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Technik Audium Comp 5

Inhaltsverzeichnis

  1. 2 Technik Audium Comp 5

Da ein Bild mehr sagt als tausend Worte, fangen wir doch damit an:

Audium Comp 5 - Schnittzeichnung

Die Audium Comp 5 ist ein Zweiwegler mit der Besonderheit, dass ab 200 Hz aufwärts ein einziges Chassis den kompletten Frequenzbereich beackert – oder andersrum formuliert: Ein Breitband-Lautsprecher mit Bassunterstützung. Wie oben zu sehen, steckt der Breitbänder in einer separaten Röhre, die lediglich 1 Liter Volumen besitzt und daher auch die Aufteilung der Frequenzbereiche mit unterstützt (vereinfacht gesagt: kleineres Volumen = geringere untere Grenzfrequenz), so dass die elektrische Trennung via Weiche „relativ sanft“ ausfallen kann, so Herr Urban.

Audium Comp 5 Frequenzweiche

Natürlich dient die separate Kammer auch dazu, den Tumult, welchen das Basschassis im Innern des Gehäuses verursacht, vom kleinen Audium-Fullranger fernzuhalten.

Als Gehäusematerial wird bei der Audium durchgängig MDF verwendet. Die Höhe des Lautsprechers ist mit 95 cm recht überschaubar, vorn und hinten misst er lediglich 12,5 cm in der Breite – allerdings sind die Seitenwangen nach außen gewölbt. Dies schaut nicht nur hübsch aus, sondern dient gleichzeitig der Dezimierung stehender Wellen im Innern und kann damit der Reduzierung von Gehäuseresonanzen nur dienlich sein – die beiden inneren Verstrebungen peilen das gleiche Ziel an.

Die Comp 5 besitzt einen Nextel-grauen Fuß, der ebenfalls mehr als nur kosmetische Bedürfnisse befriedigen soll:

Audium Comp 5 - Sockel

Der konstante Abstand von 2 cm zwischen dem eigentlichen Gehäuse und dem Sockel sorge für einen definierten Strahlungswiderstand und stelle damit optimale Arbeitsbedingungen für den im Downfire-Prinzip arbeitenden Tieftöner sicher, so der Hersteller. Desweiteren verspricht man sich von der nach unten gerichteten Schallabgabe ein unkritischeres Verhalten in Sachen Raummoden-Anregung und damit letztlich auch größere Flexibilität bei der Aufstellung der Lautsprecher. Das Bass-Chassis ist – wie auch der Breitbänder – eine Audium-Eigenentwicklung. Und oval. Diese Form sieht man nicht gerade sehr häufig, aber logischerweise maximiert das bei diesem Gehäuseschnitt die Treiberfläche – die Comp 5 hat ja ovale „Bäckchen“. Herr Urban sieht hierin aber auch „Form-Vorteile“ hinsichtlich des Verhältnisses Gewicht / Steifheit der Membran – bei der es sich im Übrigen um einen beschichteten, luftgetrockneten Zellulosemix handelt. Das Oval arbeitet in einem 26 Liter Gehäuse, die Bassreflex-Öffnung weist nach hinten.

Audium Comp 5 - Bass-Chassis

Ohne Bass geht’s nicht, aber die meiste Arbeit verrichtet das kleine, putzige Ding da oben, das in der dem Gehäuse vorgesetzten, wie der Fuß in Nextel-grau gehaltenen Schallwand steckt. Vor den 6 Zentimetern Membrandurchmesser erstarrt man nun nicht gerade ehrfürchtig, aber angesichts der Tatsache, dass dieser Breitbänder keinerlei weitere (Super-)Hochtonunterstützung bekommt und den Weg bis 20 kHz alleine bestreiten muss, durchaus von Vorteil, fällt die Bündelung in den oberen Oktaven doch umso geringer aus, je kleiner die Schallquelle ist. Ferner sollen auch der Alu-Phaseplug sowie besagte Schallwand für ein möglichst konstantes Abstrahlverhalten der Audium Comp 5 sorgen.

Audium Comp 5 - Breitbänder

Als Vorteile von Breitbändern werden meist deren Punktstrahl-Charakteristik sowie der Umstand angesehen, dass das Musiksignal (über weite Strecken) nicht „zerrissen“ wird – also eben nicht auf unterschiedliche Chassis mit notwendigerweise auch unterschiedlichen akustischen Verhaltensweisen aufgeteilt wird, welche man versucht „im Nachgang“ wieder überein zu bringen. Skeptiker merken dazu freilich lapidar an, dass das zwar alles gut und schön sei, aber Breitbänder traditionell entweder zu groß sind, um die Frequenzleiter hinauf zu kommen oder zu klein, um hinunter zu steigen – meist könnten sie sogar beides nicht – und zum Ausgleich schreien sie einen dann im Mittelfeld an … Naja, „zu groß“ ist’s im Fall der Audium nun nicht.

Audium Comp 5 - Breitbänder Explosionszeichnung

Auch wenn dieser Treiber nicht bis ganz nach unten langen muss, könnte man eher Probleme im unteren als im oberen Arbeitsbereich vermuten – viel Fläche hat er ja nicht zu bieten. Im Zweifel muss er es also mit Hub wieder wettmachen. Damit dieser Hub auch linear bleibt, wurde dem Chassis eine unterhängende Schwingspule verpasst: „Unterhängend“ meint, dass die Spule sich immer zwischen den Polplatten des (Neodym-)Magneten bewegt – und damit (immer) in einem homogenen Feld. Die Membran des Breitbänders besteht aus Papier (und Bambusfasern), diesmal aber, im Gegensatz zum Basschassis, aus unbeschichtetem. Dafür sieht man an der Sicke eine Beschichtung, die der (Partialschwingungs-)Dämpfung dient. Ein ganzes Jahr habe man an diesem Treiber „gerechnet und getüftelt“, bis man mit dem Ergebnis zufrieden gewesen sei. Dann hören wir uns die Sache doch einmal an.

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Test: Audium Comp 5 | Standlautsprecher

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