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Test Hifi Plattenspieler Creek Wyndsor – Klang Plattenspieler Creek – Test-Bericht Creek Laufwerk und Tonarm

Inhaltsverzeichnis

  1. 3 Test Hifi Plattenspieler Creek Wyndsor - Klang Plattenspieler Creek - Test-Bericht Creek Laufwerk und Tonarm

Klangliches

Creek Wyndsor

Eigentlich muss so ein Plattenspieler ja nur die Ruhe bewahren und seine Runden drehen, aber vergegenwärtigt man sich die Vielfalt möglicher Störeinflüsse und die Kleinheit der Rille, dann nimmt es fast Wunder, dass überhaupt Musik rauskommt. Kommt aber, mehr oder minder anständig. Wobei es für mich den Anschein hat, dass mit steigendem Qualitätsniveau der Klang in „Richtung CD“ marschiert – wie umgekehrt ja hochwertige CD-Player auch „analoger“ klingen. Höre ich Protestschreie von Hardcore-Vinylisten? Nun, was ich meine, ist dieser Schritt ins weniger Graue, ins Transparente, Klare – als sei eine (wenn auch kaum bewusst wahrnehmbar) beschlagene Scheibe frisch geputzt worden. Was die Rede soll? Nun, der Creek wirkt verdammt streifenfrei, er besitzt diese gewisse Transparenz, welche sich (vor allem) in zwei Dingen zeigt: zum einen in der Art der räumlichen Darstellung der Musik, zum andern im Timing – der zeitlichen Akkuratesse den Tönen gegenüber, aber auch im Hinblick auf den musikalischen Fluss insgesamt.

Shelter Tonabnehmer

Verglichen habe ich den Creek Wyndsor mit meinem Acoustic Solid Laufwerk MPX, wobei auf diesem der Phonotools-Arm Vivid Two die Systeme führte (Shelter 501 MKII und Denons DL-103), während es beim Creek besagter OEM 300 war. Ein Plattenspieler-Vergleich also, kein reiner Laufwerks-Contest. Für die ganz Genauen sei auch noch erwähnt, dass auf dem Acoustic Solid-Plattenteller die Schieferauflage von Musical Life liegt und nicht Acryl, wie standardmäßig vorgesehen …

Joanna Newsom / The Milk-Eyed MenderPlatte Nummer eins: Joanna Newsom / The Milk-Eyed Mender. Das erste Album der US-Harfistin läuft bei mir eigentlich ständig, überdrüssig bin ich dessen aber immer noch nicht (ganz) geworden – so langsam baut sich eine persönliche Beziehung zu jedem kleinen Kratzer dieser Platte auf. Um mein Gehör „einzunorden“, höre ich sie zuerst über den Acoustic Solid – und finde wirklich wenig Grund zur Klage. Also Systemumbau und Neujustage, Joanna rüber auf den Creek und wieder von vorn.

Erster Eindruck: etwas weniger warm und die Musik spielt etwas weiter entfernt, auf der Grundlinie der Lautsprecher, nicht einen halben Schritt weiter vorn, wie zuvor. Zweiter Eindruck: Besitzt die Harfe nun weniger Körper? Eigentlich nicht. Im Gegenteil, vielleicht weniger Volumen im Sinne von reiner Ausdehnung, okay, aber die „Körperlichkeit“ ist nun greifbarer geworden, plastischer gestaltet wirkt es. Und das Instrument wie auch die Stimme stehen sehr klar im Raum, randscharf und präzise bildet der Wyndsor ab; zwischen den Klänge ist irgendwie „mehr Nichts“ – jene bekannte Schwärze, vor der sich der Ton kontrastreich abbildet. Gut, man muss sich auf diese Feinheiten schon einlassen, aber nachdem ich sie erstmal entdeckt hatte, war es doch recht deutlich: Ja, ich kann mir gut vorstellen, dass einigeCreek Wyndsor Kegelfuß die Wiedergabe über den (wohlgemerkt auch um einiges günstigeren) MPX als „voller“ bezeichnen würden – könnte aber auch daran liegen, dass der sich ein „kleines warmes Dunstwölkchen“ im Mittenband leistet. Durchaus angenehm tönend, aber doch auch ganz leicht verschleiernd.

Jedenfalls kommt es mir nicht so vor, dass der Creek Wyndsor relativ „viel Höhen macht“, auch wenn er insgesamt offener und durchsichtiger spielt. Er macht eher „in den Mitten weniger“ will mir scheinen – weniger warmen Dunst. Mit dem Creek wird es klarer, was hinten auf der Bühne abgeht, und auch die plastische Gestaltung der Instrumente gerät, wie erwähnt, überzeugender. Und sind die Harfenläufe jetzt nicht verfolgbarer, strukturierter? Ja, sind sie, aber das liegt nicht nur am Faktor „Transparenz“, sondern auch am guten Timing des Creek, was mir (im „größeren Zusammenhang“) auch bei folgender Platte auffällt:

Feist / The Reminder

Die Stimme der kanadischen Sängerin Feist ist auf ihrem letztjährigen Album „The Reminder“ „grenzwertig scharf“ eingefangen worden: Tendiert etwas in der Anlage zum Harten, leicht Präsenten, dann kann sie schnell zu zischelig werden; und wenn’s samtig-weich rüberkommt, fehlt auch etwas, dann wird zu stark gerundet – solche Platten braucht der Hifi-Tester. Und wie machen sich der Creek- und der Acoustic Solid-Player hierbei? Sehr ähnlich, und Gott sei dank weder zu hart noch zu weich. Allerdings fällt auf, dass über den massigen Schwaben die Stimme angenehm nach vorn tritt, während der Brite den glaubhafteren Körper zeichnet – ein „Besser“ gibt es hierbei nicht, leichte Unterschiede sind gleichwohl feststellbar.

In anderer Hinsicht hat der Creek dann aber doch die Nase vorn, und zwar wenn es um Tempo, Rhythmik und Timing geht. Dies fällt mir beim Lied „Sealion“ auf, hier swingt es einfach anregender, Kopf, Fuß und sonstige Gliedmaßen verspüren große Lust auf Bewegung. Das ist interessant, ich könnte jetzt nicht auf Anhieb eine Einzelheit aus dem Lied herauspicken und sagen: „Das ist besser, weil …“ Nein, es betrifft die (rhythmische) Spannkraft in dem Song insgesamt, er kommt einfach straffer, bestimmter, federnder rüber. Ja, „federnd“ ist das richtige Wort – macht definitiv richtig Laune.

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Test: Creek Wyndsor | Plattenspieler

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