nepalesische Obertongesänge? Nierensteinzertrümmerer? Wir werden es nie erfahren. Sehen kann man zumindest, dass platinenseitig rund um die größeren Elkos eine weiße, leicht an Zahnpasta gemahnende Masse aufgetragen wurde.
Auskunftsfreudiger wurde Herr Hansen glücklicherweise beim Thema Stromversorgung. Der kleine Teac-Quader erhielt im Rahmen der Tuning-Maßnahme eine von Phonosophie entwickelte Netzstrippe, die in der Tat mächtig solide wirkt und deren Clou unter anderem die Silberlegierung des stromführenden Drahts sowie die Stecker mit besonders niedrigem Übergangswiderständen sein sollen.
Vom dicken Draht zum dünnen: Auch die eingebaute Feinsicherung wurde gegen eine Phonosophie-Feinsicherung ausgetauscht, der man unter anderem eine kryogenische Tiefkühlung angedeihen ließ. Seitlich am CD-Laufwerk wurde mit Kabelbindern ein Aktivatorstab angebracht, über dessen Funktionsweise ich nichts weiter sagen kann, da der genauere Inhalt dieses ominösen Stabs, Sie ahnen es bereits, ebenfalls Betriebsgeheimnis ist.
In der Nähe des Netzteils, so Ingo Hansen, befinde sich eine weitere, aktivierende Komponente – und zusätzlich soll wohl auch am Laufwerkspuck „gearbeitet“ worden sein, auf dass die bei der Drehung der CD entstehenden „Wirbelströme“ reduziert würden. Denn Hansens geradezu biologistisches Credo ist, auf den Punkt gebracht: Je ungestörter die „Säfte“ des Gerätes flössen, desto livehaftiger sei das reproduzierte Ergebnis. Ob das funktioniert, wird sich später im Hörraum zeigen.
Doch bevor wir zum Klangteil kommen, ein paar Worte zum Funktionsumfang des Geräts, denn die schwarze Kiste hat allein von ihren Features her durchaus das Zeug, eine kleine, aber umfassende Schaltzentrale fürs heimische Audiovergnügen darzustellen. In einem Satz: Es handelt sich um einen CD-Receiver mit D/A- und A/D-Wandlungskompetenz und Phonoeingang.
Nochmal auf der Zunge zergehen lassen: Der Phonosophie CR-H500 verfügt intern über einen FM/AM-Tuner, einen CD-Spieler und einen Verstärker mit 2×40 Watt an 6 Ohm. Extern können zwei Hochpegelquellen angeschlossen werden, hierfür gibt es rückseitig ein Paar Cinchbuchsen und frontseitig einen 3,5mm-Stereoklinkeneingang. Erfreulich, und in dieser Preisklasse bei Kompaktanlagen selten, ist der Phono-Eingang (MM), von dessen klanglicher Qualität später noch die Rede sein wird.
Desweiteren befindet sich an Bord eine D/A- und A/D-Wandlerstufe. Somit kann der PH CR-H500 über seine USB-Schnittstelle Daten von dreierlei Digitalquellen wiedergeben: vom USB-Stick, einer USB-Festplatte oder einem iPod, der ebenfalls digital ausgelesen wird. Doch auch umgekehrt wird ein Schuh draus: Wer an den USB-Slot – quasi in Gegenrichtung – ein Speichermedium mit genügend freiem Speicherplatz hängt, der kann mittels der in den CR-H500 eingebauten Record-Funktion auf Knopfdruck das Signal externer und interner Quellen aufnehmen und die so erzeugten Dateien auf dem angeschlossenen Speichermedium ablegen.
Auf diese Art und Weise lassen sich vergleichsweise bequem Schallplatten digitalisieren, ebenso ist es möglich, das Radioprogramm oder CDs „mitzuschneiden“. Die Signale werden allerdings nicht verlustfrei kodiert, sondern leider lediglich bei 128 kBit/s im MP3-Format. Zu guter Letzt sei noch erwähnt, dass der PH CR-H500 einen separaten Subwooferausgang und einen AUX-Ausgang bietet, was die möglichen Einsatzszenarios erneut erweitert. Eine Fernbedienung ist im Lieferumfang freilich ebenfalls enthalten.
Test: Phonosophie PH CR-H500 |