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Der Funk LPA-2a im Ring …

Inhaltsverzeichnis

  1. 3 Der Funk LPA-2a im Ring ...

Nun aber zum Hauptpunkt: Wie schlägt sich der Funk klanglich? Kurz gefasst: ziemlich gut.

sunk lpa-2a

Die Kopfhörerbuchsen an vielen HiFi-Geräten entsprechen leider häufig nicht der Qualität, die das restliche Gerät aufzuweisen hat (ein paar ausgewählte Hersteller bieten spezielle interne Kopfhörermodule für ihre Geräte an). Gerade in Verstärkern und Receivern wird nur allzu gern das Signal für die Lautsprecher über eine Widerstandskette direkt an den Kopfhörerausgang gelegt. Was man erhält, ist ein flacher, kraftloser Klang, dem es sowohl an Dynamik als auch an Impulstreue mangelt. Schon der Schritt von der Klinke des Verstärkers zu der des CD-Players bringt meist einen Schritt nach vorne. Der entsprechende Ausgang ist hier in der Regel besser für Kopfhörer ausgelegt.

funl lpa-2a

Der Funk Kopfhörer-Preamp geht nun den nächsten Schritt. Ein guter Schaltkreis und die dazu passende Stromversorgung garantieren, dass jeder Kopfhörer möglichst optimal angeschlossen werden kann, vom hochohmigen Studiosystem bis zu niederohmigen Hörern für unterwegs.

Die gewonnene Kontrolle lässt sich sofort hören. Die Musik bekommt eine größere Dynamik und speziell der Bassbereich gewinnt an Kontur. Einzelne Schläge werden präzise und schnell wiedergegeben und „schlabbern“ nicht kraftlos herum. Die Stimme tritt mehr in den Vordergrund und wirkt plastischer. Auch die Bühnendarstellung gewinnt mit dem Funk. Wandernde Schallquellen bewegen sich homogen in einer gewissen Entfernung von links nach rechts. Einzelne Musiker können bei Liveaufnahmen exakt dem richtigen Platz auf der Bühne zugeordnet werden.

Der größte Unterschied allerdings liegt in der Detaildarstellung. Feine Nuancen werden mit dem Funk wesentlich besser herausgearbeitet. Sei es das Atmen vor dem Mikrofon oder die Trennung von einzelnen Schellenlauten. Oft braucht man eine Weile, um diese Unterschiede auszumachen, aber nach einer gewissen Zeit wird, speziell beim Schritt zurück vom Kopfhörerverstärker zur eingebauten Klinke, der Unterschied deutlich.

Das Schöne dabei ist, dass quasi jede Aufnahme profitiert: Klassik wird entwirrt und klar gestaffelt – die Instrumente können einzeln aufspielen und bilden dabei dennoch ein wesentlich homogeneres Gesamtbild. Jazz und Singer/Songwriter bekommen mehr Leben – die kleinen Nuancen künstlerischer Ideenfindung werden hörbarer und die Akustik des Aufnahmeraums/Clubs wird realistischer reproduziert. Electronic gerät wesentlich definierter und intensiver. Die einzelnen musikalischen Themen lösen sich voneinander und die Basslinie steht klar und scharf umrissen für sich, ohne mit dem Mittel- und Hochtonbereich zu verschwimmen. Rock schließlich wirkt entschlackter und impulsiver. Die Energie, die bei der Aufnahme geherrscht hat, überträgt sich speziell bei Livealben noch intensiver.

funk studio netzteil

Das alles klingt ja fast schon zu gut – hat der Funk LPA-2a denn auch Grenzen?

Nun, auch wenn die Preis-Leistungsrelation ausgezeichnet ist – die perfekte Lösung für jeden Geschmack existiert auch unter Kopfhörerverstärkern nicht. Besitzer von deutlich teureren Geräten mögen in Teilbereichen eine andere Performance gewohnt sein. Wo der Funk in Sachen Kontrolle und Auflösung schon ganz vorne mitspielt, mag manch einem bei der räumlichen Abbildung vielleicht ein klein wenig fehlen. Andere Geräte bauen hier auch in der Tiefe eine perfekte Bühne auf und staffeln das Geschehen entsprechend. Der Funk generiert eher eine rundherum gleichweit entfernte Bühne, auf der sich alles abspielt.

