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Quadral Megan Nubert nuVero 4 Thiel SCS4 Testbericht fairaudio

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  1. 4 Quadral Megan Nubert nuVero 4 Thiel SCS4 Testbericht fairaudio

Aber mal abgesehen von schierer Pegelfähigkeit: Etwas Anmachendes in seinen Charakterzügen weist unser Proband, wie aus dem bisher Beschriebenen deutlich wird, zweifelsohne auf – gleichzeitig favorisiert er an anderen Stellen eine eher als dezent einzustufende Vorgehensweise:

Um der Hochtonabteilung näher auf den Zahn zu fühlen, finde ich’s regelmäßig hilfreich, einem Testkandidaten sowohl Musikstücke mit in den oberen Lagen eher randständiger und gleichzeitig prononcierterer (wie ermüdungsfrei gibt sich eine Komponente im Zweifelsfall?) sowie umgekehrt sehr akkurater (gibt es zum Beispiel Limitierungen in der Auflösung?) Aufnahmequalität zuzuführen:

the coral invisible invasion cover

In die erste Kategorie fallen unter anderem einige Stücke von The Coral (Album: The Invisible Invasion, 2005), die nicht nur durch zum Teil recht rotzig eingefangene Becken/Hi-Hats „gefährlich“ werden können, sondern zudem generell etwas präsent und schlank abgemischt wurden. Ja, solche Aufnahmen klingen über „ehrliche“ Komponenten eigentlich niemals so richtig erfreulich und für eine Extraportion Schmelz und Seidigkeit im Hochton fühlt sich nun auch unsere Megan VIII nicht zuständig, dennoch richtet es die kleine Aurum im Verbund mit meiner Fonel Kette durchweg verdaulich an – zu bekritteln gibt es da jedenfalls überhaupt nix.

peter gabrielDer verträgliche Umgang mit den Coral-Stücken und den zum Beispiel in Songs wie Peter Gabriels „Sledgehammer“ oder Calexicos „The Ride (Pt.II)“ (Album: The Black Light, 1998) häufig kritisch transportierten Sibilanten (S-Zischlaute im Gesang) erfährt aber auch dadurch calexicoUnterstützung, dass man bei der Abstimmung des Hochtons anscheinend ein wenig Dezenz walten ließ, sprich offenbar – obwohl ja das verbaute Hochtonkonzept hierfür geradezu prädestiniert erscheint – auf das letzte Quäntchen Extraglanz verzichtete, was es mit Blick auf die ganz oberen Lagen etwas weniger eindrucksvoll offen tönen lässt als dies der eine oder andere aufgrund des Magnetostaten-Einsatzes möglicherweise erwarten könnte.

Ganz feine luftige Klangereignisse – wie sie zum Beispiel in der elektronischen Hochtonwelt von kasper bjorkeKasper Bjørkes gut aufgenommenem „You Again“ (Album: Standing On Top Of Utopia, 2010) vorkommen – wirken über die Megan einen Hauch dunkler, trockener, einen Tick weniger feinzerstäubt als beispielsweise über unsere in dieser Hinsicht sehr untadeligen Quadral Rondo oder Thiel SCS4. Klar, dieser wohl vornehmlich dem Superhochton zurechenbare Charakterzug fällt freilich eher unter die Rubrik „Feinheiten“ – ansonsten lässt es unser Kandidat oben rum jedenfalls höchst transparent und störungsfrei zugegehen:

Øystein Sevågs Titel Hangig Gardens (Album: Bridge, 1997) einläutende Beckengespinste werden, was die Definition, das feindynamische Herausarbeiten der zarten Anschlagsmomente sowie die farbechte, artefaktefreie (kein Grizzle oder Zischeln, keinerlei oystein sevagporös wirkende Anklänge, kein Ausfransen etc.) Ausgestaltung der langanhaltenden Ausschwingvorgänge angeht, absolut vorbildlich gereicht, was umso mehr überrascht, als dass wir es hier mit einem Lautsprecher der „gerademal“ eintausend-Euro-Klasse zu tun haben – dieses Niveau erreicht zum Beispiel unsere luftige und im Hochton eigentlich generell untadelige Rondo (es fehlt im direkten Vergleich etwas an Farbe, etwas Substanz, klingt grauer) hier nicht.

Aber auch subtile beziehungsweise verstecktere Kleinigkeiten, wie die in Laura Veirs „July Flame“ (ein echter Anhörtipp übrigens; ausdrucksstarkes, melodiöses Singer/Songwriting) zu hörenden, beim Umgreifen der Gitarre entstehenden feinen Saiten-Geräusche offenbart die Megan anstandslos – und zwar authentisch in den Rest des Geschehens eingebettet.

