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Technik Stand-Lautsprecher Ascendo C8 Renaissance

Inhaltsverzeichnis

  1. 2 Technik Stand-Lautsprecher Ascendo C8 Renaissance

Technik der Ascendo

Ascendo C8-Sockel von unten

Die Unterseite des C8-Sockels ist mit Spikes bewehrt zwecks Ankopplung an den Untergrund – soweit man davon absieht, dass sie leicht abgerundet ausfallen, also eine bodenschonende Variante darstellen, nichts Besonderes. Selbstverständlich lassen sie sich kontern.

Detail Spike

Die Stellfläche für den Lautsprecher weist fünf kreisrunde Aussparungen auf …

Ascendo C8-Sockel: Die Trägerplatte ...

… in die Schwergummi-Pucks gelegt werden …

 ...mit Pucks

… welche auf gleiche Aussparungen an der C8-Unterseite treffen:

Ascendo C8 - Unterseite

Dies ist also im ersten Zug eine Entkopplung des Lautsprechers vom Sockel und damit vom Boden. Im zweiten Streich werden dann diejenigen Vibrationen, die die Gummipucks überlebt haben, in den Boden abgeleitet. Natürlich ist dieses Entkopplungsprinzip völlig passgenau ausgeführt, sodass keine Lücke sichtbar bleibt, obwohl der Lautsprecher eigentlich über dem Sockel schwebt. Gut, wenn man sich davor hinkniet, lässt sich’s ausmachen.

Detail Ascendo C8

Wie der nebenstehende Querschnitt zeigt, ist die Ascendo in vier Kammern unterteilt: Die unterste stellt dabei das geschlossene Volumen – die „Druckkammer“ – für den Bandpass dar; hier befindet sich an der Unterseite auch die Frequenzweiche. Ein Stockwerk höher liegt das ventilierte Volumen, der Helmholzresonator (siehe Bassreflex), der über das innere Chassis angeregt wird. Der Arbeitsbereich des Bandpasses liegt übrigens zwischen 29 Hz (dem -3 dB-Punkt dieses Wandlers) und 90 Hz – der Trennfrequenz, bei der mit 18 dB die Oktave an den Koax übergeben wird. Letzterer sitzt, wie zu sehen, genauso in seiner eigenen Kammer wie auch der nach hinten abstrahlende Magnetostat.

Norbert Heinz, der Ascendo-Lautsprecher Entwickler, spricht übrigens immer von einem „semisymmetrischen“ Bandpass, was den Umstand kennzeichnen soll, dass die Flankensteilheit, mit der der Bandpass sich nach oben verabschiedet, flacher verläuft als nach unten hin. Besonderen Wert legt Herr Heinz zudem auf ein möglichst konstantes Dämpfungsverhalten des Lautsprechers insgesamt – aber gerade auch im Bassbereich, welcher bei der C8 ja durch zwei Chassis, dem Innen- und dem Außentreiber, beackert wird. Ein Dämpfungsabriss, wie bei Bassreflex-Konstruktionen unterhalb der Resonanzfrequenz üblich, sei hier ein Riegel vorgeschoben worden, da das geschlossene Volumen für konstante Arbeitsbedingungen sorge. Kontrolle vor dem letzten Fitzelchen Wirkungsgrad heißt hier wohl die Devise.

Was mich als Freund von präziser Impulswiedergabe und räumlichem Darstellungsvermögen an der Ascendo C8 besonders neugierig macht ist der Umstand, dass sie dem Ideal der Punktschallquelle nachgeht:

Seas-Koax der Ascendo C8

Der SEAS-Koax ist in Relation zu normalen (und auch kürzeren) Hörabständen eben ein recht kleiner „Punkt“ – von dem aus acht(!) Oktaven ihren Weg nehmen (wenn wir einmal den rückwertigen Treiber außen vorlassen). Das ist wahrlich schon mal eine Nummer. Durch den räumlichen Versatz der Gewebekalotte zum umgebenden XP-Konus (ein Kompositwerkstoff) wird das Thema „Zeitrichtigkeit“ (siehe Phase) unterstützt. Für die Phasenkohärenz des Signals ist allerdings auch das Frequenzweichendesign mitverantwortlich, so der Hersteller. Hinzu kommt, dass auf dem Weg zu einer möglichst perfekt kugelförmigen Wellenfront Koaxe hilfreich sind. Andere mögen die gleichen Ideale verfolgen, richtig, aber das, was ich vor einem Jahr bei einer Messe in Hannover zu hören bekam, klang wirklich sehr vielversprechend.

Der rückseitig positionierten TOS-Einheit stehe ich pragmatisch gegenüber. Die Idee ist wohl, nicht einfach nur den Pegel ab 2.200 Hz (dies ist die Trennfrequenz in Richtung Hochton) anzuheben, sondern vielmehr den Anteil des Indirektschalls zu erhöhen. Ab der genannten Frequenz arbeitet die C8 also auf Wunsch mit Dipolcharakteristik. Dies mag dann „lebhafter, freier“ obenrum klingen – oder verwaschener? Mal hören …

Ascendo C8: Der Magnetostat auf der Rückseite

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Test: Ascendo C8 Renaissance | Standlautsprecher

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