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Frequenzgang Swans M200

Inhaltsverzeichnis

  1. 3 Frequenzgang Swans M200

Swans M200 MKIII
Quelle: Swans

Die Swans M200 zeigte einen deutlichen Charakter – Oberbass und Mitten wurden betont, was Instrumenten zu exzellenter Körperhaftigkeit verhalf. Dies war auch deshalb bemerkenswert, weil der untere Bassbereich schnell abfiel, sodass die Subbass-Region im Grunde völlig fehlte. Die Swans gehen in Anbetracht ihrer Größe zwar schon recht tief runter, ab einem gewissen Punkt fällt der Frequenzgang jedoch rapide ab. Gleichwohl wird ein wuchtiger und voluminöser Klang erreicht, ohne dass die Mitten durch den nicht gerade linealglatt zu nennenden Bassbereich beeinträchtigt würden. Männerstimmen sind erfreulich frei von Problemen, die unteren Mitten und der Oberbass geben dem Ganzen einen etwas „saftigen“ Charakter. Akustische Gitarre und Klavier wurden mit Wärme und Körper wiedergegeben. Bei Instrumenten, die in tieferen Frequenzbereichen angesiedelt sind, wie elektrischer Bass und Kickdrum, fehlte es natürlich ein wenig an Wucht. Nahe der unteren Grenze des Übertragungsbereichs klang die Swans sehr definiert, mit fest umrissener Abbildung und wies tatsächlich einen besseren Fokus als die Kanto iPair 5 auf. Unterhalb dieser Grenze verhielt sich die Kanto mehr nach der Art eines Mark & Daniel-Lautsprechers, sprich: sie reichte tiefer hinab und zeigte mehr Energie und Durchschlagskraft als die Swans-Wandler. Doch die Kanto büßte für dieses Draufgängertum mit einem Verlust an Definition und mit Verfärbungen in den unteren Mitten, wenn man die Bass-Einstellungen nicht sorgfältig vornahm. Bei dynamikreicher Musik konnte sie außerdem leicht in die Übersteuerung getrieben werden.

Mitten und Höhen der Swans M200 Mk III waren kultiviert und warm, mit einem röhrenähnlichen Charakter, den ich sehr anziehend fand. Der Entwickler verfolgte wohl das Ziel einer ausgewogenen Wiedergabe, ohne den Extraglanz, den eine Höhenbetonung bieten kann. Die Belohnung für diese Herangehensweise sind sehr natürlich klingende Instrumente.

Swans M200 MKIII

Mit dem Audiospace CDP 8A CD-Player konnte ich ausprobieren, wie der Lautsprecher auf verschiedene Ausgänge reagieren würde. Die Meinungen, welche Wiedergabe richtiger war, gingen in unserem Haushalt auseinander. Am Röhrenausgang verschob die zusätzliche Wärme des Lautsprechers den Gesamtcharakter in Richtung süchtig machende Üppigkeit. Der Transistorausgang ergab eine etwas schlankere Gesamtbalance, mit etwas mehr Betonung der oberen Mitten. Der Kanto-Speaker war an der gleichen Quelle noch etwas kultivierter in Mitten und Höhen, insbesondere am Röhrenausgang, und blieb dabei etwas transparenter.

Räumlichkeit und Abbildung: Auch hierzu findet sich in meinen Hörnotizen wieder das Wort „röhrenähnlich“. Der Charakter war der Trioden-bestückten Soundmaster-Anlage ganz ähnlich, die hier zur gleichen Zeit zum Test verweilte. Die Swans hatten eine sehr nah klingende Perspektive auf die Musik, mit einer etwas nach vorne gezogenen Bühne. Instrumente wurden in den Hörraum projiziert und lösten sich von der Basislinie der Lautsprecher, wobei etwas Tiefe der Abbildung verloren ging. Die Größe einzelner Instrumente war recht glaubhaft, weit besser, als man es von diesen kleinen Lautsprechern eigentlich erwarten würde, mit einer großen, kraftvollen, wenn auch ganz leicht diffusen Abbildung. Die Abbildungsbreite war extrem gut und reichte weit über die äußeren Begrenzungen der Lautsprecher hinaus. Man ist fast geneigt von einer Breitwand-Darstellung zu sprechen.

Swans M200 MKIII

Dadurch wurde die Illusion erzeugt, viel größeren Lautsprechern zuzuhören, insbesondere dann, wenn ich im Nahfeld saß. Die Breite der Abbildung war durchwegs besser als bei den Kanto iPair 5. Im Gegenzug hatte die Kanto aber eine stärker fokussierte Abbildung und mehr Tiefe anzubieten. Die Swans bezog den Hörer in das musikalische Ereignis mit ein, die Kanto bot mehr eine Betrachtung von außen. Je nach Hörsituation bevorzugte ich mal das eine, mal das andere. Wenn ich die Swans am Computer anschloss, also bei geringer Distanz zwischen Lautsprechern und Zuhörer, erzeugte sie die überzeugendere Illusion einer raumgreifenden Bühne. In einem größeren Raum wirkte sich die Nahfeld-Abstimmung zu ihrem Nachteil aus.

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Test: Swans M200 MK III | Aktivlautsprecher, Kompaktlautsprecher

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