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Test: WLM La Scala | Standlautsprecher

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  1. 1 Test: WLM La Scala | Standlautsprecher

Juni 2008 / Ralph Werner

fairaudio's favourite awardDie im Hinterkopf geführte Produktliste mit der Überschrift „Wär‘ definitiv mal interessant!“ wird im Lauf der Zeit nicht gerade kürzer. Manche Dinge stehen dort schon erstaunlich lange herum, rutschen nach hinten, weil ja irgendwas immer dazwischen kommt – oder man ständig neue Sachen oben einträgt. Und so kommt es erst jetzt zum ersten Testbericht über ein Produkt der Firma WLM Loudspeakers – des neuen Modells La Scala, um genau zu sein -, wiewohl großes Interesse stets vorhanden war …

Der Erstkontakt mit WLM fand zur High End 2007 statt, irgendwas zog mich in den Vorführraum der Österreicher. Na ja, was heißt irgendwas, es war wohl eher eine persönliche Affinität à la „Hart aufgehängte Papiermembranen, sehr hoher Wirkungsgrad? Hat meine ZU Druid doch auch – und dieses komische WLM Hochton-System soll sehr gut sein …“. Und tatsächlich: Einige klangliche Tugenden, die ich besonders schätze – Tempo, Dynamik, tonale Kohärenz – waren schlicht und einfach da. Freilich noch ein bisschen mehr. Dieses besondere Raumgefühl: Ja, die Lokalisationsschärfe geriet auf den Punkt, aber ohne „spitze Kanten“. Ja, die Abbildung war frei, aber nicht wolkig. Eine sehr gute Vorführung, insbesondere, hält man sich die meist doch eher mäßigen räumlichen Gegebenheiten auf einer Messe vor Augen. Hier hat WLM aber auch einen kleinen Trumpf in der Hinterhand, ermöglicht es doch deren Elektronik, die Lautsprecher den räumlichen Gegebenheiten anzupassen (und nicht (nur) umgekehrt) – vor den WLM Spitzen-Wandler „Grand Viola“ hingen jedenfalls einige hauseigene „Kästchen“ …

WLM Elektronik

Ganz anders auf der diesjährigen High End: WLM wollte wohl unterstreichen, dass es auch ein paar Klassen weiter unten gut tönt.

Soundcheck auf der High End '08

Statt also, wie es sonst üblich ist, alles aufzufahren, was ein Unternehmen an Edlem besitzt, präsentierte man die kleinsten Wandler des Hauses: Das nagelneue Modell La Scala gibt es als Monitor (2.490 Euro/Paar) und als Standlautsprecher (2.990 Euro / Paar). Es stellt die Einstiegsofferte in die Lautsprecherwelt der Österreicher dar, nimmt also den Platz ein, auf dem vorher die bekannten „Diva“-Wandler „saßen“ (Diva Monitor: 2.990 Euro/Paar, Standlautsprecher: 3.990 Euro/Paar). Befeuert wurden die La Scala von den neuen Almarro A340 Mono-Endstufen, und dem Hörensagen nach soll es gar nicht mal so übel geklungen haben … Offen gestanden kam ich selbst in München nicht richtig dazu, sie mir in der gebotenen Ausführlichkeit zu Gemüte zu führen, denn mindestens ein Ohr lieh ich Herrn Hannes Frick, seines Zeichens verantwortlich für Design, Produktion und Vertrieb der WLM-Produkte, sprach ich mit ihm doch über eine gewisse Liste, die ich im Hinterkopf hätte …

WLM La Scala

Einen Wandler zuhause zu hören ist doch sowieso viel besser als auf einer Messe! Und dazu hatte ich nun ausreichend Gelegenheit, stehen die La Scala Standlautsprecher doch nun seit ein paar Wochen bei mir. Gut so. Juli 2008 soll übrigens Verkaufsstart sein. Wie aber passt ein solch klassischer 2-Wegler denn nun ins WLM-Konzept?

