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Test: Phonak Audéo PFE 232 | Kopfhörer, In-Ears

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  1. 1 Test: Phonak Audéo PFE 232 | Kopfhörer, In-Ears

März 2012 / Sebastian Eilzer

Mit der Verbreitung von Smartphones nimmt die Menge der Leute, die unterwegs Musik hören, deutlich zu. Der Musikliebhaber will seine liebsten Klänge aber natürlich auch hier in möglichst hoher Qualität hören. Unterwegs ist neben dem Klang aber eine weitere Eigenschaft nicht zu unterschätzen: die Isolation. Denn erst, wenn man von der Umgebung (soweit wie möglich) abgeschottet ist, kann man wirklich in seine Musik eintauchen.

In der Vergangenheit haben wir bereits einen Blick auf Kopfhörer mit aktiver Geräuschreduzierung geworfen. Es gibt noch eine Alternative, die deutlich weniger Platz braucht und daher prädestiniert für die tägliche Reise ist: inEar-Monitors, kurz: IEM. Diese kommen ursprünglich aus der Bühnentechnik und werden von Musikern zum Abhören ihrer Musik genutzt – die hohe Isolation gepaart mit fast unsichtbarem Design ist hier natürlich äußerst praktisch. Doch auch immer mehr Musikhörer sind aus genau den gleichen Gründen an IEMs interessiert. Der Markt wächst momentan überproportional an. Immer mehr Firmen bieten daher die kleinen „Monitore“ an.

Vor einiger Zeit hat Phonak (Vertrieb: www.sintron-audio.de) den PFE 112 auf den Markt gebracht, der sich dank hoher Klangqualität zum angemessenen Preis schnell zum Geheimtipp entwickelt hat. Das Hauptgebiet von Phonak sind eigentlich hochwertige Hörgeräte. Wenn man sich überlegt, welche Bauteile hierfür unter anderem benötigt werden – nämlich miniaturisierte Lautsprecher –, so liegt die Produktion von inEars eigentlich nahe. Phonak kann auf eine lange Erfahrung in diesem Bereich zurückgreifen und will diese nutzen, um den möglichst perfekten IEM zu bauen.

Phonak Audéo PFE 232

Phonaks 112er war ein Single-Driver-Modell, das heißt, dass in einem Hörer nur ein Treiber für den kompletten Frequenzbereich untergebracht ist. Dies ist bei Kopfhörern kein Problem, da hier Breitbandtreiber genutzt werden, die im Zentrum schnell schwingen können, aber auch bei tieferen Frequenzen die großen Auslenkungen über die gesamte Membranfläche nutzen. Wird die Membranfläche kleiner (zum Beispiel bei Ohrhörern) so leidet der Bassbereich enorm. Bei IEMs hingegen hängt der Bass stark davon ab, dass die Ohrhörer fest im Ohr sitzen und die kleinen Treiber daher ausreichend Druck aufbauen können. Dafür wird aber wiederum eine größere Auslenkung bei sehr kleiner Membranfläche benötigt – man hat also die gleichen Probleme wie bei HiFi-Lautsprechern.

Es liegt daher auch hier nahe, mehrere Treiber mit unterschiedlichen Spezialbereichen einzusetzen. Aufgeteilt wird in einen Treiber für den Tieftonbereich und einen Mittelhochtontreiber. Diese Spezialisierung kommt direkt dem Frequenzbereich zugute, der so nach oben und unten hin erweitert werden kann. Erst mit Dual-Driver-IEMs kann ein wirklich ausgeglichenes Klangbild über den gesamten Frequenzgang bis 20 kHz hinauf erreicht werden. Nichtsdestotrotz gehören die Single-Driver-Modelle von Phonak zu den klanglich besten auf dem Markt. Und während die Konkurrenz im Preisbereich des PFE 232 Modelle mit drei oder vier Treibern anpreist, hat sich Phonak für zwei Treiber entschieden. Ob dieser Schachzug günstig war, wird sich zeigen.

