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Test AudiaZ ETA Testbericht fairaudio Shostakovich

Inhaltsverzeichnis

  1. 3 Test AudiaZ ETA Testbericht fairaudio Shostakovich

Klang

Tja, ich kann mich noch genau daran erinnern, in welchen Zustand Kollege Ralph und meine Wenigkeit wechselten, als wir die Audiaz Eta zum ersten Mal an die Leine, sprich an die Lautsprecherkabel in meinem Hörraum banden. Nämlich in einen ziemlich erstaunten. Nein, nicht, weil uns trotz der vergleichsweise zierlichen Bauweise der Bass so beeindruckte – auch wenn ein solch vermeintliches Paradoxon als Einstieg in die klangliche Beschreibung schreibstilistisch jetzt recht elegant käme. Aber das war’s nicht (zum Bass komme ich später).

audiaz eta

Audiaz vertraut auf eine spezielle Innenverkabelung, die auch als Lautsprecherkabel angeboten wird.

Es ist vielmehr die Geschwindigkeit, die Rhythmik, die Präzision, mit der die Audiaz Eta grundsätzlich für sich einzunehmen weiß. Ein Beispiel: Badawis Album The Heretic Of Either zeichnet sich durch den Einsatz allerlei persischer und orientalischer Perkussionsinstrumente (Handtrommeln wie badawiZarb, Daf, Darabuka, …) aus – insbesondere der Track Fatal Confrontation (Perkussion pur!) beeindruckt durch außergewöhnliche Geschwindigkeit und Virtuosität. Ja, was über manche (gleichsam teure) Boxen – zum Leidwesen dieses tollen Stückes – vergleichsweise müde und undifferenziert gereicht wird, gerät über die Audiaz Eta schon fast atemberaubend.

Und – bei aller Schnelligkeit und Dynamik – alles andere als mal fix hingehudelt: Neben den kurzlebigen Momenten der Anschläge bzw. den jeweiligen Attackphasen wird das Nachschwingen der Felle ebenso wenig vernachlässigt wie die Darstellung der richtigen Klangfarben.

Freunde des Feinsinns werden bei der Eta in jedem Fall auf ihre Kosten kommen. Damit ist aber nicht nur gemeint, dass die Eta auch scheinbar nebensächliche Klangereignisse hörbar werden lässt, sprich ihr ein außergewöhnlicher Sinn fürs Detail zu attestieren wäre. Dieses ist zwar eindeutig der Fall – aber es geht noch um etwas anderes. Nämlich um Feindynamik. Klar, akkurate Feinauflösung und Feindynamik sind enge Verwandte und man kann sich fragen, wie das eine ohne das andere sein kann. Kann es strenggenommen freilich nicht. Aber die die Lockerheit und Luftigkeit mit denen die Audiaz Eta bei aller „strenger“ Detailentlarvung zu Werke geht, sind in diesem Zusammenhang allemal eine extra Erwähnung wert.

spiritualizedManchmal kann man so etwas (was ich freilich nicht ausschließlich getan habe – keine Bange) an Kleinigkeiten festmachen: Beispielsweise an der Akribie, mit der das (mittels eines Effektgerätes bewusst erzeugte) Rauschen vermittelt wird, das in Spiritualizeds Song Harmony (Album: Songs in A&E) ein mit Hall unterlegtes Piano begleitet – artifiziell und übergenau wirkt es bei aller Detailoffenbarung auch bei solchen Passgagen nicht, wenn’s über die Audiaz Eta geht. Sondern irgendwie „informativer“ und ja – richtiger …

Oder das gesampelte Atemgeräusch in Death Take Your Fiddle (ebenfalls Spiritualized). Das bloße Analysieren oder Sezieren eines solchen „Signals“ würde dessen Echtheit nur schaden. Die Audiaz Eta vermittelt dagegen auf recht unterschwellige Weise schlicht und einfach eine Extraportion Authentizität und Unmittelbarkeit. Ja, und auch wenn der folgende Tatbestand eigentlich höchst unerheblich ist und ich bis dato auch noch keinerlei Grübeleien diesbezüglich angestellt hatte: Ich erhalte beim Hören des Stückes zum ersten Mal – ungefragt – das plakative Bild, dass da jemand ausschließlich über die Nase atmet …

Nun, die Präzision, die Transparenz, die Flinkheit und damit die Eindringlichkeit des über die Eta Gebotenen machen zweifelsohne Spaß. Überzeugend zudem, wie sich diese Tugenden mit cd musikden Kriterien Natürlichkeit und Langzeittauglichkeit vertragen: Selbst in aufbrausendsten Streicherpassagen (Shostakovich, Sinfonie Nr. 8 in c-Moll, Leningrader Philharmonisches Orchester – keine audiophile Perle, aber sehr urtümlich und emotional) neigt die Audiaz bei aller Eindringlichkeit und der Fähigkeit, allerhöchste Höhen mühelos zu erklimmen, nicht zur Hysterie, sondern wirkt angenehm mühelos und – ja – einfach sehr, sehr sauber.

Okay – schnell, mühelos sowie schlackenlos-transparent von Kopf bis Fuß (auch der Bassbereich gerät ungemein durchhörbar und trocken, ich hatte das bisher noch nicht explizit erwähnt). Dabei stets ohne scharfe Ecken und Kanten (es sein denn, diese sind in der Musik begründet). Klingt alles sehr schön – aber was gibt’s noch? Na, ich halte noch zwei Dinge für erwähnenswert:

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Audiolab 9000N

Test: AudiaZ ETA | Standlautsprecher

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