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Test Hifi Plattenspieler Creek Wyndsor – Timing und Transparenz – Test-Bericht Creek Laufwerk und Tonarm

Inhaltsverzeichnis

  1. 4 Test Hifi Plattenspieler Creek Wyndsor - Timing und Transparenz - Test-Bericht Creek Laufwerk und Tonarm

Nach etlichen Platten und einigem Hin und Her zwischen den Playern steht für mich fest: Der Creek macht in Sachen Timing etwas verdammt richtig, er lässt sich weder von schneller Perkussion noch von lang ausschwingenden Klaviertönen beirren, sondern gibt einfach trocken und stoisch wieder. Und er besitzt diesen „Fensterklar-Effekt“ im Mittenband, klingt hierdurch offen, transparent und auch räumlich großzügig entwerfend – sauber bis nach hinten hin wird gestaffelt.

Creek Wyndsor: drei Silikon-Rundriemen

Aber was wäre die analoge Leidenschaft, wenn wir nicht hier und da ein noch wenig schrauben und drehen könnten? Gut, die Tonarminnenverdrahtung des Creek OEM 300 habe ich nicht angefasst – gehört ja nicht mir, das Ding -, obwohl die fehlende Masseführung mir nicht ganz behagt, da gibt es bestimmt störgeräuschärmere Entwürfe. Aber man kann ja mal schnell mit der Plattentellerauflage experimentieren. Tatsächlich: Mit der Ledermatte auf dem Acrylteller des Wyndsors tut sich deutlich was – leider aber in die falsche Richtung: Ins Graue, weniger Transparente und auch Langsamere driftet es. Okay, dann die Filzmatte. Der Effekt ist nun geringer ausgeprägt, geht aber gleichfalls in die falsche Richtung. Gut, statt der Auflage wechseln wir doch mal die Unterlage: Bislang stand der Creek Player auf dem TOAC-Rack, bestimmt keine schlechte Wahl, aber meine spezielle 4-Schicht-Sandwich-Eigenentwicklung (Schichtholz, Schwergummi, MDF und Schiefer) auf dem Creaktiv-Rack nebenan sollte doch noch geeigneter sein …

Schicht um Schicht ...

Creek Wyndsor mit Shelter 501Ist’s auch, wie sich herausstellt, allerdings primär dann, wenn durch die Wohnung spaziert wird – die Schwingungen meines Dielenbodens erreichen das Laufwerk jetzt abgedämpfter (nicht schlecht wäre freilich ein massives Wandregal, was bei mir allerdings bautechnisch schwierig wird). Im Sitzen tut sich nicht viel. Dann fiel mir auf, dass ich die Unterlegscheibchen für des Creeks Kegelfüße vergessen hatte, also schnell drunter damit … und auch, wenn es mir keiner glauben mag: Es klingt leicht aufgeräumter mit den Scheibchen, sortierter – fragt mich doch bitte nicht, weshalb.

Creek Wyndsor: Fuß und Unterlegscheibe

Interessant auch die Erkenntnis – zumindest für mich -, dass beim Acoustic Solid viele Alben dann frischer und knackiger klingen, wenn das Vinyl direkt auf der Schieferscheibe liegt und nicht noch eine Matte dazwischen kommt – wieder was gelernt. Dumm nur, dass Schiefer hart ist und Vinyl recht weich, die Gefahr des Verkratzens beim Plattenwechsel also nicht klein, weshalb ich mir jetzt eine ziemlich elegante Drehbewegung antrainiert habe, mit der die Platten auf den Teller sozusagen Frisbee-like abgesenkt werden, weil: Wenn ich dafür jedesmal an und ausschalte, da werd‘ ich ja zum alten Mann drüber. Vielleicht sollte man sich doch einen richtig schön monströsen Rundfunk-Direktantriebler zulegen? Schneller hochfahren würde der auf alle Fälle, sogar mit der Schieferplatte, die dann aber wohl auch kaum mehr nötig wäre … so lässt sich trefflich spekulieren. Und wieso sollte ich eigentlich nicht den Motor des MPX gegen den des Wyndsors austauschen??? Macht das Hochfahren wohl kaum schneller, aber: String vs. drei Rundriemen, anderer Motor, andere Steuerung, könnte man doch mal reinhören …

Experiment: Acoustic Solid mit Creek Motor ...

... nicht schön, klingt aber gut.

Sieht nicht höllisch elegant aus, aber ich müsste mich schon sehr stark irren, wenn es so nicht ein wenig transparenter, räumlich größer und sortierter geklungen hätte! Aber ich will nicht weiter mit meiner neu entdeckten Tuning-Baustelle langweilen …

The Kills / Midnight BoomMan sollte beim Creek Wyndsor nicht der optischen Täuschung erliegen, der Herr würde wohl nur Feinziseliertes akkurat wiedergeben können. Ärmel aufkrempeln und mit nötigem Schmackes austeilen geht nämlich auch. Richtig famos konturiert und mit sehr viel Druck werden beispielsweise die Drumcomputer-Gemeinheiten von The Kills in den Raum gepumpt. Und die schreddrige E-Gitarre verliert bei aller Detailauflösung nicht an Feuer, denn plastisch und mit Dampf gerät hier der (obere) Grundtonbereich. Auch wenn es Üppigeres gibt: Weicheres, Plüschigeres und vor allem Langsameres gibt’s ebenso. Sir Wyndsor versteht es jedenfalls, beherzt und präzise zu rocken.

Creek Wyndsor vorn

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Test: Creek Wyndsor | Plattenspieler

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