Dass die Nutzung mit Smartphones (speziell dem iPhone) bei der Entwicklung eine Rolle gespielt hat, sieht man an der mitgelieferten Fernbedienung/dem Headset. Mit dem Phonak Audéo PFE 232 hat man die volle Funktionalität wie zum Beispiel die Regelung der Lautstärke, Anrufe annehmen/beenden, Titel springen, etc. Die Sprachqualität des Mikrofons war gut, keiner meiner Gesprächspartner hatte an der Stimmqualität etwas auszusetzen. Wird diese Funktionalität nicht benötigt, liegt dem Phonak auch ein Kabel ohne Headset bei. Das die Kabel überhaupt austauschbar sind, ist ein großer Vorteil, da man so im Falle eines Kabelbruchs nur das Kabel wechseln muss und nicht gleich den ganzen Hörer.

Phonak Audeo PFE 232 mit Tasche

Generell wird reichlich Zubehör mitgeliefert: Neben den genannten Kabeln liegt eine praktische Tasche zum Verstauen der Hörer inklusive Zubehör für unterwegs bei. Für solch kleine Hörer praktisch, damit man sie nicht verlegt. Für die Kabel gibt es zwei Silikonbügel, die die Kabelführung über das Ohr erleichtern sollen. Und schließlich sind da gleich sechs Aufsätze zur Anpassung an den Ohrkanal sowie drei Filterpaare für unterschiedliche „Klangfärbungen“ des Hörers.

Ohraufsätze

Zunächst kurz zu den Aufsätzen: Hiermit sorgt man dafür, dass der Hörer wirklich die maximale Isolation von Außengeräuschen erreichen kann. Ein wenig probieren ist nötig. Während die Silikonaufsätze schnell einzusetzen sind und bereits eine gute Isolation liefern, erreicht man mit dem Schaumstoffaufsätzen (Comply Foam Tips, kurz: Foamis) eine nochmal deutlich höhere Abschottung von der Umwelt. Für laute Umgebungen würde ich daher immer zu diesen raten. Je höher die Isolation ist, desto weniger muss man die eigene Musik aufdrehen, um entspannt und störungsfrei hören zu können. Allerdings verschmutzen diese Aufsätze schneller und müssen daher häufiger gewechselt werden.

Ebenso wichtig bei der Wahl der richtigen Aufsätze ist der Komfort, denn nur mit einem bequemen inEar-Monitor wird man auch langfristig Freude beim Hören haben. Man sollte hierbei nicht nur spontan entscheiden, sondern sich durchaus Zeit lassen und nach längerem Hören mit den Aufsätzen vergleichen. Speziell die Foamis verhalten sich aufgewärmt anders als zu Beginn.

Phonak Audéo PFE 232
Comply Foam Tips, kurz: Foamis

Für den Komfort von inEars ist auch der Sitz in den Ohren entscheidend. Hier punktet der Phonak mit einem sehr ergonomischem Design (PFE steht für Perfect Fit Earphone). Bei mir liegt der Hörer angenehm in der Ohrmuschel und schaut nicht aus dem Ohr heraus. Diese Eigenschaft lässt den Träger einerseits besser aussehen, sorgt aber andererseits auch dafür, dass man sich zum Beispiel problemlos seitlich anlehnen oder eine Mütze darüber tragen kann – bei inEars nicht immer eine Selbstverständlichkeit. Die kleine Größe im Vergleich zur Konkurrenz wird auch durch die Reduktion der Treiberanzahl auf zwei erreicht, hier rechnet sich dieser Schritt also schon mal. Die Silikonhilfen zur Kabelführung waren bei mir nicht nötig, die Kabelführung über das Ohr gelingt auch so problemlos. (Das Kabel wird aus den Hörern heraus nach oben und dann hinter den Ohrmuscheln entlang geführt. Diese Art der Kabelführung sorgt dafür, dass einerseits die Stecker entlastet werden, da nicht das ganze Kabel mit seinen Bewegungen daran hängt, und vermindert andererseits, dass die Geräusche der an der Kleidung reibenden Kabel störend auf den Hörer übertragen werden).

Ohrbügel

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