WLM Loudspeakers ist eine noch recht junge Firma. Im Jahre 2003 kamen die ersten Serienmodelle auf den Markt. Und in diesen nun fünf Jahren ist ihnen so einiges gelungen, die Österreicher liefern ihre Produkte mittlerweile in über 30 Länder weltweit. Irgendwas spricht die audiophile Klientel stark an, und eine groß angelegte Marketingkampagne scheint es mir nicht zu sein. Es handelt sich ja auch nicht gerade um einen Konzern, sondern eher um „audiophilen Mittelstand“ – mit entsprechend überschaubarem Kernteam.

WLM Team
WLM-Team: Thomas Gröfler, Martin Schützenauer, Hannes Frick

WLM, dazu gehört Herr Hannes Frick, gelernter Bildhauer und Tischlermeister, vor allem aber auch Betreiber des High End Studios FRICCO Referenz Audio in Sulz/Vorarlberg – seit gut 20 Jahren wird hier hochwertiges Audioequipment verkauft (und das keinesfalls nur aus eigener Produktion). Herr Thomas Gröfler, Tischlermeister, zeichnet verantwortlich fürs Handwerkliche, also insbesondere den Lautsprecher-Gehäusebau.

Tischlermeiser Thomas Gröfler

Und last but not least natürlich Herr Martin Schützenauer, der Entwickler der WLM Speaker, seines Zeichens Spitzensportler in Leichtathletik und Bobfahren, mehrfacher Olympiateilnehmer in diesen Disziplinen und auch Vize-Weltmeister. Für so was habe ich ja ein Faible – bunte Lebensläufe. Freilich ist Herr Schützenauer auch gelernter Nachrichtentechniker und seit früher Jugend an HiFi-infiziert; er ist derjenige, der das („geheimnisvolle“) PAC-Hochtonsystem entworfen hat und nach dessen Konzepten die Wandler von WLM hergestellt werden.

WLMs PAC-Hochtonsystem

Die Produktion der WLM-Wandler erfolgt übrigens zu 100% in Österreich. Ein Ost/West-Projekt, wenn man so will, denn die Fertigung der Frequenzweichen und der WLM Elektronik obliegt Herrn Schützenauer – am Standort Wien. In Sulz/Vorarlberg (also West-Österreich) hingegen ist der Hauptsitz der Firma zu finden, von hier aus geschieht nicht nur der weltweite Vertrieb, sondern auch die Montage der Lautsprecher inklusive der Tischlerarbeiten:

Arbeiten am La Scala Gehäuse 1

Arbeiten am La Scala Gehäuse 2

Arbeiten am La Scala Gehäuse 3

Der Blick in die WLM-Produktübersicht verwirrt ein wenig, recht üppige Kombinations- und Ausbaumöglichkeiten eröffnen sich. Drei Lautsprecherlinien gibt es: Die „Basic Series“ beinhaltet die Modelle „La Scala“ und „Diva“ (wohl der bekannteste WLM-Lautsprecher), jeweils als Monitor oder Standmodell. Der Monitor „Aura“ und der Standlautsprecher „Lyra“ …

WLM Lyra

… gehören zur nächsthöheren „Reference Series“ – allerdings auch zur „Signature Series“ (der Top-Linie), dort dann freilich mit dem höherwertigen „SUPER-PAC“ Hochtonsystem ausgestattet. Das Spitzenmodell des Herstellers ist die „Grand Viola“, welche gleichfalls in der Stand- und Monitorvariante angeboten wird. Nun können die Modelle aus der Reference- und der Signatur-Linie auch als aktive Lautsprecher erworben werden. Komisch: Die aktiven ModelleWLM Gran Viola Monitor kosten weniger als die passiven. Das täuscht, denn die Aktivmodule sind getrennt zu erwerben. Ach so. Apropos Elektronik: Eine erkleckliche Handvoll an Bass-Entzerrern, Passiv-Vorstufen und Aktiv-Weichen kann den Lautsprechern vorgeschaltet werden, welche sich dergestalt an den Raum und an den Hörgeschmack anpassen lassen. Fällt sonst noch etwas auf? Ja, WLM ist mit drei Subwoofern am Start. Ich sage es ja, üppig (für ein junges Unternehmen) und leicht verwirrend.

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Test: WLM La Scala | Standlautsprecher

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