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Bevor wir nun ans Eingemachte gehen, noch einmal – mir kommt das mit Blick auf das Bi-Wiring-Terminal unseres Probanden gerade in den Sinn – ein genereller Hinweis zu den meist vom Hersteller standardmäßig vormontierten Bi-Wiring-Brücken:
Egal ob sich’s dabei um Blechstreifen oder – häufig besser beleumundet – kurze Kabel handelt: Ein leichtes Lösen/Bewegen (und natürlich anschließendes gutes Festziehen) der gegebenenfalls schon viele Monate, wenn nicht gar Jahre aufeinander bappenden Kontakte, sollte nicht nur grundsätzlich für verminderte Überganswiderstände sorgen (Sie kennen das sicherlich von den Batterien Ihrer Fernbedienungen), sondern ist in praxi bisweilen derart hörbar (es spielt dann klarer, grizzlefreier), dass ich mittlerweile nicht nur bei Neuankömmlingen reflexartig Hand anlege, sondern mich auch während der sich über Wochen erstreckenden Gastaufenthalte unserer Kandidaten immer wieder mal hinter einer Box stehend bei mehr oder wenig formvollendet ausgeführten Rüttelbewegungen erwische. Um dann bei Gelegenheit – probieren Sie’s doch einfach ebenfalls mal aus – schließlich auch noch alle anderen Steck- und Klemmverbindung der Anlage aufs Korn zu nehmen.
Klar ist auch, dass wenn solche wohlmöglich seit Urzeiten nicht angerührten Verbindungen gegen vermeintlich bessere Kabel, Adapter o.ä. ersetzt werden, ein lediglich einmalig durchgeführter AB-Vergleich zu falschen Schüssen führen kann …
Nun, genug des Vorgeplänkels, sicherheitshalber aber noch ein letztes Mal an der gut eingespielten Megan VIII gerüttelt, die Playtaste meines Fonel Simplicitè betätigt und zu guter Letzt den Hahn meines sowieso ständig laufenden Fonel Emotion Amps aufgerissen:
Eine trocken angeschlagene Rhythmusgitarre, ein nicht minder trockenes, recht monoton, aber präzise bearbeitetes Schlagzeug und eine an den guten alten Prince erinnernde Stimme – okay, die einzelnen Zutaten des aus dem Jahre 1995 stammenden Songs I Turn My Camera On (Album: Gimme Fiction) der texanischen Formation Spoon muten zugebenermaßen eher schlicht an. Das dabei herauskommende Gericht groovt in seiner schlichten Rezeptur aber ungemein und stellt sich als äußerst probat dar, um herauszufinden, ob ein Kandidat nun als dynamisch aufgeweckt gelten darf oder doch eher die gemütlichere Gangart bevorzugt.
Und ob Bassdrum, Toms, Gitarre, Gesang oder Hi-Hat: Ich bin fast ein wenig überrascht, wie konturiert, griffig und knackig die kleinen Quadral Megans die rhythmische Energie des Songs über den gesamten Übertragungsbereich hinweg wie ungebremst aus dem Ärmel schütteln.
Und dies nicht nur über meinen immerhin 2 x 200 Watt/8 Ohm leistenden Fonel Amp, auch mittels des von mir bei vielen Gelegenheiten immer wieder gern angeleinten kleinen Abacus Ampino (nur 2×25 Watt, klingt aber nach deutlich mehr …) befeuert, beeindruckt die Megan VIII mit ihrer zackig-vitalen Spielweise. Diese Agilität betrifft ausdrücklich – man schielt ja gerade bei kleinen Kompaktboxen gerne mal intensiver auf die bauartbedingt vermeintliche Problemstelle Tieftonabteilung – auch die unteren Lagen, auf die ich weiter unten aber noch einmal gesondert zu sprechen komme.
Klanglich einer der Großen in Sachen bezahlbare Verstärker – der Abacus Ampino
Der vor allen Dingen bei höheren Lautstärken besonders anmachende, livehaftige Charakter des Stückes erfährt zudem dadurch Unterstützung – wichtig, damit dieser Song einen richtiggehend in sich hineinziehen kann -, dass die Megan einzelne Instrumente vorbildlich klar definiert und ortungsscharf ins Bühnenbild zu integrieren vermag; nicht zuletzt auch von Vorteil, weil die konzentrierte Energie einer sauber fokussierten Bassdrum oder eines eindeutig gefassten Gitarrenriffs für meine Ohren merklich „durchschlagskräftiger“ klingt als dies bei einem räumlich diffuseren, flächigeren Klangbild der Fall wäre.
Und da gerade bereits das Stichwort Lautstärke fiel: Fast überflüssig zu erwähnen, dass eine Box dieser Machart nicht als Partyluder durchgeht … Das in Mietwohnungen maximal nachbarschaftsverträgliche Pegelpotenzial sollte sich in der Regel aber schon noch antesten lassen, ohne dass die Megan dabei klanglich aus dem Ruder läuft.
Test: Quadral Aurum Megan VIII | Kompaktlautsprecher