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Test Quadral Aurum 770 Testbericht fairaudio Aufstellung

Inhaltsverzeichnis

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Aufstellung

Über (von mir wenig geliebte) Bi-Wiring Terminals finden die Quadral Aurum 770 Anschluss an meine Jadies Orchestra. Eigentlich wollte ich zuerst einfach ein wenig Musik hören, ohne gleich kritisch mit den Aurum ins Gericht zu gehen. Der Notizblock lag noch nicht parat. Trotzdem: Hatte ich oben geschrieben, dass Bandpassgehäuse gern bei der Konstruktion von Subwoofern eingesetzt werden? Irgendwie klang das Ganze nämlich so, als wäre ein schlecht eigestellter Subwoofer im Spiel. Der tief hinab reichende Bass wollte sich nicht so recht in das musikalische Geschehen einfügen. Die meisten Subwoofer bieten allerdings diverse Regel- und Einstellungsmöglichkeiten, um den Bass an die anderen Frequenzbereiche anzupassen. Die Aurum 770 besitzt solche Möglichkeiten nicht. Freilich kann man mit der Aufstellung experimentieren. Wenn die unteren Basslagen isoliert klingen, ist vielleicht der obere Bassbereich zu schwach(?). Dieser These folgend rücke ich die Lautsprecher näher an die Wand. Und siehe da, das Ganze klingt harmonischer. Noch näher an die Wand, und Stimmen bekommen ein etwas zu starkes Brustvolumen. Also rücken die Aurum wieder etwas von der Wand weg. Schließlich lande ich bei ca. 25 cm Abstand vor der Wand – und habe die Lautsprecher auf den Hörer ausgerichtet.

aurum quadral

Zum Punkt Aufstellung muss ich noch erwähnen, dass die Gehäuse der Aurum 770 auf einer Art Bodenplatte schweben, mit der sie über vier Dämpfungselemente verbunden sind. Auf meinem Dielenboden macht sich das ganz hervorragend. Die Lautsprecher stehen stabil und werden holzschonend vom Boden entkoppelt. Alternativ legt Quadral aber auch einen Satz Spikes bei.

Aufwärmen

Und noch etwas ist beim Umgang mit den Aurum 770 unbedingt zu beachten: Die Lautsprecher sollten „betriebswarm“ sein, um ihre volle akustische Leistung zu bringen. Wurden die Lautsprecher einige Zeit nicht gespielt, empfiehlt sich nach meiner Erfahrung unbedingt eine Einspielphase von mindestens einer halben Stunde. Andernfalls zeigen sich die Aurum in Sachen Hochtonauflösung begrenzt.

Kompliment

Und jetzt muss ich den Aurum 770 erst einmal ein riesiges Kompliment machen. Bevor diese in meinem Hörraum Stellung bezogen, gastierten hier noch für kurze Zeit die Geithain ME 150 (siehe Bild), die ja der Kollege Dames kürzlich besprochen hatte. geihainIm Rahmen einer Visite beim Kollegen haben die Geithains einen tiefen Eindruck bei mir hinterlassen, so dass ich sie unbedingt an meiner eigenen Anlage hören wollte. (Und ich bin hin und weg von diesen Lautsprechern). Die ME 150 kämpfen allerdings in der Preisklasse um 5000 Euro das Paar, die Aurum kosten dagegen mit 2200 Euro weniger als die Hälfte. Also hatte ich mich innerlich schon auf ein anderes Niveau der Musikwiedergabe eingestellt. Und? Es hat überhaupt nicht weh getan! Was wohl im Wesentlichen daran liegt, dass die Aurum andere Akzente setzen als die Geithains, und ihnen damit alles in allem eine ungeheuer überzeugende Vorstellung gelingt.

Bass satt

Da ist zuerst der Bass. Richtig aufgestellt, macht der Lautsprecher hier einfach nur Laune. Ich bin zurzeit dabei, meine CD-Sammlung zu „rippen“, also in ein computerlesbares Datenformat zu überführen. Und dabei geraten mir allerlei alte Schätzchen in die Hände. So unter anderem die CD Upstairs at Eric’s von Yazoo. Haufenweise tiefe Synthesizer-Bässe. Aber auch Modernes von Madonna, mit ihrem Hang zum extensiven Einsatz synthetischer Klänge, macht Spaß. Der Bass kommt tief und druckvoll. Natürlich: Es gibt Lautsprecher, die in den unteren Lagen noch etwas kontrollierter und trockener klingen. Aber ich halte das, was die Quadral Aurum 770 im Frequenzkeller zu bieten hat, für eine sehr erwachsene Vorstellung.

Auch der akustische Bass in Patricia Barbers Interpretationpatricia barber von Paul Ankas „She’s a Lady“ auf dem Album Modern Cool schnalzt tief und satt. Frage ich mich bei meinen Expolinear T120 gelegentlich, was mir die Lautsprecher wohl in den untersten Lagen vorenthalten, mache ich mir bei den Aurum 770 keine Gedanken – was nicht zu hören ist, ist nicht da. Auch wenn der Frequenzgang einer CD von 20 bis 20.000 Hertz reicht und die Aurum 770 nur bis 30 Hertz hinab reichen soll – es gibt wenig Instrumente, die Töne zwischen 20 und 30 Herz erzeugen.

Jazz

Jazz offenbart ein weiteres Talent der Aurum 770: ihre Qualitäten im Mittel- und Hochtonbereich. Stimmen wirken sehr natürlich. Der Mitteltonbereich ist hervorragend durchhörbar. In den Höhen sind die Lautsprecher auf eine angenehme Art zurückhaltend. Was nicht heißt, das irgendetwas fehlt. Der Ringstrahler drängt sich einfach nicht auf, man vermisst aber nichts – er liefert alle notwendigen Informationen. Damit eignen sich die Aurum 770 hervorragend zum entspannten Hören, womit nicht easy listening gemeint ist. Die Aurum klingen einfach sehr entspannt. Etwa, wie ein angenehmer Gesprächspartner, der in angemessenem Tonfall alle wichtigen Informationen gibtaurum quadral, ohne dabei unnötig pathetisch zu werden oder gar herumzubrüllen. Man kann das Ganze an sich vorbeiplätschern lassen und fühlt sich nie belästigt; man kann aber auch bewusst zuhören und ist überrascht, was man so alles erfährt. Ein betont feindynamisch anspringendes Klangbild, so eines, bei dem einen ein unvermittelter Triangelschlag erschrecken kann, bieten die Aurum allerdings nicht. Das stünde auch im Gegensatz zu ihren oben beschriebenen Tugenden. Sie sind exakt und haben auch grobdynamisch einiges zu bieten. Mit meinem „nur“ 45 Watt starken Röhrenverstärker kam ich zudem zu keiner Zeit in Bedrängnis. Limitierender Faktor beim Lautstärketest waren eher die klirrenden Fensterscheiben als Lautsprecher oder Verstärker.

Nach einiger Zeit mit den Aurum 770, hatte ich Lust, mal wieder meine eigenen Expolinear zu hören. Dabei drängt sich ein kleiner Vergleich auf – liegen die beiden Lautsprecher doch in der gleichen Preisklasse. Die Aurum 770 kosten mit 2200 Euro das Paar genauso viel wie ein Pärchen der aktuellen Expolinear T 120 Serie 2. Im Vergleich zu den Expolinear fällt auf, dass die Aurum 770 integrierender spielen als die T 120. Sie klingen allzeit souverän und ruhen dabei fest auf ihrem soliden Bassfundament.

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Test: Quadral Aurum 770 | Standlautsprecher

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