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Klang Hornmanufaktur Allegro

Inhaltsverzeichnis

  1. 3 Klang Hornmanufaktur Allegro

Dass es sich bei der Hornmanufaktur Allegro um einen lauten Wandler handelt – der Wirkungsgrad wird mit 96,5 dB/W/m angegeben – lässt sich feststellen, wenn man leise hören möchte. Ganz banal zunächst mal daran, dass der Pegelsteller des Amps ein ganzes Stück weiter nach links gedreht werden sollte als üblich. Viel entscheidender aber ist, was man alles mitbekommt, obwohl die Musik so leise spielt. Gewöhnlich muss doch über Zimmerlautstärke hinausgegangen werden, um das Potential eines Wandlers auszuschöpfen. Dies ist bei der Allegro nicht nötig – ein Umstand, den ich für eine Kerntugend des österreichischen Breitbandkonzeptes halte.

Hornmanufaktur Allegro

Eine recht praktische Tugend obendrein, denn die meisten von uns sind nicht in der glücklichen Lage, vormittags um 11 Uhr oder nachmittags um 16 Uhr Musik zu hören, also dann, wenn man Krach machen darf. Zumindest werktags nicht, und wer es dann abends, nach dem Rotweinentkorken, krachen lässt, könnte Ärger mit den Nachbarn und/oder den Kindern bekommen … Also muss der Pegel runter: Schon ärgerlich, wenn es dann nur wie Fahrstuhlmusik klingt, ohne rechten Bass oder Höhen, mal ganz zu schweigen von einer dynamischen Kontrastierung, die der Rede wert wäre. Nicht so bei diesem Hornmanufaktur Lautsprecher: Wie es von einem Backloaded-Breitband-System wohl zu erwarten steht, gelingt die Laut-/Leise-Differenzierung auch dann, wenn laut an sich schon leise ist. Zum Gewinn für die Musik, die lebhaft tönt, statt nur nebenher zu plätschern. Zudem gibt sich die tonale Relation Bass – Mitten – Höhen ausgewogen, an den Rändern vermisse ich erstmal nix bei diesen Pegeln. Und dass die Allegro den oberen Mittenbereich etwas prägnanter vorträgt, gerät ihr hier klar zum Vorteil, verleiht dies Stimmen doch einen kleinen Extraschuss Vitalität.

Doch nur leise hören ist ja auch nix … „Wenn ich schon einen auf Dynamik gezüchteten Wandler vor mir habe, dann kann ich auch gröbere Geschütze auffahren. Wie nannte Kollege Martin (siehe Test Peachtree) noch mal Karajans Beethoven-Aufführungen mit den Berliner Philharmoniker? Bombast-Klassik. Hab‘ ich doch auch hier!“, geht mir durch den Kopf, wähle statt der Neunten aber die Egmont-Ouvertüre und anschließend die Eroica. Ich muss zugeben: Im Vergleich zu den meisten Mainstream-Pop-Produktionen verhält sich diese Kost in dynamischer Hinsicht wie ein Sinusdauerton zu einem Böllerschuss in stiller NachtHornmanufaktur Allegro - seitlich betrachtet. Meine Güte! Dass die grobdynamischen Sprünge aber derart überzeugend, ja: eindrucksvoll geraten, daran ist die Allegro zum guten Teil mitverantwortlich. Sie bleibt noch bei sehr leisen Passagen deutlich und offenbart viele Nuancen – um dann ansatzlos aufzustehen und eine Tutti-Druckwelle Richtung Hörer zu schicken. Mag sein, dass bei lauten Stellen schon mal mehr Sortierung auf der Bühne herrschte, aber die Vermittlung von Kraft und Volumen eines Orchesters gelingt diesem Wandler in ganz erstaunlicher Weise.

In Sachen Dynamik kann der Hornmanufaktur Allegro also ein gutes Zeugnis ausgestellt werden. Freilich ist mir dergleichen nicht ganz unbekannt, gehört der wirkungsgradstarke Breitbandwandler ZU Audio Druid doch zum fairaudio-Arsenal, und auch wenn der kein Basshorn besitzt, zeigt er sich dynamisch äußerst sattelfest. Überhaupt wäre es interessant, die beiden Breitbänder miteinander zu vergleichen – klingen solche Konzepte alle ähnlich? Nein, tun sie nicht. Warum sollten sie auch, kompakte Zweiwegler klingen auch nicht alle gleich …

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Test: Hornmanufaktur Allegro | Standlautsprecher

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