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Ja, der M2 ist zweifelsohne sowas wie ein Saubermann – aber bevor Sie nun gleich anfangen zu gähnen: Als steriler Langeweiler geht er dabei nun nicht die Bohne durch. Im Gegenteil: Die Abwesenheit jeglichen Grizzles und Grauschleiers fördert ein höchst geschmeidig-musikalisches, farbstarkes, gänzlich „untechnisch“ wirkendes, langzeittaugliches und damit letztlich sehr emotional-involvierendes Klangbild. Ja, darauf, mit dem letzten Quäntchen Vorwärtsdrang, Attacke und Anmachfaktor auf sich aufmerksam zu machen, verzichtet der Brite, ist dadurch aber – um ausdrücklich keine Missverständnisse aufkommen zu lassen – nun keinesfalls in die Weichspüler-Ecke zu stecken.
Verquicken Sie ihn aber, wenn’s ans Probehören geht, im Idealfall mit tendenziell feindynamisch, agil spielenden Lautsprechern. Die Qualität des Digitalkabels ist, auch wenn’s viele nicht glauben werden, ebenfalls nicht zu unterschätzen (ich selbst hatte das COAX-75 von Aqvox benutzt). Mir persönlich, und dies schreibe ich an dieser Stelle nicht gerade alle Tage, gefiel der M2 außerordentlich gut. Ja, der englische Digitalo zählt ohne Zweifel generell zu den sympathischsten Verstärkern, die bisher bei mir zu Gast waren – eine Probehörempfehlung, die ich Ihnen besonders gerne ans Herz lege.
Der NAD M2 charakterisiert sich durch …
- ein vorbildlich artefaktefreies Klangbild mit Tendenz zu einer eher geschmeidig-fließenden denn ausnehmend betont rhythmisch-zackigen oder „knistrigen“ Spielweise.
- vorbildlich satt zeichnende Klangfarben, Stimmen und akustische Instrumente geraten höchst angenehm sonor und farbig, deren klangliche Texturen werden zudem sehr sorgfältig nachgebildet.
- ein hervorragend plastisches, ortungsscharfes Bühnenbild mit einem positiv ins Ohr fallenden schwarzen Hintergrund und sehr realistischen Größen- und Abstandsverhältnissen; mag sich die Bühne in Gänze wohlmöglich auch einen Tick schmaler gestalten als bei manch anderem Verstärker der Fall.
- einen härtefreien, absolut langzeittauglichen und dennoch gut aufgelösten, aber im Zweifelsfall eher ganz leicht auf der dezenten als crisp-frischen Seite spielenden Hochtonbereich.
- eine sehr praxistaugliche Ausstattungs- und Anschlussvielfalt, klanglich ist der M2 vor allen Dingen auf die Nutzung der digitalen Schnittstellen optimiert worden.
- einen sich in Sachen Tiefgang und Fülle tadellos gebenden Bassbereich, der nun keinesfalls als Weichzeichner durchgeht, aber ebenso wenig als Musterbeispiel brettharter Wiedergabe.
- eine tadellose Verarbeitungsqualität.
Fakten
- Kategorie: Class-D-Digital-Vollverstärker
- Preis: 5.990 Euro
- Gewicht: 20,2 kg
- Abmessungen (B x H x T): 435 x 148 x 502 mm
- Farbe: silbergrau
- Ausgangsleistung: 2 x 300/250/200 Watt an 2/4/8 Ohm
- Eingänge Digital: 1 x AES/EBU, 2 x koaxial, 2 x optisch
- Eingänge Analog: 1 x symmetrisch (XLR), 1 x koaxial (Cinch)
- Ausgänge Digital: 1 x RCA, 1 x optisch
- Sonstiges: Lautsprecherkabel via Bananas oder Gabelschuh anschließbar, 7stufige Lautsprecherimpedanzanpassung, Fixed-Einstellung zur Nutzung des M2 als reine Endstufe über Analogeingänge, wählbare Samplerates bei Analogeingängen, über digitale Eingänge Einspeisung bis 192kHz/24 Bit möglich
- Leistungsaufnahme: im Leerlauf ca. 80 Watt, im Stand-by <1 Watt
- Garantiezeit: 2 Jahre
- Vertrieb: Dynaudio International GmbH
Web: www.nad.de
Telefon: 04108 – 4180 – 0
eMail:kontakt@nad.de
Test: NAD M2 | Vollverstärker