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Gemein ist das und ich winde mich in Qualen, denn das typische fairaudio-Fazit soll ja in wenigen Sätzen auf den Punkt kommen. Wie soll man das machen, bei einem Lautsprecher, der schon ab Werk über die Kippschalter an der Gehäuserückseite drei Klangszenarien mitbringt und schließlich noch mit einem ATM-Modul kombiniert werden kann? Das ist ganz schön viel zum Herumspielen! Ich sag’s mal so: Ich hätte mir früher im Tonstudio so einen Lautsprecher als Nahfeldmonitor gewünscht. Die nuLine 32 ist kompakt, aber kein kleines Spielzeug. Sie ist im Nahfeld absolut überzeugend und liefert saubere Höhen und Mitten aus, da näselt nichts, da fiept nichts. Der Bass könnte mehr können, aber wenn’s richtig rummsen soll, nimmt man eh die dicke Abhöre.
Und vielleicht sollte man das einfach auf den HiFi-Bereich übertragen: Die nuLine 32 überzeugt schon ohne ATM bei Musik, die nicht allzu sehr kracht, auf ganzer Linie. Sie ist tonal ausgewogen, spielt seidig-geschmeidig, aber präzise, erlaubt langes, ermüdungsfreies Hören und macht dabei auch noch Spaß. Jazz, moderater Gitarrenrock und Alternative, akustischer Rock, Kammermusik: wunderbar. Der unterste Keller ist ihre Sache nicht – aber da kann das ATM-Modul gut aushelfen, für „vernünftige“ Anwendungen sogar eleganter als ein Subwoofer, denn die Ankopplung der Tiefen funktioniert über das ATM intuitiv und stufenlos im Handumdrehen.
Mit dem ATM zusammen würde ich der nuLine 32 noch eine Unbedenklichkeitsbescheinigung für heftigeren Rock oder großes Orchester ausstellen. Wer beinharten Wums und Subbässe (Death-Metal, „krasse“ Elektronik, Orgelkonzerte, …) braucht und/oder einen Bass nicht nur hören, sondern auch noch den Nachbarn spüren lassen möchte, der sollte doch eher in Richtung Standbox schielen.
Der Klangcharakter der nuLine 32 ohne ATM:
- Von den unteren Mitten bis in die höchsten Höhen ein verfärbungsfreier, dem Linearitätsgebot akustisch entsprechender Klang.
- Die Mitten wirken vor allem bei Instrumentaldarbietungen sehr erwachsen und sauber durchgezeichnet; Solo-Stimmen könnten hingegen noch etwas „näher“ und unvermittelter klingen, komplexere Chormusik etwas differenzierter wiedergegeben werden.
- Ein für eine Kompaktbox dieser Größe tadellos stattlicher, sauber und drahtig wiedergegebener Bass.
- Die tonal saubere Durchzeichnung bleibt auch bei höherer Lautstärke, sprich größeren Membranhüben erhalten.
- Bauartbedingt fehlt im Tief- und Subbassbereich eine „Schippe“.
- Sie öffnet eine eher breite und hohe als tiefe Bühne, in der allen Mitspielern großzügig Raum zugewiesen wird. Spontane Assoziation: Festivalbühne.
- Ein insgesamt dynamischer, spielfreudiger Antritt, der den Hörer aber nicht übermäßig anspringt.
Mit ATM-32 Modul:
- Der Bass „kann“ eine knappe Oktave tiefer, was realistisch klingt und insgesamt als Zugewinn durchgeht, der ohne wahrnehmbare Einbußen an anderer Stelle erzielt wird.
- Das ATM-32 kann zum Ausgleich bei unterschiedlich ausfallenden Aufnahmequalitäten eingesetzt werden. Nicht zuletzt erhöht es die Flexibilität bei schwierigen Abhörsituationen: Über die beiden Regelkreise kann der Lautsprecher sowohl an arg bedämpfte, als auch „harte“ Raumakustik angepasst werden, auch fungiert das ATM bei sehr leisem Hören als stufenlos einstellbare „Loudness“-Korrektur.
Fakten:
- Modell: Nubert nuLine 32 | ATM-32-Modul
- Konzept: 2-Wege-Bassreflex-System | elektronische Basserweiterung
- Paar-Preis: 570,00 Euro | 249 Euro
- Ausführungen: Echtholzfurnier Kirsche (Testexemplar) oder Buche. Mehrschichtlack in Weiß, Schwarz oder Silber. Abnehmbares Frontgitter in Schwarz oder Mattsilber
- Wirkungsgrad: 85dB/1w/1m
- Nennimpedanz: 4 Ohm
- Maße & Gewicht: 35 x 21 x 25,7/27,5 cm – H x B x T
(ohne/mit Gitter) – 8,9kg je Box - Sonstiges: einmonatiges Rückgaberecht, Pegelschalter zur zur Hochtonanpasung
- Vertrieb: Nubert electronic GmbH (ausschließlich Direktvertrieb)
Web: www.nubert.de
eMail: info@nubert.de
Telefon: 0800 – 682 37 80
Test: Nubert nuLine 32 | Kompaktlautsprecher