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Klang: Der NAD M2 im Hörraum …

Inhaltsverzeichnis

  1. 3 Klang: Der NAD M2 im Hörraum ...

nad m2

NAD empfiehlt ein mindestens einstündiges Warmup vor dem Hörstart – seinen mehrwöchigen Aufenthalt in meinen Hörraum verbrachte der M2 aber sowieso im Dauerbetrieb, wechselte also auch dann nicht in den Standby-Modus, wenn keine Musik lief. Die von mir gemessene Leerlauf-Leistungsaufnahme von zirka 80 Watt verdient zwar nun nicht gerade den goldenen Umweltengel mit Eichenlaub, geht allerdings – zumindest im Vergleich mit so einigen Nicht-Class-D-Amps – noch als vergleichsweise zivil durch.

Und da wir gerade beim Thema Strom sind: Unser Proband beziehungsweise dessen Klangbild reagiert auf die „richtige“ Netzphase – da macht er als Digitalverstärker keine Ausnahme. Also stecken Sie den Netzstecker beim Probehören unbedingt mal so, mal so rum rein (was das Ausmessen eigentlich überflüssig werden lassen sollte). Zudem, auch das will ich erwähnen – bisweilen können ja recht banal anmutende Umstände zu hörbaren Widrigkeit mutieren -, mochte es der M2 gar nicht, wenn mein Fonel Emotion den Steckdosen-Nachbarn gab und im Leerlauf vor sich hinnuckelte, während der M2 musizierte: Das Klangbild unseres Digitalos verlor an Strahlkraft und Spielfreude. Dem M2 wurde zur Sicherheit also der Luxus einer eigenen Steckdosenleiste zuteil und sämtliche anderen Vergleichsamps wurden für ihre AB-Einsätze im Nebenzimmer warmgehalten. Na, was macht man nicht alles …

nad m2 thiel cs 3.7Aber, okay, der M2 legte sich ja ebenfalls nicht auf die faule Haut und revanchierte sich mit einigen klanglichen Meriten, für die ich persönlich recht viel übrig habe. Bevor ich auf diese näher eingehe, noch ein Hinweis vorab: Gehört habe ich fast ausnahmslos via Coax beziehungsweise S/PDIF, das oben beschriebene Konzept des M2 legt es einem eigentlich bereits nahe: Unser Digital-Amp favorisiert digitale Kost. Analog angesteuert – ich hatte dabei ein paar Hörrunden via XLR probiert – verliert das Klangbild ein wenig an Transparenz und Definition.

dino saluzziGut festmachen lassen sich einige Meriten des M2 unter anderen mit Dino Saluzzis (Dino Saluzzi Group, Album: Mojotoro, 1992, eine leicht ins melancholische gehende Mischung aus Folk und Jazz) elf Minuten währendem Mundus. Ein Stück, dass gleichzeitig Intensität, Spannung und Ruhe ausstrahlt und mit einer sehr plastisch und farbstark eingefangenen Instrumentierung aus Bandoneon (ein Handzuginstrument), Saxophon und Perkussion ein ausnehmend realistisch-involvierendes Bühnengefühl vermitteln kann – die Instrumente „hängen“ im Idealfall förmlich zum Greifen im Raum, wenn ich die richtige Elektronik vor meine Thiel CS 3.7 klemme.

Und vorbildlich plastisch – mag sich die Bühne in Gänze auch einen Tick schmaler gestalten als ich das sonst so gewöhnt bin – geht unser Testproband zweifelsohne zu Werke, wobei mir eine damit im Zusammenhang stehende Charaktereigenschaft besonders positiv ins Ohr fällt: Er schafft oder – je, nachdem wie man’s sehen will – belässt um die jeweiligen Akteure herum einen auf mich sehr angenehm wirkenden Freiraum. Wodurch letztlich auch authentisch wirkende Abstandsverhältnisse gefördert werden,nad m2 also zu keiner Zeit Gefahr besteht, dass sich die Akteure im Bühnenbild unrealistisch dicht auf die Pelle rücken. Und als wolle der M2, dass das Wörtchen „Freiraum“ seinem Namen alle Ehre macht, geraten die Abstände zwischen den Instrumenten in der Tat sehr frei, außergewöhnlich leer; ja, man könnte – um vielleicht eine etwas häufiger benutze Umschreibung zu wählen – auch den berühmten schwarzen Hintergrund zitieren, der dafür sorgt, dass die Akteure abgesetzter und definierter ins Bühnengeschehen eingebettet werden und gleichzeitig eine authentizitätsfördernde (so empfinde ich das zumindest) Ruhe im Musikgeschehen geschaffen wird.

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Test: NAD M2 | Vollverstärker

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