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Test: Ascendo C8 Renaissance | Standlautsprecher

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September 2008 / Ralph Werner

fairaudio's favourite AwardSchätzen Sie mal: Wie viele Wege hat dieser Lautsprecher? Einen? Okay, dass es sich da in der Mitte des Chassis nicht um eine Staubschutzkalotte handelt, das erkennt man wohl noch recht schnell – wir haben es hier mit einem Koaxial-Treiber zu tun. Also 2-Wege-Bassreflex? Hm, ganz schön großes Volumen für so einen kleinen Treiber, oder? Nun, die Ascendo C8 Renaissance ist auch keine „normale“ Bassreflex-Konstruktion, sondern verfügt über eine „spezielle“ Bandpass-Lösung – im Innern des Wandlers werkelt ein 21cm Kevlar-Basstreiber, der seiner Arbeit sozusagen im Verborgenen nachgeht und die tiefen Lagen via Reflexrohr zum Besten gibt. Bandpass – das hatten wir Hifiisten schon gar nicht mehr so richtig auf der Uhr, oder? Trotz allem lautet die Antwort auf meine Eingangsfrage nicht „drei“, sondern „vier“ – denn die Rückseite der Box – hier passt der Begriff mal wirklich – hab‘ ich ihnen ja bisher vorenthalten:

Ascendo C8: TOS-Modul auf der Rückseite

Wobei man eigentlich auch 3-Wegler gelten lassen könnte, und zwar dann, wenn man den rückseitigen Magnetostaten (Terminus technicus: „TOS-Einheit“, hierzu komme ich später) abschaltet. Das kann man nämlich über einen Kippschalter am Terminal:

Ascendo C8: Das Terminal

Das Äußere dieses Speakers lässt die Vermutung aufkommen, man habe die Treiber bewusst verstecken wollen. Kann man einen Lautsprecher reduzierter bauen? Den Begriff „Box“ präziser auf den Nenner bringen? Der Lautsprecher gibt sich als veritable Kiste mit den Maßen 28x80x40 cm zu erkennen, freilich eine perfekt verarbeitete und furnierte „Kiste“ – da kann der kritische Hobbytischler gerne mal nach Maserungsbrüchen an den Kanten fahnden, er wird nicht fündig. Auf der Vorderseite liegt, exakt mittig, die Reflexöffnung und, eine gute Handbreit darüber, besagtes Koax-Chassis. Die Rückseite weist, neben dem soliden Bi-Wiring-Terminal inklusive des Schalters zur Aktivierung der TOS-Einheit, eben noch genau diesen Magnetostaten der Firma Swans auf (welcher, nebenbei bemerkt, auf der Vorderseite der absolut audio perfect schon eine gute Figur abgab).

Und diese Box sitzt nun auf einem 18cm hohen Sockel – Träger- und Bodenplatte in klavierlackschwarz gehalten, die Stütze furniert -, was der Erscheinung etwas von einem überdimensionierten, eckigen Pilsglas gibt. Cheers!

Ascendo C8 in ganzer Größe

Denn „Prost“ passt bei dieser Reminiszenz an klassische britische Monitore doch wohl kaum. Ja, richtig: Die Ascendo C8 trifft optisch voll meinen Geschmack, sie ist eine der elegant-gediegensten Lautsprecher, die ich bisher zu Gast hatte. Ein dickes Kompliment dafür – zumindest von meiner Seite.

Blick in den Hörraum

Doch Designüberlegungen waren bestimmt nicht der Grund, zwei Treiber zu verstecken; es traf sich wohl ganz glücklich mit dem technischen Konzept, das die Schwaben verfolgen. Ascendo C7 - RückenAuch die drei größeren Ascendo-Modelle weisen ein Bandpass-System auf, und Gleiches gilt für die kleinere Schwester „C7“ (für den Kompaktlautsprecher C5 freilich nicht), bei welcher zudem, wie bei der C8, ebenfalls eine Treibergestützte Optimierung der Summennachhallzeit (TOS) – wow! – verfolgt wird. Dort allerdings mit einer Kalotte auf dem Rücken.

Die Ascendo-Mannen – das sind Jürgen Scheuring für den Bereich digitale Audioentwicklung, Norbert Heinz, der die Lautsprecher entwirft und für die Qualitätskontrolle zuständig ist sowie schließlich Stefan Köpf, der das Marketing und den Vertrieb besorgt – umgibt ein gewisses „technisches Air“.

Die Ascendo-Mannschaft
von links nach rechts: die Herrn Scheuring, Heinz und Köpf

Die Ascendo GmbH bietet mit „RoomTools“ nicht nur eines der führenden professionellen Raumakustikanalyse-Programme an, sie entwickelt auch digitale Raumakustikkorrektur-Prozessoren – so für die HighEnd-Marke „behold“, deren Vertrieb sie besorgt. Und man hat, um die Raumakustik ganzheitlich abzudecken, auch entsprechende Module/Absorber im Angebot. Von diesem Akustik-Know-how sollte natürlich auch der Lautsprecherbau profitieren – und so wird die Aufgabe denn auch eher technisch-wissenschaftlich angegangen, als das man darauf wartet, dass einen die Muse küsst. Am Besten, wir fangen an der Basis an, also in diesem Fall beim Sockel …

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Test: Ascendo C8 Renaissance | Standlautsprecher

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