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Test: Klangfluss K1 | Standlautsprecher

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  1. 1 Test: Klangfluss K1 | Standlautsprecher

Juni 2011 / Ralph Werner

„Die Drums hallen ja klasse nach!“, so der erste spontane Gedanke, während ich in meiner Schreibecke überm Laptop hocke, öden Verwaltungskram erledige und nebenher Lives „The Dam At Otter Creek“ höre. Recht komische Teile stehen neuerdings in meinem Zimmer: Eine auf einem Felsbrocken ruhende, langgezogene Pyramide, die oben eine Kugel trägt welche – so scheint’s – von einem Nachttischlämpchen beschienen wird. Da soll sich einer auf Administratives konzentrieren können …

Regelmäßigen Lesern schwant vielleicht was. War da nicht einmal ein Firmenbericht zu diesen Dingern? Korrekt, ziemlich genau ein Jahr ist‘s nun her, dass es nach Bühl in die Nähe von Baden-Baden zu Klangfluss (www.klangfluss.com) ging, um Mensch und Technik hinter jenem Lautsprecher kennenzulernen, der ganz unbescheiden-gipfelstürmerisch das Kürzel „K1“ trägt. Und da der Report, ohne jetzt in Eigenlob schwelgen zu wollen, doch ziemlich umfangreich ausgefallen ist, muss ich hier auch nicht mehr bei Adam und Eva anfangen, sondern kann mir das Leben leicht machen und verlinken – wie elegant das Internet doch sein kann! Wen insbesondere (nur) die Technik der Klangfluss K1 interessiert, steige gleich auf Seite 4 ein. Doch vermutlich wird dies manchem zu viel Lesefutter sein, deshalb noch mal in Kürze, um was es hier geht.

Klangfluss K1

Die Klangfluss K1 ist ein passiver, geschlossener 2-Wege-Standlautsprecher stattlicher Größe, über anderthalb Meter ragt sie in die Höhe. Ganz oben, in besagtem „Nachttischlämpchen“, steckt eine Hochtonkalotte, die ihre Energie indirekt über die Kugel – „Oberwellenresonator“ genannt – omnidirektional in den Raum abstrahlt. Die mittleren und tieferen Lagen verantworten die Chassis vorne und unten – in beiden Fällen ein Mivoc-Treiber mit 6,5-Zoll Durchmesser und weißer Honeycomb-Membran. Der in der Downfire-Konfiguration strahlt auf den leicht konvex gearbeiteten Granitfuß, so dass es auch in diesen Frequenzgefilden omnidirektional zur Sache geht; nur das Chassis auf der Schallwand geht also als „konventioneller Direktstrahler“ durch. Oberes und unteres Chassis arbeiten in Push-Push-Konfiguration auf das gleiche Volumen.

Mittel-/Bass-Chassis der Klangfluss K1
Die wabenförmige Struktur der Membran des Bass-/Mitteltöners der Klangfluss K1 ist hier gut zu sehen

Die erste große Besonderheit dieses Lautsprechers ist damit schon benannt: omnidirektionales Abstrahlverhalten. Also das, womit zum Beispiel auch Lautsprechermarken wie Duevel oder MBL arbeiten.

Die zweite Besonderheit schaut so aus:

Klangfluss K1

Nein, weder, dass die Frequenzweiche außerhalb des Lautsprechergehäuses ihr eigenes Domizil zugestanden bekommt, ist gemeint – wobei es in den ganzen fairaudio-Jahren mein erster Speaker mit Externweiche ist, wenn ich so überlege – noch, dass man sie, ein Blick durchs entspiegelte (!) Glas des Kästchens legt’s nahe, „Mundorfs Finest“ nennen könnte. Außergewöhnlich (hochwertig) seien die Weichenbauteile wohl auch, so Klangfluss-Mastermind Gerd Reime, vor allem aber doch deren Verschaltung beziehungsweise die grundsätzliche Idee dahinter.

Klangfluss K1-Weiche

Die nennt er „Stoßwellenkonditionierung“. Gemeint ist damit das „Verhalten“ der Weichen, die ersten ein-zwei Schwingungszyklen eines Musiksignals, wie es vom Verstärker kommt, quasi ohne Filter an den Lautsprecher weiterzureichen – erst danach gehe die Frequenzweiche ihrer „normalen“ Arbeit nach. Wozu nun sowas? Die Antwort auf die Frage soll ein Bild verdeutlichen.

Prinzip Stoßwelle

Die kleine Trommel oben links steht hierbei für Live-Musik, die sich dadurch auszeichne, so Reime, dass der Erstimpuls quasi eine führende Bugwelle darstelle, schematisch abgebildet durch die anfänglich leicht höhere Amplitude beim korrespondierenden Schwingungsschrieb oben rechts. Schon durch die Aufnahme werde diese „Stoßwelle“ abgeschwächt (Bildmitte, Mikro), und Gleiches passiere nochmals durchs Wiedergabe-Equipment respektive die HiFi-Anlage (Bild unten). Und zu Letzterem gehöre eben auch ganz wesentlich die Frequenzweiche, welche dem Signal zusätzlich Energie raube. Glaubt man Herrn Reime, ist dies mitentscheidend dafür, dass HiFi immer leicht nach Konserve klingt:

„Das Problem ist also, dieses Quäntchen Live-Gefühl, die Stoßwelle, wieder in die Musik zu bringen. Deshalb auch das etwas sperrige Wort ‚Konditionierung‘ – wir müssen das Signal, wie es aus dem Verstärker kommt, eben so konditionieren, dass die unvermeidlichen Verluste durch die ganze Aufnahme/Wiedergabe-Kette wieder ausgeglichen werden. Und das erreichen wir mit unserer Frequenzweiche“, so der Klangfluss-Entwickler. Interessante Theorie. Auf zur Praxis.

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Test: Klangfluss K1 | Standlautsprecher

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