Höchst authentisch, weil gänzlich bruchlos gelingt auch an die Anbindung an die Mitten, ebenfalls gut hörbar in Øystein Sevågs „Hanging Gardens“: Ob Sopran-Saxophon, Flöte, Piano, Violine – klangfarblich agieren Aurums Kleine in ausnahmslos sehr natürlicher Art und Weise. Zu dünn, hell oder präsent (kann hier leicht passieren) gerät hier jedenfalls rein gar nichts, zu bedeckt oder dunkel ebenso wenig.

qudral megan

Auffallend finde ich bei alledem zudem den Reinheitsgrad des Gebotenen, ja, es ist fast ein wenig schwer zu beschreiben und dinglich gar nicht so richtig zu fassen, aber mir kommt das, was die Aurum hier in den Hörraum stellt – insbesondere für eine Box dieser Preisklasse – auffallend klar und durchsichtig vor. Nein, keine technisch anmutende Sterilität wird hier versprüht, im Gegenteil: Diese eher unterschwellig gefühlte, denn an konkreten Klangereignissen festzumachende Störungsfreiheit vermittelt für meinen Geschmack etwas sehr angenehm „untechnisches“.

Auch der von Stimme und Gitarre dominierte und deshalb nicht zuletzt von der Mittenqualität der Wiedergabe stark abhängige Laura Veirs laura veirs july flame „I Can See Your Tracks“ lässt mich bei meinen Hörrunden aufhorchen: Nicht nur, dass abermals die tonale Balance und Klarheit der aufnahmetechnisch sehr schön eingefangenen Stimme überzeugen, auch das von unseren Probanden sehr dynamisch, bestens nachverfolgbar-konturiert vermittelte, klar durchgezeichnete Spiel der Akustikgitarre fällt ausnehmend positiv ins Ohr.

Wenden wir uns als letztes wie versprochen den unteren Etagen des Frequenzbandes zu. Ob vergleichsweise mainstreamiger Pop à la Peter Gabriels „Sledgehammer“ (Album „So“, 1986) oder elektronische, nicht zuletzt von ihren Bassläufen lebende Spezialitäten wie Clock DVAs recht düster geratenes, aber geniales ’89er Album Buried Dreams – die in meinem knapp dreißig Quadratmeter großen Hörraum relativ frei aufgestellten (zirka neunzig Zentimeter Wandabstand) Quadral Megan machten mir schon auch bei solcher Musik Spaß.

cloack dva buried dreams

Aber zu den Kompaktboxen, die ob ihrer Tieftonfülle überraschen, dass heißt es irgendwie schaffen, überraschend größer zu spielen als auszusehen, gehört die Megan VIII nicht unbedingt. Ehrlicherweise verzichtet sie in ihrer tonalen Abstimmung dabei auf jedwede (ja nur scheinbare „Größe“ verleihende) Grundton- beziehunsgweise Oberbasstricksereien.

thiel scs4In Sachen Tiefgang und Tieftonautorität bringen unsere Rondo, unsere deutlich teurere Thiel SCS4, aber zum Beispiel auch – so vermeine ich mich jedenfalls recht deutlich zu erinnern – eine Nubert nuVero 4 schon signifikant mehr auf die Waage. Wobei die zierlichere Megan VIII – die kleinste und preiswerteste unter allen genannten Wandlern – gegenüber der Rondo nicht zuletzt mit einer signifikant substanzreicheren Stimmwiedergabe aufwartet,nubert nuvero 4 bühnentechnisch, da bin ich mir ebenfalls recht sicher, gegenüber der nuVero 4 in Sachen Ortungsschärfe Boden gut machen sollte und in puncto Bassqualität sowas wie eine Vorbildfunktion innerhalb der gesamten Gruppe übernehmen dürfte:

Jedenfalls zeichnet sie Bassläufe in der Tat merklich konturierter und differenzierter durch beziehungsweise lässt Bassdrum-Schläge noch etwas schärfer umrissen auf den Punkt spielen als es die in Sachen Rhythmus eigentlich ganz und gar nicht untalentierte Rondo vermag. Und selbst die hochpräzise Thiel – auch wenn es hier im AB-Vergleich enger zuging und ich nicht viel von bis aufs kleinste Prozent ausgereizten Rennlisten halte – scheint hier zumindest keinesfalls die Nase vorn zu haben … erstaunlich.

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Test: Quadral Aurum Megan VIII | Kompaktlautsprecher

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