Tonal ist der LPA-2a eher nüchtern. Er spielt exakt und präzise das, was auf der Aufnahme vorhanden ist undlpa-2a funk gerade klassische Streicher klingen hier sehr real. Bei der einen oder anderen Rock-/Pop-Aufnahme mag sich manch einer dann aber möglicherweise doch einen Tick mehr Wärme in den Mitten wünschen, um die Stimme noch etwas lebendiger werden zu lassen und hier und da mal einen Aufnahmefehler kaschieren zu können. Hier bemerkt man die Studioherkunft des Herstellers. Zum Abhören ist der Funk sicherlich sehr gut geeignet.

Wer sollte sich nun einen Funk LPA-2a kaufen?

Jeder, der sich zutraut, ein paar Anschlüsse selbst anzulöten – im Zweifel steht man bei Funk telefonisch gerne mit Rat zur Seite -, bekommt hier zu einem sehr fairen Preis einen klanglich und technisch ausgeklügelten Kopfhörerverstärker, den so schnell nichts ins Schwitzen bringt. Diesen kann man – passend zur Anlage – mit einem individuellen Gehäuse verheiraten und mit den benötigten Anschlüssen und Schaltern ausstatten. Letztendlich mag der Stolz auf das so entstandene Gerät derart hoch sein, dass man umso lieber mit dem Funk hört.

Die diskrete Aufrüstung eines vorhandenen Geräts finde ich ebenfalls äußerst interessant – sofern man nicht damit hadert, dass etwaige Garantieansprüche aufgrund des Eingriffs entfallen. Diesen Eingriff sollte freilich ausschließlich der Fachmann übernehmen – auch wenn sich die Komplexität des Vorhabens in Grenzen hält … Die Stromversorgung ist meist vorhanden und die Optik der Anlage wird nicht berührt – der klangliche Genuss hingegen deutlich.

funk lpa-2a

Letztendlich muss man für sich persönlich entscheiden, ob es einem das Geld und der Aufwand wert sind, in einen Kopfhörerverstärker zu investieren. Jeder, der intensiv mit hochwertigen Kopfhörern Musik hört, sollte aber zumindest einmal solch ein Gerät probiert haben, bevor er sagt, dass man es nicht benötigt. Ich selbst kann nicht mehr „ohne“ Hören (zumindest nicht ohne, dass mir die Defizite auffallen und dabei die Entspannung über die Wupper geht). Und speziell, was die Integration in die vorhandene Anlage angeht, ist der LPA-2a eine Besonderheit und spricht so vielleicht ganz neue Käuferschichten an.

Test-Fazit Funk LPA-2a:

Funk bietet mit dem LPA-2a einen sehr fair kalkulierten Kopfhörerverstärker an, dessen Fähigkeiten das geforderte Geld mehr als rechtfertigen. Die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten durch die modulare Bauweise prädestinieren den Funk für den ersten Schritt zu mehr Freude am Kopfhörer hören.

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Kimber Kable Varistrand

Test: Funk LPA-2a | Kopfhörer-Verstärker

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Über die Autorin / den Autor

Equipment

Digitale Quellen: D/A-Wandler: Musical Fidelity X-DACv3 mit PSU CD-Player: Sony SCD-XB790, BDP-S790

Vorstufen: Hochpegel: Marantz AV7005 (AV)

Kopfhörer: AKG 271, AKG 501, AKG 701, Audio Technica A900Ltd, Beyerdynamic DT880, Beyerdynamic T1, Denon D7000, Grado HF-1, Sennheiser HD650, Sennheiser HD800, Sennheister HD800S, UltimateEars Triple Fi Pro

Kopfhörerverstärker: Ray Samuel Audio Emmeline The Hornet, Headamp GS-1 w/DACT, Musical Fidelity X-CANv3 (modifiziert) mit PSU, Meier Audio Corda HeadFive, Corda Swing